Becca - Liebe ist nichts für Feiglinge. Rachel Hauck
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Читать онлайн книгу Becca - Liebe ist nichts für Feiglinge - Rachel Hauck страница 10

Название: Becca - Liebe ist nichts für Feiglinge

Автор: Rachel Hauck

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783765574740

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СКАЧАТЬ bist du Christ?“ Auf einmal will ich es wissen.

      Er windet sich. „Na ja, das kommt drauf an, was du darunter verstehst. Ich glaube bestimmte Dinge.“

      Das reicht. „Schlüssel, bitte.“ Ich stehe auf und strecke die Hand aus.

      „Was?“

      „Schlüssel. Dürfte ich bitte meinen Schlüssel haben?“

      „O-oh, klar. Sicher.“ Er löst den Schlüssel vom Bund. „Ich hoffe, wir bleiben trotzdem Freunde.“

      „Da bin ich mir nicht sicher.“

      „Becca, sei doch nicht so.“ Verärgerung und Müdigkeit kommen durch.

      „Du hintergehst mich, brichst mir das Herz und jetzt soll ich dafür sorgen, dass du dich deswegen nicht so beschissen fühlst? Das kannst du nicht verlangen, Chris.“

      Zu dieser nächtlichen Stunde scheint es gerechtfertigt, dass meine Geduld am Ende ist. Was hab ich zu verlieren? Ich hab ja schon alles verloren.

      „Hör zu, lass uns morgen Mittag zusammen zum Lunch gehen. Lass uns über alles reden, wenn wir beide mehr Herren unserer selbst sind.“

      „Ich bin durchaus Herrin meiner selbst. Außerdem fliege ich in ein paar Stunden nach Atlanta.“

      „Atlanta?“ Offensichtlich erwartet er eine Erklärung, aber ich bin zu müde und zu sauer. Außerdem geht es ihn nichts an.

      „Gute Nacht, Chris.“

      Halb zwei. Total ausgelaugt krieche ich ins Bett. Dieser Tag ist vorbei – endlich.

      Kapitel 5

      Ich dämmere ein und wache zwischendurch immer wieder auf, bis mir der Wecker schließlich um halb fünf einen guten Morgen entgegenschrillt.

      Warum ich? Warum jetzt?, spult sich eine Endlosschleife durch mein Hirn. Ich fühle mich wie zurückgeschickt auf Los, ohne die 200 Dollar zu kassieren. Bin ich vielleicht plötzlich in einem anderen Leben gelandet?

      Langsam stehe ich auf und beschließe, ein Taxi zu bestellen. Schließlich reise ich für die Firma. Warum soll mein Liebhabercabrio wegen Casper & Co. der Unbill der Elemente ausgesetzt sein?

      Die heiße Dusche macht mich noch müder. Ich föhne mir die Haare, fühle mich idiotisch, werfe mich in eine Kakihose und eine blaue Bluse und trage die Grundierung fürs Make-up auf. Dann packe ich die letzten Sachen, stelle Koffer und Computer neben die Tür und sinke erschöpft aufs Sofa, bis das Taxi kommt.

      Um viertel nach fünf weckt mich das Hupen. Ich haste nach draußen und werfe mein Gepäck auf den Rücksitz.

      Gegenüber in Mrs Woodwards Küchenfenster spiegelt sich golden die Morgensonne. Ich sollte nach ihr sehen. Und dabei gleich meinen Schlüssel mitnehmen. Ich habe mit dem von Chris zugeschlossen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das Teil Läuse hat. Sollte ich besser nicht mit auf Reisen nehmen.

      „Ich bin gleich wieder da“, werfe ich dem Taxifahrer zu, springe über die Straße und klopfe an Mrs Woodwards Tür.

      Sie öffnet mit einem lebhaften „Guten Morgen, meine Liebe. Möchten Sie eine Tasse Tee?“.

      Ich muss lächeln. „Nein, danke. Ich bin auf dem Sprung zum Flughafen. Ich wollte nur kurz sehen, wie’s Ihnen heute geht.“ Aus der Küche duftet es verführerisch.

      „Ich fühle mich großartig, danke.“

      „Das freut mich.“ Ich entdecke meinen Schlüssel auf dem Tisch. „Sind Sie am Backen?“ Ich dränge mich an ihr vorbei, um an den Schlüssel zu kommen.

      „Ich habe Streuselkuchen gebacken. Kommen Sie, nehmen Sie ein Stück mit für Ihren Flug.“

      Mein Magen knurrt und erinnert mich daran, dass ich noch nichts gegessen habe. Ich folge Mrs Woodward in ihre Küche. „Ich werde … hmm – Wen? Wen könnte ich fragen? – ja, Drag bitten, nach Ihnen zu sehen, während ich fort bin, okay?“

      Die alte Dame dreht sich zu mir um, ein großes Stück Alufolie in der Hand. „Oh, machen Sie sich meinetwegen keine Mühe. Aber Drag ist ein netter Junge.“ Mrs Woodward umarmt mich und hüllt mich dabei in den Duft von Vanille und Zimt ein. „Gute Reise.“

      Ich nehme den Streuselkuchen. Das Päckchen ist ganz warm. „In ein paar Tagen bin ich wieder da, dann schau ich vorbei.“

      „Ich freue mich.“

      Und jetzt noch schnell den lieben Nachbarn Drag aufklären, dass er eine Mission hat. Ich schieße am wartenden Taxi vorbei.

      „Hey, junge Frau, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit“, ruft der Taxifahrer, als ich an ihm vorbeirausche.

      „Sekunde“, sage ich. Ich werd’s ihm zeigen – eine Viertelstunde zu spät zu kommen.

      Drag wohnt direkt neben mir und gegenüber von Mrs Woodward. Ein netter Typ mit blonden Dreadlocks und der Surffreak in unserer Wohnanlage. Soweit bekannt ist, hat er keine nennenswerte Beschäftigung und keinen Nachnamen. Er ist einfach nur Drag.

      Ich drücke auf den Klingelknopf, bis er verschlafen aufmacht. Er sieht so aus, wie ich mich fühle. Verstrubbeltes Haar. Als ob er in die Steckdose gegriffen hätte. Ich wusste nicht, dass Dreadlocks so abstehen können. Drag trägt einen Winnie-Puuh-Pyjama und mit halb geschlossenen Augen murmelt er: „Was’n los?“, als ob jeden Morgen um 5.20 Uhr jemand bei ihm klingeln würde.

      Ich muss mir auf die Lippen beißen, um nicht loszulachen. „Ich bin diese Woche verreist. Kannst du ein paarmal bei Mrs Woodward vorbei­sehen? Es geht ihr nicht so gut.“ Ich ziehe eine Visitenkarte aus der Tasche. „Ruf mich auf dem Handy an, falls es ihr schlechter gehen sollte.“

      Er nickt, nimmt die Karte und schließt die Tür.

      Okay, das war’s. „Aber vergiss es nicht!“, rufe ich durch die geschlossene Tür.

      Atlanta ist kalt, verregnet und trostlos. Perfekt. Passt genau zu meiner Stimmung. Zehn Jahre, um es bis in die Führungsetage zu schaffen, eine Mail und eine Veronica Karpinski, um alles zunichtezumachen. Lucys deutlicher Kommentar über meine mangelnde Begeisterung für Gott und dass ich nur noch hinter meiner Karriere und hinter Chris her bin, klingt entfernt in meinem Kopf nach, kommt aber immer näher, wird immer lauter.

      Auch wenn es höllisch wehtut – ich bin irgendwie froh, dass es mit Chris aus ist. Endlich kann ich diese unnütze rosa Brille wegwerfen und mir eingestehen: Er ist nicht der Mann, den ich gern in ihm sehen wollte.

      Ich verlasse den Flieger als Letzte und schleppe mein erschöpftes und deprimiertes Ich zur Gepäckausgabe. Gerade will ich meinen Koffer vom Band nehmen, als jemand hinter mir meinen Namen nennt.

      „Rebecca Moore.“

      Ich drehe mich um und sehe Phillis Danner ihren Koffer in meine Richtung schieben. Jetzt gibt es kein Entkommen. Mist! „Phillis, hallo.“

      „Schön, СКАЧАТЬ