Star Trek - The Next Generation: Vorhandenes Licht. Dayton Ward
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Название: Star Trek - The Next Generation: Vorhandenes Licht

Автор: Dayton Ward

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Star Trek - The Next Generation

isbn: 9783966580748

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СКАЧАТЬ Grüppchen in der Nähe der Bar herum, zwischen den Tischen oder vor den großen, abgeschrägten Fenstern. Dort hatte man den besten Ausblick auf die Sterne: Das Warpfeld verzerrte sie, sodass sie wie Lichtstreifen wirkten. T’Ryssa Chen versuchte immer, einen Tisch am Fenster zu ergattern. Wenn sie nach draußen schaute, konnte sie besser denken. Der Ausblick hatte beinahe etwas Meditatives.

      »Trys?«

      Sie erschrak ein wenig und erinnerte sich, dass sie nicht allein am Tisch saß. Dann wurde ihr mit einiger Verspätung klar, dass ihre Freundin Dina Elfiki sie jetzt schon zum dritten Mal angesprochen hatte. Chen setzte sich aufrechter hin und räusperte sich.

      »Entschuldige, Dina. Ich …« Sie runzelte die Stirn. Ihre Gedankenverlorenheit war ihr peinlich. »Ich glaub, ich war kurz abgelenkt.«

      »Langweile ich dich? Wärst du lieber allein?« Elfiki war in Ägypten geboren worden und sprach mit leichtem Akzent. Der Blick ihrer großen dunklen Augen war ernsthaft besorgt.

      Chen winkte ab. »Nein, natürlich nicht! Verzeih mir. Ich hab keine Ahnung, was mit mir los ist.«

      Lügnerin, tadelte sie sich selbst. Du weißt ganz genau, welche Laus dir über die Leber gelaufen ist. Dir und allen anderen auf diesem Schiff.

      Elfiki strich sich eine Strähne ihres schulterlangen schwarzen Haars aus dem Gesicht. »Wahrscheinlich bist du bloß müde. Wie ich …« Sie nahm einen Schluck aus ihrem Glas. »Ich hab die letzten sechsunddreißig Stunden damit verbracht, zusammen mit meinem Team und ein paar Ingenieuren noch mal den Computerkern und alle Backup-Systeme zu überprüfen – wir haben uns noch mal jedes Kiloquad Datenspeicher angesehen. Dasselbe haben wir mit den Computersystemen aller Shuttles, der Jacht des Captains und mit jedem einzelnen Ausrüstungsgegenstand gemacht, der einen eingebauten Computer oder Datenspeicher besitzt, bis hin zum letzten Trikorder und zum letzten isolinearen Chip.«

      »Wirklich?«, fragte Chen. »Hattet ihr das nicht gerade erst gemacht?«

      »Commander La Forge hat uns gebeten, uns alles noch mal vorzunehmen. Soweit ich sagen kann, haben wir von allen Computern an Bord jede einzelne Komponente des Uräus-Programms vollständig entfernt.«

      Chen seufzte. »Du weißt, dass ich dir geholfen hätte, oder? Du hättest mich nur fragen müssen!«

      »Natürlich weiß ich das. Du warst beschäftigt, Trys.«

      »Damit, die Sensorphalanx nachzukalibrieren.« Chen verdrehte die Augen. »Wenn ich vor die Wahl gestellt würde, was ich lieber machen würde – das oder mich kopfüber in eine Plasmaleitung stürzen –, müsste ich ernsthaft darüber nachdenken.« Die Arbeiten an der Phalanx mussten akribisch durchgeführt werden, verlangten volle Konzentration, waren absolut notwendig – und so langweilig, dass Chen darüber hätte in Tränen ausbrechen können. Vielleicht war es noch schlimmer, Millionen und Abermillionen Zeilen Computercode durchzugehen, um Schadsoftware aufzuspüren, aber wenigstens konnte man dabei an einer Konsole sitzen und musste nicht von Zugangsklappe zu Zugangsklappe durch Jefferies-Röhren kriechen. »Das war ein ziemlich heimtückisches Programm. Ein zusätzliches Augenpaar wäre bestimmt nützlich gewesen.«

      Chen hatte den offiziellen Bericht des Sternenflottenkommandos gelesen, der sich mit dem vollen Funktionsumfang des Uräus-Programms von seiner Initialisierung im 22. Jahrhundert an beschäftigte. Experten aus der Sternenflottenabteilung für Forschung und Entwicklung hatten umfängliches Material zusammengestellt, um die Betriebsparameter und die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz zu skizzieren. Dazu gehörte auch eine vollständige Darstellung des ihr zugrunde liegenden Computercodes. Natürlich hatte Chen an der Sternenflottenakademie den Umgang mit Computern erlernt. Sie hatte ihr Wissen an Bord der U.S.S. Rhea und später an Bord der Enterprise angewandt, hielt sich aber nicht für eine Computerexpertin. Wenn sie sich Mühe gab, konnte sie mit anderen, klügeren Offizieren, die vielleicht sogar eine Begabung auf diesem Gebiet hatten, gerade so mithalten. Mit Elfiki zum Beispiel. Seit sie auf der Enterprise diente, hatten das Talent, die Initiative und der vortreffliche Instinkt ihrer Freundin schon ein paarmal wesentlich dazu beigetragen, Raumschiff und Besatzung aus gefährlichen Situationen herauszuholen. Dabei hatte Elfiki wie nebenbei Leben gerettet.

      »Wir haben uns jede einzelne Codezeile angeschaut«, sagte Elfiki. »Alle gespeicherten Dateien. Wir haben jeden Datentransfer zurückverfolgt, und ich meine jeden, einschließlich den der Datenbänke aus der Enterprise-D. Du weißt schon, die aus dem Annex-Archiv in Aldrin City auf Luna. Aber was Data, Lal und die anderen in den Hochsicherheitsarchiven Memory Alpha und Memory Prime getan haben, war sehr effektiv: Wir haben nirgendwo auch nur eine Spur von Uräus gefunden. Man sollte meinen, ich würde jetzt besser schlafen, aber von wegen! Ich werde wahrscheinlich wochenlang von endlosen Codezeilen träumen …«

      Elfiki musste sich aussprechen, und Chen ließ ihre Freundin reden. Captain Picards Befehl, die Uräus-Software restlos vom Schiffscomputer zu entfernen, war eine große Herausforderung: Das Programm war so konzipiert, dass es wie wuchernder Efeu alles umschlang. Immerhin konnten Elfiki, Commander La Forge und ihre jeweiligen Teams sich auf die detaillierten Berichte Datas stützen, der die KI besiegt hatte. Er und seine Androidentochter Lal hatten mithilfe des ehemaligen Sternenflottenarztes Julian Bashir und Sarina Douglas’, die Sektion 31 abtrünnig geworden waren, ein Heilmittel gegen die Seuche Uräus gefunden.

      »Wir sind allein hier draußen«, sagte Chen, »deshalb müssen wir ganz sichergehen, dass nicht in irgendeiner Computerdatei eine Falle versteckt ist. Wenn wir unserer Ausrüstung nicht vertrauen können … Immerhin hält sie uns am Leben.«

      Elfiki starrte in ihr Glas und seufzte schwer. »Ja. Wir haben bloß das Schiff … Und einander.«

      Aha, dachte Chen. Jetzt kommen wir zur Sache.

      »Wir hatten noch keine Gelegenheit, darüber zu sprechen«, fuhr Elfiki nach einer kurzen Pause fort. »Weil wir so beschäftigt waren … Oder vielleicht haben wir uns auch bloß in unserer Arbeit vergraben.« Sie warf einen raschen Blick durch die Messe. »Guck dich mal um! Es ist, als wäre man auf einem Begräbnis.«

      Ihre Freundin hatte es also auch gemerkt. Die Stimmung war gedrückt. Die Anwesenden taten ihr Bestes, um den Eindruck zu erwecken, alles sei beim Alten – mit mäßigem Erfolg. Wahrscheinlich gab es niemanden an Bord, der die Nachrichten nicht verfolgt hatte. Sektion 31, das Uräus-Programm und die geheimen Freveltaten, die seit zwei Jahrhunderten ungestraft durchgeführt wurden … Die Enthüllungsjournalistin Ozla Graniv hatte dafür gesorgt, dass jeder davon erfuhr. Allerdings gab ihre Reportage keine Antworten auf jene Fragen, die die Besatzung der Enterprise quälten.

      »Man erfährt nicht jeden Tag, dass der eigene Captain dabei geholfen hat, einen Föderationspräsidenten seines Amtes zu entheben, der dann von einer Geheimorganisation ermordet wurde«, sagte Elfiki. »So was hinterlässt einen bleibenden Eindruck.«

      »Wir wissen doch alle, dass er mit Zifes Ermordung nichts zu tun hatte«, sagte Chen.

      Elfiki nickte. »Natürlich. Aber wir haben geglaubt, Zife sei freiwillig zurückgetreten, aus persönlichen Gründen. Du musst zugeben, es ist schon ein bisschen … verstörend zu erfahren, dass unser Captain in seinen Sturz involviert war. Klar, wenn man das große Ganze betrachtet, war es wohl die richtige Entscheidung. Aber ich hätte sie nicht treffen wollen. Und hätte mich jemand gebeten, bei der Sache zu helfen … Ich weiß nicht, ob ich das gekonnt hätte. Ich rede mir ein, ich würde in so einem Fall aus den richtigen Gründen das Richtige tun.« Sie zuckte hilflos mit den Schultern. »Entschuldige, Trys. Ich komme nicht besonders gut mit der Sache zurecht.«

      »Das macht doch nichts.«

      Die СКАЧАТЬ