Der exzellente Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter Dönges
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СКАЧАТЬ mein Lieber, jetzt erinnere ich mich. Warum sagen Sie nicht gleich, daß Sie dieses unmögliche Restaurant meinen? Stellen Sie sich vor, man kann dort nicht mal in Ruhe seine Mahlzeit einnehmen, ohne von Lümmeln gestört zu werden.«

      »Sie sind wirklich zu bedauern, Mylady.« McWarden gab sich keine Mühe, den Spott in seiner Stimme zu verbergen.

      »Jedenfalls ist dieses Lokal alles andere als empfehlenswert«, fuhr die ältere Dame munter fort und überhörte souverän McWardens Spott. »Ich glaube nicht, daß ich es noch mal aufsuchen werde.«

      »Zumal Sie dort ja auch Lokalverbot haben, aber davon wissen Sie sicher nichts, wie?« stichelte McWarden.

      »Lokalverbot, mein lieber McWarden? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen«, zeigte sich die Hausherrin überrascht und blickte ihren Gast pikiert an.

      »Ist Ihnen davon etwas bekannt, Mister Parker?« fuhr sie fort und wandte sich an ihren Butler. »Anscheinend liegt hier doch eine Verwechslung vor, bestätigen Sie das dem Chief-Superintendenten.«

      »Von diesem Sachverhalt sollte man in der Tat ausgehen, Mylady.« Parker verneigte sich höflich und richtete das Wort an den Mann vom Yard. »Man erteilte tatsächlich in bedauernswerter Verkennung der wahren Umstände Mylady das, was man gemeinhin mit dem Begriff ›Hausverbot‹ umschreibt, Sir. Man ging fälschlicherweise davon aus, daß sich Mylady als sogenannte Rädelsführerin betätigte und eine Saalschlacht verursacht habe, die letztendlich dazu führte, daß das Lokal vorübergehend geschäftsunfähig wurde. Man darf jedoch davon ausgehen, daß besagtes Hausverbot umgehend wieder aufgehoben wird, wenn die Wahrheit an das vielgerühmte Tageslicht kommt. Mylady sorgte lediglich dafür, daß einige Gäste, die ihr Eigentum vorübergehend an einen gewissen Mister Robin Hood und seine Bande abgeben mußten, wieder in den Besitz ihrer Güter gelangten.«

      »Das war aber mal eine schöne Rede, Mister Parker«, freute sich der Chief-Superintendent. »Sie geben sich ja alle Mühe, Ihre Chefin als wahren Engel und Bewahrerin von Recht und Ordnung hinzustellen.«

      »Eine Rolle, die mir förmlich auf den Leib geschrieben ist, mein lieber McWarden«, stimmte die ältere Dame umgehend zu. »Sie werden doch wohl einsehen, daß nur sehr wenige sie ausfüllen können, wie zum Beispiel ich!«

      »Allerdings mit fragwürdigen Methoden, oder?« konterte McWarden. »Sie sind nicht gerade als sanftmütig und zurückhaltend bekannt, wenn Sie mir diese Bemerkung gestatten.«

      »Papperlapapp! Wo gehobelt wird, fallen auch Späne, mein Lieber, das sollten Sie doch wissen! Möchten Sie übrigens noch einen Sherry? Für einen guten Freund des Hauses ist mir nichts zu schade, wie ich Ihnen ausdrücklich versichern möchte«, säuselte sie und nickte Parker auffordernd zu.

      »Das ist mir aber völlig neu, daß Sie zur Verschwendung neigen, Mylady«, gab sich McWarden überrascht. »Wollte man Sie nicht erst kürzlich zur Schottin ehrenhalber ernennen?«

      »Werden Sie bitte nicht komisch, und kommen Sie endlich zur Sache«, erwiderte sie indigniert. »Weshalb sind Sie also hier, außer, um wie immer um meine Hilfe zu betteln?«

      »Ganz, wie Sie wollen, Mylady!«

      McWarden gab sich auf einmal streng dienstlich und richtete sich unwillkürlich auf. Er zog ein kleines Notizbuch aus der Innentasche und blätterte darin.

      »Sie sollen, wie gesagt, eine Saalschlacht ausgelöst haben, in dessen Verlauf dieses Lokal mehr oder weniger zu Bruch ging. Der Inhaber hat eine entsprechende Anzeige erstattet und will Sie außerdem auf Schadenersatz verklagen. Einige Gäste bestätigen diese Aussage und geben an, von Ihnen förmlich dazu aufgefordert worden zu sein, an der Demontage des Raumes mitzuwirken.«

      »Das ist ja der Gipfel der Unverschämtheit!« empörte sich die resolute Dame und sah ihren Gast aus flammenden Augen an. »Und einen derartigen Blödsinn glauben Sie auch noch?«

      »Und ob, ich kenne Sie schließlich«, freute sich McWarden und fuhr fort: »Außerdem liegen drei Anzeigen wegen Körperverletzung gegen Sie vor, und zwar von jüngeren Leuten, die behaupten, Sie hätten sich einen Jux machen wollen, als sie das Lokal aufsuchten und einen Überfall vortäuschten. Sie hätten die Gelegenheit genutzt, die betroffenen Männer dafür krankenhausreif zuzurichten.«

      »Das wird ja immer schöner!« Lady Agatha beugte sich erregt vor und tastete unwillkürlich nach ihrem perlenbestickten Pompadour, der neben ihr auf dem Sofa lag.

      McWarden bemerkte dies und warnte vorsichtshalber: »Machen Sie keine Dummheiten, Mylady, ich bin nicht Ihr Feind!« Er sah sie nervös und ängstlich an.

      »Wer soll Ihnen schon was tun, das lohnt sich doch nicht.« Lady Agatha war nach wie vor aufgebracht, ließ aber doch von ihrem Handbeutel ab und sich statt dessen von Parker einen Cognac geben.

      »Der dickste Brocken kommt allerdings erst noch«, kündigte McWarden vorsorglich an und klappte sein Notizbuch zu. »Die von Ihnen lädierten Leute behaupten außerdem, Sie hätten zwei ihrer Freunde entführt.«

      »Jetzt reicht es mir aber! Was will man mir alten, schwachen Frau denn noch alles unterstellen?! Mister Parker, sagen Sie Mister McWarden, was ich davon halte«, verlangte sie und lehnte sich mit verschränkten Armen beleidigt zurück.

      »Es dürfte sich hierbei um ebenso lächerliche wie haltlose Vorwürfe handeln, Mylady«, bestätigte der Butler, in dessen glattem Gesicht sich kein Muskel rührte. »Die Zukunft wird dies sicher bestätigen.«

      »Natürlich glaube ich persönlich von all dem kein Wort«, versicherte der Chief-Superintendent und grinste dabei, »aber Sie verstehen, daß ich den Vorwürfen nachgehen muß, nicht wahr?«

      »Ohne Frage, Sir«, gab Parker zurück. »Wohin soll Mylady übrigens wen entführt haben, wenn meine bescheidene Wenigkeit danach fragen darf?«

      »Jemanden, der sich als Robin Hood verkleidet hatte, und eine zweite Person, die als ein gewisser Brother Tuck auftrat«, erklärte McWarden bereitwillig. »Die Genannten sollen von Ihnen beiden mehr oder weniger zwangsweise aus dem Lokal und zu Ihrem Wagen geführt worden sein, Mister Parker.«

      »Zu diesem Sachverhalt liegen verläßliche und glaubwürdige Zeugenaussagen vor, Sir?«

      »Ich denke, so glaubwürdig sind sie möglicherweise doch wieder nicht«, wiegelte McWarden ab, »deshalb gehe ich diesem Hinweis auch mehr der Vollständigkeit halber nach.«

      »Wohin soll ich denn diese Subjekte entführt haben?« erkundigte sich die Detektivin gereizt. »Etwa hierher in mein Haus? Sie können es jederzeit durchsuchen, ich erhebe dagegen keine Einwände.«

      »Ihr Haus ist auf einer alten Abtei erbaut, nicht wahr?« fragte McWarden süffisant lächelnd. »Das heißt, es verfügt über eine Reihe von Geheimgängen und -räumen, die vor einigen Jahren sogar noch unter Anleitung Mister Parkers ausgebaut worden sind.«

      »Das müßte ich aber wissen, mein Lieber, schließlich bin ich hier die Hausherrin.« Agatha Simpson räusperte sich lautstark und schüttelte verweisend den Kopf. »Gerüchte dieser Art können nur Leute aus der kriminellen Szene, denen ich mal irgendwann das Handwerk gelegt habe, in die Welt gesetzt haben. Natürlich ist absolut nichts daran, aber überzeugen Sie sich selbst.«

      »Ich bitte Sie, Mylady, Sie sind doch wohl für mich und den Yard vertrauenswürdig, und schließlich, was wären wir ohne Sie?« schmeichelte ihr der Chief-Superintendent. »Sollten Sie jedoch СКАЧАТЬ