Der neue Sonnenwinkel Box 9 – Familienroman. Michaela Dornberg
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Название: Der neue Sonnenwinkel Box 9 – Familienroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Sonnenwinkel Box

isbn: 9783740970222

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СКАЧАТЬ kein Zufall. Die war ein Nachkömmling, besonders herzig, nicht nur das, Teresa mischte die Familie gehörig auf …

      Die grauen Wolken verflüchtigten sich, Rosmarie vergaß den schwarzen Vogel, Inge ihren Ärger wegen Werner.

      Da unterhielten sich zwei begeisterte Großmütter …

      *

      Pamela hüpfte aufgeregt neben ihrer Großmutter umher, und die musste aufpassen, nicht mit dem Pflaster in Berührung zu kommen, weil Pamela wirklich außer Rand und Band war. Ach, es war ja auch so gut zu verstehen. Heute sollte der kleine Fips in die Freiheit entlassen werden, und deswegen konnte Teresa die Aufregung ihrer Enkelin verstehen. Es machte sie schon sehr stolz, dass Pamela sie gebeten hatte, bei diesem für sie großen Ereignis dabei zu sein. Sie hatte die Oma gefragt, nicht die Mutter! Es war kein Konkurrenzkampf, der sich da abspielte. Was das Tierheim betraf, da waren Enkelin und Oma ein richtig gutes Team. Und Pamela würde auch niemals vergessen, dass die Großeltern es gewesen waren, die sie zu Frau Dr. Fischer gebracht hatten, als sie wegen des Todes ihres über alles geliebten Jonny zu Tode betrübt gewesen war. Das war gefühlte Ewigkeiten her, doch für Pamela würde es immer präsent bleiben. Das war der erste Verlust, den sie zu beklagen hatte, und so etwas prägte. Jonny würde immer in ihrem Herzen bleiben, weil er der erste Gefährte ihrer Kindheit gewesen war, doch Luna hatte sich da auch schon ganz schön breitgemacht, und Sam, der eigentlich ihrer Mutter gehörte, tummelte sich da auch herum. Was sollte es, mein, dein, unser. Luna und Sam waren Familienhunde, und sie wurden von allen geliebt. Und das wussten die zwei auch ganz genau.

      Aber heute ging es nicht darum, heute ging es um Fips. Und da toben ziemlich zwiespältige Gefühle in Pamela. Klar gehörte ein kleiner Spatz in die Freiheit, doch loslassen war nicht einfach. Sie hatte Fips schließlich gefunden, als er aus dem Nest gefallen war und gewiss die Beute eines Tieres geworden wäre, hätte sie ihn nicht geistesgegenwärtig ins Tierheim gebracht.

      Pamela erfasste ihre Omi am Arm.

      »Was meinst du?«, wollte sie wissen, »ob Fips sich wohl freut, in die Freiheit fliegen zu dürfen? Oder würde er lieber in der Voliere bleiben?«

      Teresa blieb stehen, strich ihrer jüngsten Enkelin behutsam und zärtlich zugleich über die wilden braunen Locken.

      »Wenn du mich fragst, gehört er in die Freiheit, mein Kind. Hat er keine Lust dazu, wird er dem Angebot widerstehen und die Voliere nicht verlassen. Wir werden es sehen.«

      Sie gingen weiter.

      »Omi, ich bin ja so froh, dass Frau Dr. Fischer mich von Fips Abschied nehmen lässt und dass ich die Tür öffnen darf.«

      »Das ist das Mindeste, was sie tun kann, schließlich bist du die Lebensretterin des kleinen Vogels.«

      Insgeheim war Teresa froh, dass sie das Tierheim erreicht hatten und hineingehen konnten. Dort wurden sie auch von der Heimleiterin begrüßt, und Pamela rannte schon mal los, um sich von Fips zu verabschieden.

      Teresa von Roth und Frau Dr. Fischer blieben allein zurück.

      »Sie ist ein so großartiges Mädchen«, rief Frau Dr. Fischer, »Frau von Roth, Sie können so froh sein, ein solches Enkelkind zu haben. Das habe ich vorher noch niemals gesehen, dass ein Mädchen freiwillig das gesamte Taschengeld hergibt, um einen kleinen Spatz zu retten. Dabei wollte ich es nicht einmal in Empfang nehmen, doch Pamela hat einfach darauf bestanden.«

      Das wusste Teresa nicht, Pamela hatte kein einziges Wort darüber verloren, das sprach für sie, und ohne das Gehörte wusste Teresa, welch wunderbares Herz Pamela hatte.

      Damit keine Rührseligkeit aufkam, überreichte Teresa der verdutzt dreinblickenden Heimleiterin einen Briefumschlag und erläuterte: »Ich habe bei uns im Sonnenwinkel wieder mal an den Türen geklopft. Es ist keine so große Ausbeute, doch besser wenig als überhaupt nichts, nicht wahr?«

      Margot Fischer konnte nicht anders, sie musste Teresa einfach umarmen. Die sammelte wirklich unermüdlich, und wenn sie das jetzt mit dem Geldumschlag ein wenig abtat, Teresa von Roth war auch für größere Beträge gut, da musste sie nur daran denken, wie sie Piet van Beveren motiviert hatte, sich großzügig zu zeigen. Und das die Rückerts Spender geworden waren, das war auch Teresa von Roth zu verdanken.

      »Ich weiß nicht, was ich sagen soll.«

      »Müssen Sie auch nicht, sollen wir jetzt zu Pamela gehen? Die zappelt bestimmt vor lauter Aufregung, und ich glaube, in deren Herzen schlagen zwei Seelen. Die eine wünscht sich die Freiheit für Fips, die andere möchte ihn hier halten, um ihn immer besuchen zu können.«

      »Ach, Frau von Roth, es gibt hier so viele Tiere, denen etwas Zuspruch guttäte, ein Spatz gehört gewiss nicht dazu, und um Fips müssen wir uns keine Sorgen machen. Er ist ein prachtvolles Kerlchen geworden und ziemlich frech und dominant.«

      Sie hatten die Voliere erreicht, an der Pamela stand und vergebens versuchte, mit Fips zu reden.

      Als sie ihre Großmutter bemerkte, drehte sie sich um, dann sagte sie zu ihr und Frau Dr. Fischer: »Ich glaube, Fips spürt, dass es für ihn auf die große Reise geht, er flattert ganz aufgeregt hin und her.«

      Das glaubte Frau Dr. Fischer zwar nicht, doch dann betrat sie zusammen mit Pamela die Voliere, und es dauerte nicht lange, da war Fips eingefangen. Pamela durfte ihn in die Hand nehmen, und sie redete es sich bestimmt nicht ein, sie fühlte den aufgeregten Herzschlag des kleinen Vogels. Vielleicht aber war es auch ihr eigener Herzschlag, den sie wahrnahm, so aufgeregt wie sie war.

      Gemeinsam mit Frau Dr. Fischer ging sie nach draußen.

      »Jetzt kannst du Fips fliegen lassen«, forderte Frau Dr. Fischer sie auf.

      Pamela zögerte einen Augenblick, strich zärtlich über das graue Gefieder des kleinen Spatzen, dann öffnete sie vorsichtig ihre Hand.

      Es geschah nicht sofort etwas, doch dann flatterte Fips davon, genau, wie sie es sich gewünscht hatte, in die Freiheit, wohin er gehörte.

      Pamela sah ihm nach, bis er sich irgendwo im Blau des Himmels verlor.

      Sie war nur für einen kurzen Moment traurig, und das lag gewiss daran, dass ihre Omi ihr in Aussicht stellte, mit ihr ins ›Calamini‹ zu gehen, um einen großen Eisbecher zu essen.

      Aber erst wollten sie sich die Tiere ansehen, ganz besonders die Neuzugänge, und da sie beide sehr tierlieb waren und keine Angst hatten, konnte es überhaupt nicht schaden, ein paar Streicheleinheiten zu verteilen. Ganz bei der Sache war Pamela allerdings nicht, denn sie musste an Fips denken und fragte sich in diesem Augenblick, ob er wohl zurück an den Sternsee geflogen war, wo sie ihn gefunden hatte. Schade, dass sie das nie ergründen würde. Es war nicht davon auszugehen, dass Fips auf sie zufliegen und sich auf ihre Schulter setzen würde.

      Nachdem sie einen kleinen Mischlingshund gestreichelt hatte, der ganz zutraulich war, fragte sie ihre Oma: »Was meinst du, Omi, ob Mama und Papa wohl etwas dagegen hätten, wenn ich diesen süßen kleinen Hund mitnehmen würde?«

      Teresa erinnerte sich daran, wie schwierig es gewesen war, ihrer Tochter zunächst Sam schmackhaft zu machen.

      »Ich denke, du lässt es besser bleiben, mein Mädchen, aber du kannst deiner Mama ja davon vorschwärmen.«

      Diese Idee fand Pamela gut, sie hakte sich bei ihrer Oma ein, weil sie jetzt Lust auf das versprochene Eis hatte und sagte leise: »Danke, dass du mitgekommen СКАЧАТЬ