Becca - Liebe ist nichts für Feiglinge. Rachel Hauck
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Название: Becca - Liebe ist nichts für Feiglinge

Автор: Rachel Hauck

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783765574740

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СКАЧАТЬ willst du hin?“ Veronica folgt mir durch den Flur.

      Durch zusammengepresste Zähne lasse ich sie wissen: „Vor allem weg von hier.“

      Kapitel 2

      Ich wähle Chris’ Handynummer und auch die im Büro, aber er geht nicht dran. Die Chancen stehen allerdings gut, dass er irgendwann an unserem üblichen Treffpunkt auftaucht, in Pop’s Diner.

      Ich parke nah am Eingang und stürme hinein, um dem Regen schnell zu entkommen. Gesprächsfetzen aus meiner Begegnung mit Attila dem Hunnenkönig spulen sich in meinem Hirn ab.

      Mike Perkins. Reisedienst. Schulungen. Das hab ich alles schon durch. Wenn du nicht an Bord kommen willst …

      Ich schiebe mich in eine Sitzecke nah am Eingang. Elizabeth entdeckt mich und kommt kaugummikauend an den Tisch.

      „Was darf’s sein?“

      „Doppelte Portion Pommes. Aber bitte heiß.“ Schließlich investiere ich gerade meine Tagesration an Weight-Watchers-Punkten – da sollen die Pommes auch richtig lecker sein.

      „Bisschen früher dran heute, was?“, fragt Elizabeth und notiert die Bestellung.

      „Und eine große Cola light.“ Ich spiele mit der Serviette. Ich hab gerade meinen Job verloren …

      Stopp mal. Wenn ich jetzt nicht mehr Abteilungsleiterin bin, was ist dann mit meinem Gehalt? Mit Bonuszahlungen und Lohnerhöhungen? Ich hatte den Bonus schon eingeplant, um mein Konto aufzufüllen und die Weihnachtsextras zu bezahlen.

      Meine Stirn senkt sich auf die Tischplatte und ich gebe mir alle Mühe, nicht in Tränen auszubrechen.

      Wenn Mike jetzt ich ist und ich, na ja, auch noch ich bin, allerdings ich als 08-15-EDV-Tante, bekomme ich dann auch nur ein 08-15-Gehalt? Und er meins? Hat man ja alles schon gehört …

      Ich glaube, ich falle gleich in Ohnmacht. Machen Frauen das heutzutage noch?

      Ich bin gerade von der Karriereleiter, die steil nach oben führt, abgestürzt – buchstäblich ins Bodenlose.

      Als Elizabeth die Cola bringt, hebe ich den Kopf. „Und, hast du einen schönen Tag?“, fragt sie.

      „Nein.“ Ich reiße das Strohhalmpapier auf.

      Mein Handy klingelt und ich gehe dran in der Hoffnung, es ist Chris. Aber es ist Lucy. Auch gut.

      „Ich bin bei Pop’s“, sage ich.

      „Becca, oh no. Das ist es nicht wert.“

      „Zu spät. Hab ’ne doppelte Portion Pommes bestellt.“

      Sie seufzt. „Bin schon unterwegs.“

      Lucy O’Brien hat seit einer Doku über ungesunde Ernährung im Jahr 1994 kein Junkfood mehr angerührt. Hätte ich gesagt, ich würde auf dem Geländer einer Brücke stehen und mich gleich 150 Meter tief in den Fluss stürzen, hätte Lucy nicht besorgter reagieren können. Als ich sie kurz darauf in Pop’s Diner stürmen sehe wie Superwoman im Einsatz, muss ich beinahe lachen.

      „Tut mir leid, schneller ging’s nicht.“ Die zierliche rothaarige Journalistin, die ich meine Freundin nenne, setzt sich mir gegenüber, verstaut ihren Schirm und zieht ein Erfrischungstuch aus der Handtasche. Damit wischt sie den Tisch ab.

      Ich habe den Mund bereits voller Pommes, die ich mit einem großen Schluck Cola hinunterspüle.

      „Das Zeug bringt dich noch mal um, Becca.“ Lucy rümpft die Nase und streckt angewidert die Zunge heraus. „Wie du und Chris diesen Müll essen könnt, geht über meinen Horizont.“

      „Das hier bringt mich nicht um. Veronica Karpinski bringt mich um.“ Ich halte ihr einen langen salzigen Pommesstreifen vor die Nase.

      Lucy schiebt meine Hand weg und ihr Gesicht spricht Bände. „Igitt.“

      Ich stopfe mir die Fritte in den Mund. „Du weißt nicht, was du verpasst, meine Liebe.“

      „Veronica Karpinski kann dich nur ,umbringen‘, wenn du sie lässt.“ Lucy malt mit den Fingern Anführungszeichen um das Wort umbringen in die Luft, als ob ich es tatsächlich wörtlich verstehen könnte.

      „Jedenfalls stellt sie sich überaus geschickt an, meine Karriere bei Casper abzuwürgen.“

      Lucy legt ihre Hand auf meine. „Das kommt schon wieder in Ordnung, Becca. Die ganze Sache wird sich von selbst regeln. Weißt du was? Ich wette, nächstes Jahr um diese Zeit bist du Veronicas Chefin.“

      „Spinnst du? Das würde sie nie zulassen. Die Firma ist ihr Lebens­elixier. Vermutlich schläft sie sogar da. Sie hat ihre dritte Verlobung platzen lassen, weil der Kerl verlangt hat, dass sie ein Wochenende im Monat frei macht.“

      Ich halte meinen Colabecher hoch, damit Elizabeth ihn nachfüllt.

      „Und was sagt Chris zu dem Ganzen?“, fragt Lucy und bestellt einen Kräutertee, als Elizabeth mir die neue Cola bringt.

      Gute Frage. „Ich hab versucht, ihn anzurufen, aber er geht nicht dran. Vielleicht geh ich nachher kurz bei ihm im Büro vorbei …“

      Lucys haselnussbraune Augen weiten sich plötzlich und sie starrt wie gebannt auf irgendetwas hinter mir. „O nein. Schau besser nicht hin.“

      Natürlich schaue ich hin und sehe, wie Chris gerade ins Restaurant stürmt, endlich. Die Sonne geht auf. Ich hebe die Hand, um ihm zuzuwinken, als ich bemerke, dass er nicht allein ist. Eine schlanke lächelnde Blondine in knielangem Rock und Plateauschuhen begleitet ihn. Die beiden sind tropfnass und lachen.

      „Wer ist das?“, überlege ich laut.

      „Jedenfalls nicht seine Schwester“, murmelt Lucy zwischen missbilligend verzogenen Lippen und weist mich darauf hin, wie selbstverständlich er den Arm um ihre Taille gelegt hat.

      „Vielleicht eine Bekannte?“ Ich rede mir ein, der stechende Schmerz in meiner Brust sei eine Folge der übergroßen Pommesportion. Sooo selbstverständlich liegt sein Arm gar nicht um ihre Taille. Wirklich nicht.

      „O zum Kuckuck, Becca, wach auf! Ich hab dich vor diesem Junkfood gewarnt. Es führt zu Hirnerweichung.“ Lucy schubst mich von meinem Stuhl. „Geh hin und finde raus, was für ein Spiel er spielt.“

      „Chris?“, belle ich, ohne zu überlegen, wohin das führen könnte.

      „Becca.“ Er zuckt von der Blondine zurück, als hätte ihn ein Hund gebissen – und der Hund bin vermutlich ich.

      „Was machst du denn hier?“, fragt er.

      „Bin früher zum Lunch gegangen.“ Die Arme verschränkt, funkele ich ihn an und mustere seine Begleitung von oben bis unten.

      Mit einem verwirrten Gesichtsausdruck fragt er: „Waren wir für heute verabredet?“

      Offensichtlich ist unsere Beziehung eine, der wir beide nicht viel Aufmerksamkeit schenken. „Ich hab versucht, dich anzurufen“, sage ich, die Arme noch immer verschränkt, СКАЧАТЬ