Der exzellente Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter Dönges
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СКАЧАТЬ Tuck« zeigte sich entrüstet und verstand nicht, worauf die Hausherrin hinauswollte.

      »Möglicherweise zieht man es vor, die Herren trotzdem aus sogenannten Sicherheitsgründen aus dem Verkehr zu ziehen – ein Verfahren, das in der Unterwelt in solchen Fällen durchaus üblich ist«, gab Parker zu bedenken.

      »Wir sind doch keine Banditen! Was denken Sie denn von uns? Nein, das ist völlig ausgeschlossen. Wir vertrauen einander«, verkündete »Robin Hood«, aus dessen Stimme deutlich eine Spur von Unsicherheit klang.

      »Jedenfalls wünscht man viel Glück, wenn die Herren nachher das Haus verlassen«, schloß Parker das Thema ab. »Soweit meine bescheidene Wenigkeit beobachten konnte, ist Myladys Anwesen seit einiger Zeit von Angehörigen Ihrer Organisation umstellt, die sich freuen werden, Sie wieder unter sich haben zu dürfen.«

      »Tatsächlich, Mister Parker?« staunte die Detektivin umgehend. »Weshalb erfahre ich erst jetzt davon?«

      »Die diversen Belagerer machen im Augenblick einen mehr oder weniger passiven Eindruck, so daß meine bescheidene Wenigkeit keine Veranlassung sah, Mylady deshalb zu stören. Mit echten Aktivitäten dürfte erst zu rechnen sein, wenn Myladys Gäste das Haus verlassen wollen.«

      »Sie meinen, man wird versuchen, sie umzubringen?« erkundigte sich die Detektivin stirnrunzelnd. »Nun ja, es sollte mich nicht wundern, Mister Parker!«

      *

      »Diese Lümmel können mir keinen Sand in die Augen streuen, Mister Parker, mir macht man kein X für ein U vor!« verkündete Agatha Simpson in der großen Wohnhalle und ließ sich auf ihrem Lieblingssofa nieder.

      »Mylady sind in der erfreulichen Lage, sich bereits ein Bild von dem vorliegenden Fall machen zu können?« erkundigte sich Parker gemessen, während er seiner Herrin einen sogenannten Kreislaufbeschleuniger servierte, um ihre angegriffene Gesundheit durch entsprechende Präventivmaßnahmen zu stärken.

      »Das ist doch alles nur Theaterdonner, Mister Parker. Darauf fällt eine Lady Simpson nicht herein!« grollte sie und leerte ihr Glas erstaunlich routiniert. »Nein, nein, Mister Parker, das ist nur ein neuer Dreh, um andere Leute ausnehmen zu können. Diese Strolche haben sich nur einen fadenscheinigen Vorwand für ihre Raubzüge geschaffen, weiter nichts.« Sie nickte energisch und wußte wieder mal genau, daß sie recht hatte und der Fall so gut wie gelöst war.

      »Mylady pflegen wie stets sicher alle Möglichkeiten ins Kalkül zu ziehen«, ließ sich Parker gemessen vernehmen. »Deshalb fragen sich Mylady möglicherweise, ob man die jungen Leute nicht nur ausnutzt und ohne deren Wissen zu kriminellen Zwecken mißbraucht.«

      »Ich habe mich schon gefragt, wann Sie endlich darauf kommen würden«, verkündete die ältere Dame und übernahm ungeniert Parkers These als ihre eigene. »Man soll sich nie vom ersten Anschein täuschen lassen, Mister Parker! Meine Intuition sagt mir, daß die enthusiastischen jungen Menschen von skrupellosen Kriminellen nur mißbraucht werden, aber zum Glück gibt es noch eine Lady Simpson, die für klare Verhältnisse sorgen wird.«

      »Mylady haben sich noch nie täuschen lassen und werden jeden noch so raffinierten Plan offenlegen«, wußte Parker. »Auch die Aktion ›Robin Hood‹ ist deshalb zwangsläufig zum Scheitern verurteilt.«

      »Obwohl sie mir vom Grundgedanken her nicht schlecht gefällt, Mister Parker«, überlegte die Detektivin und lächelte dabei schadenfroh. »Ehrlich gesagt, einigen der Opfer gönne ich ihre Verluste durchaus.«

      »Wobei, abgesehen von dem eindeutig kriminellen Vorgehen bei dieser Art Spendensammlung, zu bemängeln ist, daß damit keinesfalls den Bedürftigen geholfen wird, Mylady.«

      »Richtig, Mister Parker, aber zum Glück habe ich mich eingeschaltet. Ich werde diesen Banditen ihre Beute abjagen und dafür Sorge tragen, daß sie an die richtige Adresse gerät.«

      »Was ohne die Zustimmung ihrer rechtmäßigen Eigentümer nicht unbedingt den Anforderungen bestehender Gesetze und Vorschriften entsprechen dürfte«, wandte Parker höflich ein und deutete eine leichte Verbeugung an.

      »Ich werde dafür sorgen, daß diese Zustimmung vorliegt, Mister Parker«, grollte sie. »Ich werde eine Provision für die Wiederbeschaffung der Beute fordern und diese dann nach Abzug meiner eigenen Unkosten selbstverständlich entsprechenden Organisationen zukommen lassen.«

      »Myladys soziales Engagement ist nicht genug zu rühmen«, zollte Parker dem Vorwand seiner Herrin Applaus. »Wahrscheinlich erwägen Mylady sogar, die sogenannte Wiederbeschaffungsprämie in voller Höhe weiterzureichen.«

      »Nun ja, Mister Parker, warum eigentlich nicht? Meine Unkosten kann ich mir ja auch von den Banditen ersetzen lassen, ich muß schließlich auch rechnen, denn meine Vermögenslage erlaubt mir keine großen Sprünge, wie Sie wissen.«

      »Um so bewundernswerter, wie uneigennützig und ohne Rücksicht auf die dabei anfallenden Kosten sich Mylady einsetzen«, lobte Parker ungeniert und verbeugte sich erneut.

      *

      »Genieren Sie sich nicht, treten Sie hinaus in die Freiheit«, forderte Parker die unfreiwilligen Gäste des Hauses auf, die sich allerdings – nun, da sie endlich gehen durften – merkwürdigerweise ein wenig zierten.

      »Wenn Sie Glück haben, werden Sie ja nicht gleich tödlich getroffen«, gab die Hausherrin ihren Kommentar dazu, während sie die Männer lächelnd betrachtete.

      »Wie … wie meinen Sie das?« wollte ein jetzt sehr zurückhaltender und gar nicht mehr so forscher »Robin Hood« wissen und trat von der geöffneten Eingangstür zurück.

      »Nun, Ihre Kameraden erwarten Sie doch bereits, das sagte Ihnen Mister Parker doch schon«, führte die Hausherrin aus. »Sie stehen hinter den Büschen auf der anderen Straßenseite und warten darauf, daß Sie sich endlich zeigen. Ich glaube aber nicht, daß Sie gleich erwischt werden, die Entfernung ist für eine Armbrust recht beachtlich. Ich nehme an, daß Ihre Freunde diese Waffe verwenden werden, schließlich war das damals zu Lebzeiten Ihres großen Vorbilds die passende Ausrüstung, glaube ich, nicht wahr, Mister Parker?«

      »In der Tat, Mylady. Aber wie Mylady bereits sehr richtig ausführten, dürfte die Entfernung für einen gezielten Schuß zu groß sein. Nur eine wirklich meisterhafte Schützin wie Mylady wäre dazu in der Lage, einen solchen anzubringen.«

      »Das ist allerdings richtig, Mister Parker.« Die Detektivin nickte ihrem Butler wohlwollend zu und tastete unwillkürlich nach ihrem Sportbogen, der neben ihr an der Wand lehnte. Sie hatte die erklärte Absicht, bei Ausbruch der zu erwartenden Feindseligkeiten einigermaßen adäquat zurückzuschlagen.

      »Pah, uns können Sie nicht ins Bockshorn jagen!« behauptete »Brother Tuck« und lächelte etwas verzerrt dazu. »Unsere Kumpels würden so was nie und nimmer tun, das sind doch keine Strolche.«

      »Einem Versuch steht absolut nichts im Wege.« Parker trat neben die offene Tür und öffnete sie noch ein wenig weiter. Die beiden selbsternannten Streiter für die Armen und Unterdrückten beeilten sich, zur Seite zu rücken und in die sichere Deckung des schweren Türblattes zu kommen.

      »Möglicherweise sollte man eine kleine Demonstration vorführen«, schlug der Butler vor und ergriff eine grüngekleidete Puppe, die er selbst gebastelt hatte und auf eine gewisse Entfernung sicher einem gewissen Robin Hood durchaus ähnlich sah.

      Er schob die besagte Puppe durch die offene Tür und schwenkte sie hin und her. Die Antwort СКАЧАТЬ