Traumprotokolle. Christof Wackernagel
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Название: Traumprotokolle

Автор: Christof Wackernagel

Издательство: Автор

Жанр: Изобразительное искусство, фотография

Серия:

isbn: 9783866747807

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СКАЧАТЬ nur ein paar Tische, aber man kann zum Ufer runtersehen, von wo sie kommen sollen, und dann sind sie auch endlich da, Fips, Ebby mit Sonnenbrille und Angelika Müller, Barbara Rudnik soll auch kommen, und Nata ist auf dem Rückweg komisch –

      – bei Wolfgang Stein in einem dunklen Zimmer, Redl auch da und es geht um eine neue Szene, die für den »blinden Fleck«, Stefan, geschrieben werden muss, draußen ist aber erstmal das kalte Büfett, von dem ich eine Butterbrezel nehme, dann aber erstmal mit zwei Frauen zu Fuss zum Wald gehe, an einem Brokkolifeld vorbei, in das ich tumb hopse –

      – Nata und ich im Wald, plötzlich fällt, beziehungsweise rutscht sie einen Abhang hinunter, und ich brauche ewig, sie wieder zu finden, erst im Dorf wieder • es sind säckeweise angebrochener, gekochter Reis übrig, die ich alle haben könnte, lagern in einem Hafengebäude, aber ich könnte sie erst ab Januar gebrauchen • Fips, Julia und mir ist gekündigt, im Job, es ist ernst, aber das Haus bleibt uns, in dem ich jetzt allein bin; ich steige die Treppen hoch und entdecke noch ein Zimmer unterm Dach, raffiniert versteckt, mit kleinem Schreibtisch, zwei leicht versetzten Ebenen, viel Licht –

      – Antiimp-Veranstaltung, bei der ein Typ agitiert, der auch Geissler kennt, ich sage, dass ich mit dem nichts zu tun haben will, und beim nächsten Auftritt singt er ein Liebeslied, nach dem im Saal eisiges Schweigen herrscht, mindestens hundert Zuschauer schweigen, einer reckt die Faust, und der Entertainer/Agitator muss die Schlappe wiedergutmachen, zelebriert ein Ritual, mit dem er alle wieder in seinen Bann bekommt: ein Bananenbaum, wie ein Apfelbaum, aber mit lauter einzelnen Bananen bestückt, steht in der Mitte der Arena, drumherum lauter nackte Männer, die sich ritualartig bewegen, und langsam schreitet der Agitator von der Seitenempore runter, auch nackt, sein Schwanz hängt wie eine Banane herab, und in der ehrfürchtigen Stille schreitet er auf den Bananenbaum und pflückt eine Banane, womit das Ritual vollzogen ist, eine Bewegung geht durch die Massen, und er schreitet wieder von dannen, dick und ähnlich wie Heiner –

      – der kleine Suq-Dealer führt uns zu den zwei großen Dealern, eine Frau ist mit im Spiel, die zwischen oder mit beiden Seiten steht; ein Typ recherchiert das ganze Ausmaß der Verbrechen nach und nach: welcher der drei Typen bekommt die Frau?, was für eine Rolle spielt der als Gott verehrte nur einmal existierende Vogel auf dem Baum neben dem Haus?, was will der Junge? –

      – aus meiner Brust werden drei Stücke herausoperiert, im Gebirge, eines kommt wieder rein, aber die beiden anderen sollen experimentiell draußen bleiben, der Chirurg, der mit Renate konspiriert, weigert sich frech, sie wiedereinzusetzen, trotz meines wütenden Protestes –

      – ich soll hingerichtet werden, indem mein Hals durchgesägt wird, hinterher der Kopf aber wieder drangeklebt, und wenn ich es überlebe, ist es okay, aber es dauert noch, es wird viel darüber geredet, und alle sind nett zu mir, es handelt sich auch nicht um ein richtiges Gefängnis, sondern eher um einen Kuraufenthalt mit Zaun, und das Tor am Rande des Hofes, in dem ich stehe, ist offen, ich könnte wegzulaufen versuchen, aber dann würden sie mir nachlaufen, und ich ahne schon, wie ich aus der Puste geriete; dann fliege ich mit einem Bewacher in einem Minihubschrauber, der so klein ist, dass man ihn nicht sieht, oder unsichtbar, jedenfalls, als ob man selbst flöge, zum Ort der Hinrichtung, wo mir die Säge gezeigt wird: zwei Zentimeter dick ist das Sägeblatt, und grobzackig, ich bin entsetzt, weil diese zwei Zentimeter hinterher fehlen werden, bekomme Angst, lehne die Hinrichtung ab, will zumindest eine Betäubung − was abgelehnt wird − oder eine normale Guillotinierung mit einem scharfen Messer, auch wenn ich danach tot bleibe, schreibe einen Antrag, der weitergeleitet wird und dem tatsächlich stattgegeben wird, alles bleibt offen, ich komme wieder zurück in den Kurknast, wo eine Frau erzählt, dass dieselbe Prozedur gestern bei einem anderen Delinquenten sehr gut geklappt habe, der Hals sei eben um zwei Zentimeter kürzer, was nichts mache, und ich schäme mich für meine Feigheit –

      – Nata, Gert und ich überfallen eine S-Bahn, richtig erstürmt vom Bahndamm aus, aber am nächsten Bahnhof warten wir auf die Bullen, es dauert ewig, und wir langweilen uns an der Haltestelle, da kommt Gert mit Heiner zusammen aus einem anderen Zug heraus und die Fans scharen sich um die beiden, viel los, manche erkennen uns aber als die Überfäller der S-Bahn, und Nata hat Rechtshilfe; ich denke, dass bei mir natürlich schwerer wiegt, dass es als »Rückfall« gilt, obwohl die Bewährung ja schon abgelaufen ist, man könnte höchstens alles als Jux abtun, da kommen zwei Typen mit einem großen Kopierer in den Wartesaal und nehmen ihn auseinander, zerstören ihn systematisch, und der Toner verdreckt alles –

      – der Vorhang für die Dimitroff-Lesung in einem vollen Haus mit Rang, auf dem ich sitze oder stehe, geht auf – aber die Tische stehen falsch rum, zur Hinterbühne, außerdem gehen die Mikrophone und Verstärker der beiden Musiker nicht; der eine sägt auf seiner elektrischen Bratsche herum, aber man hört nichts, vom anderen kommt überhaupt kein Ton, obwohl beide an Knöpfen fummeln, also muss die Vorstellung um eine halbe Stunde verschoben werden, und die Zuschauer zerstreuen sich auf der Bühne, schauen sich um, latschen durchs Haus; ich versuche, mit einigen zu reden, sie bei Stimmung zu halten, und frage die Regieassistentin, was das sollte mit den umgedrehten Tischen, aber sie antwortet schnippisch –

      – am Rande eines völlig überfüllten Saales antwortet ein völlig verknitterter Staatssekretär schlecht gelaunt auf Fragen, aber die Fragenden sind auch völlig verknittert, faltig bis dorthinaus, und eine Frage beantwortet er einfach nicht, sondern geht wortlos weg, was ich von meiner Couch aus empörend finde und weswegen ich laut schimpfe, was wiederum mir Schimpfe einträgt, aber eine Frau, die mich, beziehungsweise meinen Protest gut fand, streitet sich mit ihrem Mann um ihr Kind, immer heftiger, bis sie auf dem Hof sind, und er mit dem Messer auf sie losgeht, weshalb Nata voller Mitleid auf die Frau sieht, ich aber was tun will, bevor er sie ersticht, und schließlich die Frau an mich reiße und mit Gebrüll auf ihn losgehe, wobei sie auch verletzt werden könnte, ich aber denke, verletzt würde sie eh, aber es passiert nichts –

      – ich soll, von einer Agentur ausgewählt, mit ins All fliegen, mit der nächsten europäischen Rakete, von der man ja nie so genau weiß, wie gut sie funktioniert, soll aber auch die Werbekampagne für die Aktion, zusammen mit Fips, vorbereiten und noch schnell zwei Drehtage in Karlsruhe absolvieren, Stress und Hektik an allen Ecken und Enden, wir rennen dauernd von einem Raum in den anderen, schichten Papiere von hier nach dort, während draußen vor der Tür ein Zeppelin verbrennt und abstürzt, was allerdings erwartet wurde, weil es eh nichts taugte, und der kleine See oder Fluss voll mit Schiffen, Booten, kleinen Dampfern ist, kaum Platz für das kleine Boot von Nata und mir, mit dem wir zwischen durchtuckern, aber ein wunderschöner Anblick, die vielen stolzen Schiffe, nur muss ich meinen Mantel von roten Flecken säubern, neben einer Mischung aus lützenkirchen-artigem und einem schon gesehenen, geträumten Bungalow, wobei mich der unrasierte Herr Andress trifft und bemitleidet, auch für den Stress mit den Drehtagen und dem Flug ins All, der ja auch unsicher ist, von wegen zurückkommen –

      – ich fliege in einem offenen Zweier-Hubschrauber zum Drehen, wo ich eine Szene inszenieren soll, in der ein Auto an einer Ecke hält, aber der Requisiteur fährt den alten Amischlitten so blöd ran, dass er längs in der Mitte auseinanderfällt • bei der Dimitroff-Wiederholung im großen Haus sind keine Texte da, auch viel weniger Leute, Redl fehlt und die Schauspieler haben eigene, handschriftliche Texte dabei; fangen einfach an, eine Frau in der ersten Reihe macht einen Zwischenruf, und sie hat recht, ich distanziere mich –

      – wir kommen zu viert in den Knast, aber ich finde die Zelle nicht, Nata blickt natürlich wiedermal durch und steht in einer Einbuchtung, in der mehrere Zellen liegen, in der auch meine ist; ein total umständlicher Zeitungstausch folgt, in dem ein Jüngling die Alten holt, kontrolliert und umständlich darüber quatscht – ich lobe die JVA Bochum, wo das alles unkompliziert lief – in einer Doppelzelle bringe ich einen riesigen Teppich mit; der andere Gefangene ist angetan, aber es ist umständlich, ihn zu legen • nach gefahrvollen Situationen komme ich mit meinem Moped auf einen Berg, wurde von Nazis verfolgt, aber dann ist alles ruhig, gelassen, schön, ein Kind im Tümpel redet mit mir, taucht unter, sprudelt das Wasser aus dem Mund, die Mutter steht СКАЧАТЬ