Harmless - Arglos. Nicole Edwards
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Название: Harmless - Arglos

Автор: Nicole Edwards

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Pier 70

isbn: 9783958238367

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СКАЧАТЬ tun. Ich wusste, dass sie mich brauchte, auch wenn sie mich gehasst hat.«

      »Sie hat dich nicht gehasst«, warf Cam ein.

      Roan lachte bitter auf. »Oh, sie hat mich gehasst. Mit einer Leidenschaft, die alles in den Schatten gestellt hat.« Das war die Wahrheit. Cassie hatte jeden gehasst, aber ganz besonders ihn, weil er sich geweigert hatte, sie in Ruhe zu lassen. »Sie war nicht sehr nett und ich wollte nicht, dass sich irgendjemand mit diesem Mist auseinandersetzen musste. Es war schon schwer genug für mich.«

      »Aber sie hat dich zu Liams gesetzlichem Vormund gemacht«, merkte Gannon mit fragendem Blick an.

      »Hat sie. Aber ich glaube, sie tat es, weil sie verhindern wollte, dass der Staat ihn ihr wegnimmt. Außerdem hatte sie kein Geld, um für ihn zu sorgen.« Und sie hatte auch keinen Versuch unternommen, an welches zu kommen.

      »Weißt du, wer der Vater ist?«, wollte Cam wissen.

      »Nein. Cassie hatte keine Ahnung.« Roan hasste diese Geschichte, doch er konnte sie nicht länger für sich behalten. »Sie hat sich für Geld verkauft. Um an ihren nächsten Schuss zu kommen. Sie meinte, es hätte eine ganze Reihe an Kerlen sein können.« Er senkte den Blick auf den Tisch. »Ehrlich gesagt glaube ich, dass Liam ohne ihn besser dran ist, wer auch immer er ist. Ich vermute, dass Liams Vater ein Dealer oder so etwas war.«

      »Ist Liam gesund?«, fragte Gannon. »Ich nehme an, dass er bei seiner Geburt Probleme hatte.«

      Roan nickte und ließ die Finger an der Kaffeetasse hinabstreichen. »Ja. Hatte er. Aber er ist ein Kämpfer. Sie hat im fünften Monat rausgefunden, dass sie schwanger war.«

      »Das erklärt, wo du all die Monate über warst«, äußerte Cam und sein Tonfall war schärfer als zuvor.

      »Irgendjemand musste ihr beim Entzug helfen«, rechtfertigte sich Roan. »Da mein Vater und Lydia sich geweigert hatten, ihr zu helfen, bevor sie schwanger wurde, hat sie mir das Versprechen abgenommen, ihnen nichts zu sagen.«

      »Sie wussten es nicht?« Cam wirkte entsetzt.

      »Sie haben sie nie gesehen. Nicht ein einziges Mal sind sie zu Besuch gekommen und haben nur selten angerufen.« Das war allerdings nicht ungewöhnlich. Sein Vater und seine Stiefmutter lebten in ihrer eigenen kleinen Welt.

      »Du hast also rausgefunden, dass sie schwanger war, und dann was? Hat sie aufgehört, Drogen zu nehmen?«

      »Nein. Es war ein langer Kampf. Sie hat weder auf die Drogen noch auf Alkohol verzichtet. Wir haben uns ständig gestritten. Besonders, nachdem ich bei ihr eingezogen war. Ich wusste aber, dass jemand ein Auge auf sie haben musste. Schließlich…« Roan sah zu Cam auf. »Ich dachte, ich wäre zu ihr durchgedrungen. Sie hatte sich eine Weile lang im Griff, jedenfalls behauptete sie das. Ich hatte den Verdacht, dass sie ein paarmal rückfällig geworden ist, aber ich habe es ihr durchgehen lassen.« Wie ein Idiot. »Ich dachte, sie wäre wieder auf dem richtigen Weg und das wäre der Grund, warum sie sich so widerlich verhalten hat.«

      Es war alles gelogen gewesen. Cassie hatte nie mit den Drogen aufgehört, sondern sie nur vor ihm versteckt.

      Er wollte nicht genauer ausführen, wie Liam mit einer Drogensucht zur Welt gekommen war. Er war beinahe ausgerastet, als er herausfand, dass Liam einen Entzug machen musste, weil Cassie ihn während ihrer Schwangerschaft mit Drogen gefüttert hatte. Es war ein schrecklicher Augenblick in Roans Leben gewesen, als er dieses Baby sah, das an Infusionsschläuche angeschlossen worden war, während sie ihn mit irgendetwas vollpumpten, was den giftigen Mist nachahmen sollte, den sie sich selbst verabreicht hatte.

      An diesem Punkt hatte Roan Cassie gesagt, dass er sie hasste. Für das, was sie Liam angetan hatte.

      »Ich wünschte, du hättest was gesagt«, meinte Cam mit leiser Stimme. »Ich weiß, ich hätte versuchen sollen, mit dir zu reden, aber…«

      Roan hielt Cams Blick fest. »Ich wollte niemanden Cassies Zorn aussetzen. Und glaub mir, sie war bösartig.«

      Meistens war sie grausam gewesen. Nicht, dass Roan sich ihr gegenüber sehr viel netter verhalten hatte.

      »Wie können wir dir helfen?«, bot Gannon an.

      Roan zuckte mit den Schultern. Er hatte noch keine Zeit gehabt, darüber nachzudenken. »Ich werde eine Zeit lang Urlaub brauchen«, teilte er ihnen mit.

      »Absolut verständlich. Wir werden dafür sorgen, dass alles auch ohne dich läuft«, versicherte Cam ihm. »Und wir wollen dich auch unterstützen. Ich bin mir sicher, wir lernen im Handumdrehen, wie man eine Windel wechselt oder das Fläschchen vorbereitet. Gannon arbeitet in letzter Zeit viel häufiger im Homeoffice.« Cam schenkte ihm ein kleines Lächeln. »Du weißt schon, falls du mal eine Pause brauchst.«

      »Milly wird ausflippen«, sagte Gannon grinsend. »Du wirst sie dir nicht mal mit einem Stock vom Leib halten können. Also kannst du ihre Hilfe auch gleich annehmen.«

      Roan lächelte, während er seine Freunde musterte. Cam war immer für ihn da gewesen. Selbst, als er anderer Meinung gewesen war. Und Gannon… Obwohl Roan anfangs versucht hatte, Cams und Gannons Beziehung zu sabotieren, trug ihm der Mann anscheinend nichts nach. Roan hatte es ganz allein geschafft, sich von allen zu entfremden. Er wusste, dass er sich jetzt auf sie verlassen musste. Auf gar keinen Fall würde er das allein durchstehen können.

      »Vielen Dank.«

      »Und wir werden uns von dir nicht wieder wegstoßen lassen«, erklärte Cam und in seinen Augen spiegelte sich die Ernsthaftigkeit dieser Aussage wider. »Du hättest es gar nicht erst tun sollen.«

      Roan nickte. Das wusste er. Würde er es anders machen, wenn er die Zeit zurückdrehen könnte? Nein, wahrscheinlich nicht. Aber das musste Cam nicht wissen.

      »Wann wirst du es Dare und Teague erzählen?«, fragte Cam.

      »Ich weiß es nicht. Schätze mal, das sollte ich bald machen.«

      »Sie werden dir helfen wollen, das weißt du.«

      Jepp, das wusste er.

      Die ganze Zeit hatte er sich ihre Unterstützung gewünscht, doch da er wusste, wie ekelhaft Cassie werden konnte, hatte er ihren Zorn über sich ergehen lassen und sie außen vor gelassen. Stattdessen hatte er sich abgeschottet und war für seine Schwester da gewesen. Und nach Liams Geburt hatte Roan alles in seiner Macht Stehende getan, doch ihm wurde bewusst, dass er aufgehört hatte, Cassie zu helfen, weil er sich stärker darauf konzentriert hatte, für Liam zu sorgen.

      Nicht, dass es ihn gestört hätte. Genau genommen war er dem Kleinen innerhalb von vier kurzen Wochen komplett verfallen. So sehr, dass er sich die Hälfte der Zeit gewünscht hatte, Cassie wäre nicht mehr da, damit er das Baby allein großziehen konnte.

      Jetzt sah es so aus, als wäre dieser Wunsch in Erfüllung gegangen.

      Und diese schweren Schuldgefühle raubten ihm beinahe den Atem.

      ***

      Cam wartete, bis er und Gannon im Bett lagen, bevor er die eine Frage stellte, die er Roan heute Abend nicht hatte stellen können.

      »Hast du gesehen, was zwischen Roan und Seg abgelaufen ist?«

      »Wer ist Seg?« Gannon wirkte СКАЧАТЬ