Sophienlust Box 16 – Familienroman. Patricia Vandenberg
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Название: Sophienlust Box 16 – Familienroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Sophienlust Box

isbn: 9783740972349

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СКАЧАТЬ kalter Milch zurückkehrte. »Da, trink das«, sagte sie mit normaler Stimme und vollkommen ruhig. »Und jetzt denk einmal darüber nach, ob es nicht für deinen Vati genauso traurig ist, dass er deinen Schulanfang versäumt, wie für dich.«

      Lexi trank ihre Milch. »Ja, er ist bestimmt traurig«, gab sie dann zu und hatte ihren Zorn offenbar schon ganz vergessen. Aber später gestand sie Josefa doch ein, dass sie glaube, ihr Vati habe sie nicht lieb genug.

      »Tante Isi würde so etwas nicht machen, und Onkel Alexander auch nicht«, äußerte sie. »Sie haben immer für die Kinder Zeit, nicht nur für die von Schoeneich, sondern auch für die von Sophienlust.«

      »Vati bringt dir ein Geschenk mit. Aber du darfst nicht wieder so ein schreckliches Geschrei machen. Da bekomme ich ja Angst, dass es dir hier gar nicht gefällt.«

      »Doch, es gefällt mir. Aber wenn Vati immer weg ist, wenn ich ihn brauche, dann hätte ich auch in Sophienlust bleiben können.«

      »Wir können ja mal hinfahren und alle besuchen, wenn du Lust hast.«

      »Hm, vielleicht. Aber ich werde nicht mehr viel Zeit haben. Man muss jeden Tag in die Schule gehen, das weiß ich. Ob die Kinder mir glauben, dass ich einen richtigen Vati habe, wenn sie ihn nicht sehen?«

      Das also war das eigentliche Problem!

      »Natürlich glauben sie es. Sein Name ist im Register eingetragen, und du heißt jetzt Alexa Rethy.«

      »Ja, aber die Kinder können nicht lesen. Haben wir nicht einen Onkel, der mitgehen könnte, weil Vati in Amerika bleiben muss?«

      »Dummchen, das wäre doch dann auch nicht der richtige Vati.«

      »Na ja, du bist ja auch nicht meine richtige Mutti.«

      Das war eine entwaffnende Antwort, die Josefa sehr zu denken gab. Sie gab sich einen Ruck, rief Fred Wellner an und bat ihn, mit ihr und Alexa übermorgen um zehn Uhr vormittags zum ersten Schultag zu gehen. Er sagte zu.

      »Barbara sagt, alle Kinder kommen mit Vater und Mutter«, behauptete Alexa. »Jetzt ist es in Ordnung. Ich finde es sehr nett von Onkel Wellner. An den hätte ich gar nicht gedacht. Dabei ist er ein richtiger Kinderonkel.« Das war sicherlich das höchste Lob, das Alexa in dieser Beziehung zu vergeben hatte.

      Zwei Tage später fand die Einschulung statt. Die Feier war sehr nett und ganz auf die Kinder zugeschnitten. Fred Wallner wurde selbstverständlich für Alexas Vater gehalten. Josefa war das peinlich, während der Oberarzt darüber nur lachte. »Was macht das schon? Ich sehe die Leute nicht mehr.« Aber Josefa hielt es für notwendig, ein paarmal ausdrücklich zu betonen, dass Dr. Wellner ihren Mann vertrete, weil er dienstlich unterwegs sein müsse.

      »Kommt es eigentlich bei dir auf ein bisschen mehr oder weniger Theater noch an?«, fragte Fred Wellner, als sie unbeobachtet waren.

      »Doch, Fred. Alexander ist Alexas Vater, und ich bin seine Frau. Das sind die Tatsachen.«

      »Natürlich«, murmelte er, ohne sie anzusehen. »Ich muss mich wohl daran gewöhnen.«

      *

      Alexander kam mitten in der Nacht, viele Stunden später, als er telegraphisch angekündigt hatte. Er sah abgespannt aus.

      »Tut mir leid, dass ich dich wieder einmal um deine Nachtruhe bringe«, sagte er und küsste ihr die Hand.

      »Ich bin froh, dass du da bist. Möchtest du etwas zu essen oder zu trinken haben?«

      »Danke, nicht nötig. In dieser Beziehung sind wir unterwegs fast zu gut versorgt. Stört es dich, wenn ich noch bade?«

      »Wieso? Du hast doch dein eigenes Bad?«

      »Ich meine das Geräusch beim Wasserlaufen.«

      »So empfindlich bin ich nicht. Dann also gute Nacht, Alexander. Morgen feiern wir nachträglich Alexas Schulanfang.«

      »Ja, so! Wie war’s?«

      »Alexa hat darauf bestanden, dass ein Mann mitkommt. Deshalb habe ich Dr. Wellner aufgefordert, der meine Bitte auch erfüllt hat. Lexi sah süß aus in ihrem neuen Kleid und mit dem roten Schulranzen.«

      »So, Dr. Wellner ist mitgegangen. Meine Tochter ist ziemlich anspruchsvoll.«

      Josefa verbarg ihre Verwirrung und berichtete ihm indessen von der Szene, die Lexi veranstaltet hatte.

      »Armes Ding«, meinte Alexander mitleidig. »Ich habe eben zu wenig Zeit für sie. Aber jetzt bist du wenigstens immer für sie da.«

      »Sie mag mich gut leiden und nennt mich Mutti, Alexander. Aber sie unterscheidet sehr genau zwischen Vivian und mir«, erklärte Josefa leise. »Du bist ihr richtiger Vater, deshalb braucht sie dich.«

      »Mehr, als ich getan habe, kann ich nicht tun«, begehrte er auf. »Soll ich meinen Beruf wechseln?«

      »Aber nein, Alexander. So ist es nicht gemeint. Doch jetzt wollen wir schlafen gehen. Es wird immer später.«

      Als Josefa im Bett lag, klangen seine letzten Worte noch immer schmerzhaft an ihr Ohr: »Mehr, als ich getan habe, kann ich nicht tun«.

      Ja, er hatte eine ungeliebte Frau geheiratet, damit sein Kind eine Heimat finden sollte!

      *

      Es wurde noch einmal warm, und Josefa gab sich Mühe, Lexi das Schwimmen beizubringen, denn die Schule nahm das Kind noch nicht allzu sehr in Anspruch. Barbara, Lexis kleine Freundin, beteiligte sich an diesem Vergnügen. Der Garten, in dem sich das kleine Schwimmbad befand, hallte vom Lachen der Kinder wider. Wer nicht wusste, dass die Ehe zwischen dem Flugkapitän und der Ärztin nur auf dem Papier stand, musste zu der Überzeugung kommen, dass in diesem Haus und Garten das Glück wohne.

      Als Alexander eine Woche Urlaub bekam, widmete er sich intensiv seiner kleinen Tochter. Schwimmen bei Sonnenschein, Ausflüge in die Umgebung – ein Vergnügen nach dem anderen stand auf dem Programm, und es war gut, dass die Schule jeden Tag nur zwei Stunden in Anspruch nahm.

      Frau Gesine besorgte den Haushalt mustergültig. Josefa hatte nichts zu tun und fand viel zu viel Zeit, darüber nachzudenken, wie nun alles weitergehen sollte. Sie konnte sich über Alexander nicht beklagen. Er war stets höflich und rücksichtsvoll zu ihr. Auch gab er sich Mühe, Fremden gegenüber den Schein zu wahren.

      Am letzten Tag von Alexanders Urlaub lagen sie am Schwimmbecken in der Sonne.

      »Wohin geht es diesmal?«, fragte Josefa.

      »Keine Ahnung«, erwiderte er gleichmütig. »Ich habe mir den neuen Plan noch nicht angesehen. Ist ja auch ziemlich gleichgültig. Vielleicht wieder die Australienroute. Ich mache das ganz gern.«

      »Und Bonny?«, mischte sich Lexi ein. »Kommt sie immer mit?«

      »Ich nehme an, dass sie noch zu meiner Crew gehört, Lexi. Manchmal werden die Mädchen auch ausgetauscht. Das täte mir leid, denn Bonny ist tüchtig und zuverlässig.« Das war an Josefas Adresse gerichtet.

      »Sie ist nett. Sie soll uns mal besuchen, wenn sie frei hat«, ließ sich Lexi von Neuem vernehmen. »Weißt du noch, wie wir an dem kleinen See mit ihr gewesen СКАЧАТЬ