Becca - Liebe ist nichts für Feiglinge. Rachel Hauck
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Название: Becca - Liebe ist nichts für Feiglinge

Автор: Rachel Hauck

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783765574740

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СКАЧАТЬ attraktiv, zielstrebig, echt nett, eloquent und gut betucht. Mein persönlicher Ich-will-keine-­alte-Jungfer-werden-Angstfaktor verhinderte, dass ich Gott nach seiner Meinung fragte.

      Und so bin ich jetzt genau da gelandet, wo dieser Plan mich hingebracht hat: Im Klub der gebrochenen Herzen. Mist!

      Das Telefon klingelt und reißt mich aus meinem Selbstmitleidsbad. Ich angele nach dem Handy, das irgendwo unter dem Couchtisch liegt, und hole mir dabei eine Beule am Kopf.

      „Hallo?“ Ich setze mich auf und reibe mir die Stirn. Winterliches Nachmittagslicht fällt auf den Wohnzimmerboden. Ich werfe einen Blick auf die Uhr auf dem Kaminsims. Es ist zwei.

      „Rebecca?“

      Meine Nachbarin von der anderen Straßenseite. „Mrs Woodward, wie geht es Ihnen?“ Die Worte kommen langsam und gequält und es klingt, als ob eine von uns beiden leicht schwachsinnig ist, und diese eine ist nicht sie.

      „Ich hab gesehen, dass Sie mitten am Tag heimgekommen sind. Sind Sie krank?“

      „Könnte man sagen.“

      „Oh, das tut mir leid. Also, ich habe eine Suppe auf dem Herd stehen.“

      Ich zucke zusammen. Ich weiß nicht, zum wievielten Mal sie mich jetzt in diesem Jahr schon zum Essen einlädt, und wir haben erst Februar. Ich habe noch nie zugesagt, weil ich keine Zeit hatte. Muss es jetzt wirklich endlich mal tun.

      „Vielen Dank, Mrs Woodward, aber ich war gerade zum Lunch, und ehrlich gesagt bin ich im Moment auch nicht gerade eine angenehme Gesellschaft.“

      „Ich verstehe. Wie wäre es zum Abendessen?“

      Ich zucke noch einmal. „Da kommt schon jemand zu Besuch.“

      „Männer- oder Frauenbesuch?“

      Also wirklich! „Frauenbesuch. Lucy. Die kennen Sie ja.“

      „Natürlich. Ich kann für sie auch mitdecken.“ Bei auch dehnt sie ihre Stimme, als ob sie mit einer Million Dollar locken wollte.

      „Sie bringt was vom Chinesen mit.“

      „Ach so. Also dann ein andermal. Bis dann.“

      „Ja, bis dann.“

      Gegen halb acht schwankt Lucy beladen mit Tüten vom Chinesen durch die Tür. Ich habe Heißhunger.

      „Hier.“ Sie reicht mir ein paar Briefe. „Hat Dan Montgomery mir gerade in die Hand gedrückt. Er meinte, die sind aus Versehen bei ihm im Kasten gelandet.“

      Ah, der smarte Dan, blendend aussehender Anwalt aus unserem Apartmentblock. Eine Mischung aus George Clooney und Arnold Schwarzen­egger.

      „Du siehst furchtbar aus“, sagt Lucy auf dem Weg in die Küche.

      „Danke. Ich hab’s auf absolut grauenhaft angelegt, aber furchtbar tut’s auch.“ Ich werfe noch einen Blick in den Spiegel über der Couch. Nein, ich denke, ich habe absolut grauenhaft geschafft.

      „Geh dich waschen. Ich hole die Teller. Ist dir klar, dass Dan schon vor der Tür stand und gerade klingeln wollte?“

      „Oh, wirklich?“ Das wäre die Krönung dieses glorreichen Tages gewesen. Dem smarten Dan die Tür zu öffnen und selbst auszusehen wie ein totes Stinktier. Ich wette, er hatte seine Freundin im Schlepptau, Miss Perfect.

      Unten im Bad schrubbe ich mir das Gesicht mit Seife. Ich bin zu müde und mir ist alles zu egal, um die überteuerte Reinigungsmilch von oben zu holen. Seife tut’s auch.

      Lucy ruft irgendwas zu mir runter. „Was?“, brülle ich zurück und drehe den Wasserhahn zu.

      „Denkst du noch an dein Dinner mit ihm?“

      „Ihm? Wem? Chris?“ Natürlich denk ich noch dran.

      „Nein. Dan! Als du hier eingezogen bist.“ Lucy schwebt mit einem Essenstablett vorbei.

      Ich tupfe mir das Gesicht ab. „O Dan. Ja.“

      Sie lacht. „Du hast ihn gefragt, in welche Gemeinde er geht …“

      „… woraufhin er die Kellnerin um die Rechnung gebeten hat …“ Ich stimme in Lucys Lachen ein. Manche Dinge sollen einfach nicht sein. Ein paar Monate nach unserem kleinen Desasteressen hat Dan Miss Perfect kennengelernt und seitdem kleben die beiden zusammen wie Pech und Schwefel.

      Ich mache gemütliches Licht an, fülle mir auf und pflanze mich in den großen Sessel. Es tut gut, dass Lucy da ist.

      Aber sie kommt schon zur Sache, bevor ich auch nur einen Bissen von meinem Hühnchen Kung Pao genommen habe. „Also, wie steckst du die Sache mit Chris weg?“

      „Oh, total easy, wie einen netten Tag im Park“, knurre ich. Der Gedanke an ihn mit dieser Kate könnte mir glatt den Appetit verderben. Könnte.

      „Hey, ich bin doch auf deiner Seite. Sei froh, dass du mit so einem Typen nicht in einer Ehe gelandet bist.“

      „Heiratsfähige Männer wachsen nicht auf Bäumen, Lucy. Ich kann mir nicht einfach irgendwo einen pflücken. Und schon gar keinen, der auch noch Christ ist.“

      Lucy streckt mir ihren knochigen Zeigefinger entgegen. „Ihr wart euch schon fast einig, stimmt’s?“

      O Mann, ich hoffe nicht. „Einig sein würde ich es nicht gerade nennen.“

      „Bist du dir sicher, dass er überhaupt Christ ist?“

      Ich spüre, wie mir die Röte in die Wangen steigt. „Na ja, er ist mit mir in den Gottesdienst gegangen.“ Manchmal zumindest. „Er hat dem Pastor die Hand geschüttelt und gesagt: Gute Predigt.“

      „Becca, ich bitte dich.“

      Ich hätte nicht gedacht, dass das mal rauskommen würde, aber die Wahrheit ist: Ich habe ihn nie wirklich nach seinem Glauben gefragt. Er hat respektiert, dass ich Christin bin. Und ich mochte ihn, liebte ihn vielleicht sogar und für den Moment war das genug. Vielleicht war das ja so was wie „sich einig sein“.

      „Als wir zusammen im Kino waren, habe ich mitgekriegt, wie er zu Ruben Edwards gesagt hat, Jesus wäre für ihn einfach ein großer Mensch.“

      „Stopp, Lucy. Der Tag ist wirklich schon schlimm genug.“ Ich will es nicht hören. Ich weiß. Ich weiß. Ich habe ein paar Dinge an Chris über­sehen. Wichtige Dinge. Es war diese biologische Uhr, ich sag’s euch. Dieses ständige laute Ticken hat mein klares Denken getrübt.

      Lucy bedient sich noch einmal am gebratenen Reis. (Chinesisch ist das einzige Fast Food, bei dem sie schwach wird.) „Nur weil du dreiunddreißig bist, musst du noch lange nicht verzweifeln.“

      „Ach ja, ich vergaß. Das war: Lucy O’Brian, die jedes Wochenende ein Date hat.“

      Sie verdreht die Augen. „Stimmt gar nicht. Nicht jedes Wochenende.“

      Letztes Jahr im Frühling hat Lucy mich mitgeschleppt zu so einem Singleevent, obwohl ich mich mit Händen und Füßen СКАЧАТЬ