Harmless - Arglos. Nicole Edwards
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Название: Harmless - Arglos

Автор: Nicole Edwards

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Pier 70

isbn: 9783958238367

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СКАЧАТЬ sich benommen.

      Es war zu spät, um Cassie zu retten. Er war zu spät.

      Er rieb sich mit der Faust übers Herz. Das verdammte Ding tat weh. Ein körperlicher Schmerz, der ihn nicht besonders kümmerte.

      »Sie hat eine Überdosis genommen«, murmelte Roan. »So, wie ich es immer vorhergesehen habe.« Er holte tief Luft und versuchte, die Tränen zu unterdrücken, doch diesmal konnte er sie nicht aufhalten. »Gottverdammt, Cassie.«

      Während er ins Leere starrte, rief er sich ihr letztes Gespräch vor ihren hasserfüllten Nachrichten ins Gedächtnis, das sie geführt hatten, kurz bevor er zum Spiel aufgebrochen war.

      »Bist du sicher, dass es dir nichts ausmacht, wenn ich hingehe?«, fragte Roan zum dritten Mal.

      Cassie blickte lange genug vom Fernseher auf, um die Augen zu verdrehen. »Ich bin durchaus in der Lage, auf mich selbst aufzupassen.«

      Um sie machte er sich auch keine Sorgen.

      »Und auf Liam«, fügte sie verspätet hinzu. »Wir kommen klar.«

      »Ich habe ihn gerade gebadet. Er hat einen frischen Strampler und eine neue Windel an. In etwa einer Stunde wird er etwas zu essen brauchen. Bekommst du das hin?« Roan wusste, dass sein Tonfall etwas schärfer als beabsichtigt war, aber es fiel ihm schwer, darauf zu vertrauen, dass Cassie auch tat, was sie sagte.

      »Ich bin seine Mutter, Roan. Ich denke, ich werde es wissen, wenn mein Kind etwas essen will.«

      Er verkniff sich eine Erwiderung. »Das Spiel beginnt um sieben. Ich bin um zehn wieder zu Hause. Spätestens um halb elf.«

      Cassie winkte ab und widmete ihre Aufmerksamkeit bereits wieder dem Fernseher.

      Er hätte das gesamte Haus gründlich durchkämmen und alle Drogen wegwerfen sollen, die sie vielleicht dagehabt hätte. Aber er hatte geglaubt, dass sie aufgehört hatte.

      Oder hatte es glauben wollen.

      Viel wichtiger war, dass er zu Hause hätte bleiben sollen.

      Seine Brust wurde weit und Hitze schoss in seine Nebenhöhlen, als die Tränen ihn überwältigten.

      Das Nächste, was er wusste, war, dass Cams Arme ihn umfingen und Roan wie ein Baby heulte. Er hasste es, dass er sich nicht zusammenreißen konnte. In ihrer Kindheit hatte Cam Roans Schwester nahegestanden und er verspürte wahrscheinlich den gleichen bohrenden Schmerz, den er empfand.

      »Ich muss meinen Dad anrufen«, merkte Roan an, wich zurück und wischte sich über die Augen.

      »Ich rufe ihn an, Roan.« Cams Stimme klang stark und fest. Er übernahm die Führung und Roan war dankbar dafür. »Ich denke, du und das Baby solltet heute bei uns übernachten.«

      Roan nickte, während eine Träne von seiner Wange und auf seine Hand tropfte. Erst heute Morgen hatte er Cassie angefahren, weil sie völlig unausstehlich gewesen war. Während der vergangenen fünf Monate hatte Roan bei ihr gewohnt, auf ihrer Couch geschlafen, war in ihren Privatbereich eingedrungen und hatte versucht, sie von den Drogen wegzubekommen. Seit sie herausgefunden hatte, dass sie schwanger war. Er hatte versucht, für sie da zu sein, versucht, ihr durch die schwere Zeit hindurchzuhelfen. Sie hatten sich jeden verfluchten Tag über den gleichen Mist gestritten. Sie wollte ihn nicht dahaben, er wollte nicht hier sein. Sie hasste ihn, er hasste sie mehr. Es war ein Teufelskreis und obwohl vieles von dem, was er gesagt hatte, nicht stimmte, hatte sie ihn einfach an seine Grenzen gebracht.

      Entzugskliniken hatten sie angenommen, nur um sie gleich wieder gehen zu lassen, weil sie sich weigerte, sich einer Behandlung zu unterziehen, dann streitlustig geworden war und die anderen Patienten verstört hatte. Sie hatte keine Hilfe gewollt.

      Nicht von ihm. Nicht von ihrem Vater. Von niemandem.

      Und wohin hatte sie das gebracht?

      Sie war mit neunundzwanzig gestorben. Sie würde ihren nächsten Geburtstag in nur drei Wochen nicht mehr erleben.

      Sein Vater und seine Stiefmutter würden am Boden zerstört sein. Und seine Schwester Eva auch.

      Zum Teufel, vielleicht auch nicht. Keiner von ihnen hatte auch nur einen Finger gerührt, um Cassie zu unterstützen. Monatelang. Zuerst hatte seine Stiefmutter versucht zu helfen, doch Lydia war es müde geworden, die nötige Kraft aufzubringen, um sich mit Cassie auseinanderzusetzen. Es war letztlich nur noch Roan übrig. Er hatte keine andere Wahl gehabt, als seine Nase in Dinge zu stecken, die ihn nichts angingen, weil er nicht gewollt hatte, dass…

      … das hier passierte.

      »Roan«, sagte Cam leise. »Lass uns ein paar von Liams Sachen zusammenpacken.«

      Er bemerkte Cams festen Griff an seinem Arm und rang sich einen Schritt nach vorne ab. Dann noch einen. Ihm fiel es schwer, all die Gefühle zu verarbeiten. Er war wütend auf Cassie, die jede Hilfe abgelehnt hatte. Sie hatte darauf bestanden, es allein zu schaffen. Jetzt, da sie Liam hatte, gäbe es etwas, wofür es sich zu leben lohnt. Das hatte sie ihm zumindest erzählt.

      Es brach ihm das Herz, dass er sie nicht hatte aufhalten können. Aber schlimmer noch als das zerfraßen ihn die Schuldgefühle. Doch er konnte die Erleichterung, die er gleichzeitig empfand, nicht leugnen. Er wusste, dass es falsch war, weil es egoistisch war, aber er hatte so viel Zeit mit dem Versuch verbracht, ihr zu helfen, und war deswegen beschimpft – und manchmal sogar körperlich angegriffen – worden. Cassie war nicht sie selbst gewesen. Die Drogen hatten sie zu jemandem gemacht, den keiner von ihnen wiedererkannte.

      Aber jetzt hatte sie Ruhe gefunden. Sie musste nicht länger gegen die Sucht ankämpfen.

      Als Cams Arme sich erneut um ihn schlossen, wehrte sich Roan gegen einen erneuten Zusammenbruch. Er versuchte, sich aus Cams Umarmung zu befreien, doch er konnte es nicht, also gab er auf und ließ sich von seinem besten Freund versichern, dass sie das gemeinsam durchstehen würden.

      Drei

      Seg saß auf seiner Couch und zappte durch die Kanäle, als er sein Handy summen hörte. Er beugte sich vor, schnappte es sich vom Tisch und hoffte inständig, dass es Roan war, der auf seine Nachricht mit einem Anruf antwortete und sich gerne auf ein Bier mit ihm treffen würde. Nur war das Wunschdenken und Seg wusste, dass er es nicht sein würde. Sein Glück hatte sich heute Abend auf dem Eis bereits erschöpft.

      Er warf einen Blick auf das Display.

      Nope. Nicht Roan.

      Mom.

      Sie rief ihn immer nach einem Spiel an und er hatte schon darauf gewartet.

      »Hey, Ma.«

      »Hast du das Spiel heute Abend gesehen?«, wollte sie aufgeregt wissen. »Es war wundervoll! Absolut wundervoll!«

      »Ich hab's gesehen«, versicherte er ihr schmunzelnd. »Ich war da.«

      »Ich weiß, dass du da warst, Schatz. Und es war unglaublich. Marjorie ist so neidisch, ich sag's dir. Sie ist so stolz auf dich, dass sie jetzt einen eigenen Hockey-Sohn haben will.« Seine Mutter kicherte. »Sie ist hergekommen, um es mit mir zusammen zu schauen. Ich bin auf und ab gehüpft und habe geschrien wie eine Verrückte. Ich habe sogar das Popcorn СКАЧАТЬ