Harmless - Arglos. Nicole Edwards
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Название: Harmless - Arglos

Автор: Nicole Edwards

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Pier 70

isbn: 9783958238367

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СКАЧАТЬ unterbreiten würde.

      Seg hasste es, dass er nie die Möglichkeit gehabt hatte, Roan zu fragen. Nachdem er in dieser Nacht heftiger gekommen war als je zuvor in seinem Leben, waren sie beide in tiefen Schlaf gesunken. Am nächsten Morgen wachte Seg in einem leeren Bett auf. Roan hatte ihm keine Nachricht hinterlassen und Seg wusste, dass er ihn niemals wiedersehen würde.

      Es war dumm, dass er es noch einmal tun wollte. Er hätte erleichtert sein sollen, dass Roan Stillschweigen darüber bewahrt hatte. Oder zumindest glaubte er das. Es sollte ihn freuen, dass er sich keine Sorgen um ein unfreiwilliges Outing machen musste. Tatsächlich hatte er während des vergangenen Jahres um jeden Preis jegliche sexuelle Beziehung vermieden.

      Oh, er hatte dafür gesorgt, dass er mit Frauen zusammen fotografiert wurde, aber nur mit Frauen, die er als Freundinnen betrachtete und die nichts von ihm wollten. Nicht seinen Schwanz. Nicht sein Geld. Nicht seinen Ruhm.

      Es war ein höllisches Jahr gewesen. Verflucht einsam. Und dabei hatte er Roan einfach nicht aus dem Kopf bekommen. Und sich verdammt noch mal gewünscht, er würde nicht in einer Welt leben, in der er vorgeben musste, jemand zu sein, der er nicht war.

      ***

      Als Roan Liam wieder schlafen gelegt hatte – diesmal in Cams und Gannons Gästezimmer, wo sie das transportable Kinderbett aufgestellt hatten –, war er emotional erschöpft. Obwohl Cam Roans Vater die niederschmetternde Neuigkeit mitgeteilt hatte, musste er doch seinen Teil zu der Erklärung beitragen, als sein Vater darauf bestand, mit ihm zu reden.

      Es war allen klar gewesen, was Cassie umgebracht hatte. Und zwar nicht nur wegen der Nadel, die an ihrem Arm gehangen hatte. An ihrem mageren, unterernährten Körper konnte man außerdem deutlich erkennen, dass es keine einmalige Sache gewesen war, trotz der Tatsache, dass seine Schwester ihm versprochen hatte, sie würde nichts nehmen.

      Die meiste Zeit hatte Roan ihr geglaubt. Da sie nicht mehr ausgegangen war, hatte er gedacht, sie hätte die Drogen abgeschrieben. Er hätte es wissen sollen. Ihm hätte auffallen müssen, dass sie wieder damit angefangen hatte. Vielleicht wäre es das auch, wenn er nicht so sehr damit beschäftigt gewesen wäre, sich um Liam zu kümmern.

      Zugegeben, er hatte absichtlich weggeschaut, weil er es nicht hatte wissen wollen. Das war einfacher gewesen, als sich mit ihrem Mist auseinanderzusetzen. Obwohl sein Vater Genaueres wissen wollte, hatte er nicht allzu interessiert gewirkt. Jetzt, wo Roan so darüber nachdachte, war sein Interesse an Liams Wohlergehen tatsächlich größer gewesen als am Tod seiner eigenen Tochter.

      Sie war jetzt an einem besseren Ort. Das hatten Eva und Lydia gesagt, als die Nachricht sie erreichte. Seine Schwester und seine Stiefmutter waren außer sich gewesen, doch Roan war sich sicher, einen Hauch von Erleichterung in ihrem Schluchzen gehört zu haben.

      Ja. Erleichterung.

      Diese furchtbaren Schuldgefühle meldeten sich wieder zu Wort und Roan musste sich setzen. Er hasste sich für den Gedanken, Cassie sei tatsächlich an einem besseren Ort, aber er konnte nicht anders. Sie hatte die Kontrolle verloren… Er hatte versucht, so zu tun, als würde sie sich erholen, aber insgeheim hatte er gewusst, dass es nicht stimmte. Genau aus diesem Grund hatte er sein ganzes Leben auf Eis gelegt. Er hatte sicherstellen müssen, dass für Liam gesorgt wurde. Natürlich hatte Cassie das als Einmischung betrachtet und sie hatten sich so lange die Köpfe eingeschlagen, dass er sich jetzt fühlte, als wäre ihm ein Gewicht von den Schultern genommen worden.

      Verdammte Scheiße. Das sollte er nicht denken.

      Seltsamerweise machten sich sein Vater und seine Stiefmutter mehr Sorgen um Liam, aber auf eine Art, die Roan nicht erwartet hätte. Bei Lydia fiel ihm ein Hauch von Sorge auf, dass Liam nun von einem schwulen Mann aufgezogen wurde. Es kam ihm komisch vor, weil weder sein Vater noch seine Stiefmutter je ein Problem mit seiner Homosexualität gehabt hatten.

      Roan konnte nichts weiter tun, als ihnen zu versichern, dass er sich um Liam kümmern würde. Er und Cassie hatten sich darauf geeinigt, dass er ihn großziehen würde, falls ihr irgendetwas zustoßen sollte. Sie hatte hartnäckig darauf bestanden, dass Liam nicht ihrem Vater gegeben wurde. Ihre Beziehung zueinander war schon lange zerrüttet, also verstand Roan ihre Entscheidung.

      Als Cassie ihn gebeten hatte, Liams gesetzlicher Vormund zu werden, hätte Roan wahrscheinlich protestieren und sie zwingen sollen, ihre Verantwortung als Mutter ernster zu nehmen. Laut ihrer Aussage war es zu seinem Schutz, damit der Staat ihn ihm nicht wegnehmen konnte. Cassie waren ihre Probleme bewusst gewesen, selbst wenn sie nicht den Wunsch verspürte, sich zu ändern.

      Es war der einzig vernünftige Vorschlag, den Cassie seit Jahren gemacht hatte. Also widersprach Roan nicht. Allerdings zog er Liam praktisch seit dem Tag seiner Geburt bereits auf.

      Als sein Vater versuchte, Roan dazu zu drängen, Liam zu ihnen nach Hause zu bringen, hatte er abgelehnt. Irgendwann war er sogar laut geworden. Auf gar keinen Fall würde er Liam irgendwohin bringen. Nicht jetzt. Es war schlimm genug, das Baby aus seiner gewohnten Umgebung reißen zu müssen, aber Roan würde keine Minute länger in diesem Drecksloch bleiben.

      Ein leises Klopfen erklang von der Schlafzimmertür und Roan erhob sich, wobei er noch einmal nach Liam sah. Er griff nach dem Babyfon und stellte es an, bevor er zur Tür ging.

      »Hey«, sagte Cam sanft. »Wie geht es ihm?«

      »Er schläft«, teilte Roan ihm mit, während er die Tür zuzog.

      »Willst du reden?«

      Nicht wirklich, aber Roan wusste, dass Cam und Gannon ein paar Antworten verdienten. Sie boten ihm ihr Zuhause an – wenn auch nur für eine gewisse Zeit – und ihm war bewusst, dass sie wissen sollten, was vor sich ging.

      Roan folgte Cam in die Küche. Gannon saß am Tisch, auf dem drei Tassen standen.

      »Koffeinfrei«, sagte Gannon und deutete mit einem Nicken auf eine der Tassen.

      »Danke.«

      Seine Beine schienen unter ihm nachzugeben, als er sich setzte. Er war erschöpft, doch er ignorierte es. Das tat er jetzt schon so lange.

      Bevor Roan irgendetwas sagen konnte, ergriff Cam das Wort. »Ich muss mich bei dir entschuldigen.«

      Roan begegnete seinem Blick, konnte sein Stirnrunzeln jedoch nicht verbergen. Entschuldigen? Wofür?

      Cam warf Gannon einen flüchtigen Blick zu, bevor er Roan wieder ansah. »Ich weiß, dass ich dir seit… einer ganzen Weile kein guter Freund gewesen bin.« Er deutete mit dem Kopf in Richtung Schlafzimmer. »Ich wusste es nicht einmal… Ich hätte es wissen sollen. Ich hätte dir meine Hilfe anbieten sollen. Es ist offensichtlich, dass du mir nicht genug vertraut hast, um mir zu sagen, dass…«

      »Das ist nicht wahr«, widersprach Roan und in seiner Stimme schwangen seine Schuldgefühle mit. »Das hatte nichts mit Vertrauen zu tun.« Hatte es wirklich nicht.

      Cam wirkte nicht überzeugt. »Ich weiß, dass ich ein bisschen… beschäftigt war, seit ich Gannon kennengelernt habe. Du verdienst etwas Besseres von mir.«

      Roan räusperte sich. Obwohl er wusste, dass Cam sich all die Monate über selbst die Schuld gegeben und geglaubt hatte, er wäre der Grund, warum Roan sich distanzierte, hatte er sich nicht die Mühe gemacht, ihn zu korrigieren.

      »Es lag nicht an dir.« Er musterte Cam, dann sah er kurz zu Gannon hinüber. »Oder an dir. Das alles war meine СКАЧАТЬ