Western Action Großband Februar 2019 - 1000 Seiten Spannung. Pete Hackett
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Название: Western Action Großband Februar 2019 - 1000 Seiten Spannung

Автор: Pete Hackett

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745208139

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СКАЧАТЬ das andere, druckste herum und wand sich förm­lich unter dem zwingenden, durch­bohrenden Blick des Ranchers. »Er kam zu mir. Ich hatte von nichts den blassesten Schimmer. Er war verwun­det und ich stellte keine großen Fra­gen. Wir …« Er stockte und verbes­serte sich: »Ich habe ihn verbunden und dann bat er mich, ihm ein Pferd zu leihen. Ich hatte keinen Grund, ihm diese Bitte abzuschlagen. Ich konnte ja nicht ahnen, dass er vor Ih­nen auf der Flucht war.«

      »O doch, du hast es gewusst. Ein Mann wie du stellt Fragen, Clay. Tur­pin hat es dir gesagt. Und dennoch hast du ihm geholfen. Ist das der Dank dafür, dass ich dich hier all die Jahre leben ließ?«

      »Ich …« Das Grauen schüttelte Reed und lähmte seine Stimmbänder. Die Hoffnung, ungeschoren davonzu­kommen, platzte wie eine Seifen­blase.

      »Turpin hat dir sicher auch gesagt, wohin er sich wenden wird.« Big Jim schielte zum Haus hinüber, als erwar­tete er etwas Bestimmtes. Seine Au­gen verkrallten sich wieder an Reed. »Spuck es schon aus, Clay. Oder müs­sen wir es aus dir herausprügeln?«

      »Er — er hat fast überhaupt nicht gesprochen, wirklich. Er hatte es höl­lisch eilig, und kaum, dass ich seine Wunde verbunden hatte, sattelte er das Pferd und ritt fort wie der Teu­fel.«

      »Wo ist deine Tochter? Warum lässt sie sich nicht sehen?«

      Reed räusperte sich, als müsste er sich die Kehle freimachen, ehe er ant­wortete. In Wirklichkeit versuchte er, Zeit für eine glaubhafte Erklärung zu gewinnen. Rau rief er: »Lisa ist in der Stadt, bei ihrer Freundin Betty Miller.«

      »Lass mal im Pferdestall nachsehen, Landers!«, presste Forsyth hervor.

      »Ben!«, ertönte John Landers' auf­fordernde Stimme.

      Der Gerufene lief los. Schweigen senkte sich über die Farm. Nur das Stampfen der Pferde, ihr Schnauben und das Knarren von Sattelzeug durch­brach es. Abwartende, drohende Spannung füllte die Atmosphäre, und Reed konnte sie kaum noch ertragen. Sein Blick streifte Big Jims düsteres Gesicht.

      Der Cowboy kam zurück. »Im Stall steht ein einziger Gaul, Boss«, berich­tete er. »Ein Schecke.»

      »All right, Clay«, stieg es grollend aus Big Jims Kehle, und in seiner Stimme schwang eine tödliche Dro­hung mit. »Du hast mich genug belogen. Eigentlich bewundernswert die­ser Mut, mit dem du versuchst, Lane Turpin die Flucht zu ermöglichen. Jetzt aber wird es verdammt bitter für dich. Yeah. Ich weiß, dass du vier Pferde besitzt. Und ich bin überzeugt, dass deine Tochter den jungen Turpin begleitet und dass sie ein Packpferd mit Vorräten mit sich führen.« Er presste sekundenlang die Lippen zu­sammen. Dann setzte er gedehnt hinzu: »Jeder im Valley weiß, was es mit deiner Tochter und Lane Turpin auf sich hat. Meinen Jungen ließ sie abblitzen. Mir war das nur recht. Denn Bill hätte etwas Besonderes verdient gehabt als eine Lisa Reed. Aber jetzt ist mein Sohn tot - und deine Tochter hilft seinem Mörder. Gebt es diesem Narren!« Er lachte leise, wie besessen auf.

      Clay Reeds Fassung zerbrach. Er warf sich herum, um ins Haus zu flie­hen. Aber er trat auf den Saum seines langen Nachthemdes und stolperte. Die Lampe entglitt ihm, zerschellte auf dem Boden und verlosch. Reed lag auf den Knien. Das Entsetzen schnürte ihm die Luft ab. Mahlende Schritte näherten sich ihm schnell. Und dann rissen ihn unbarmherzige Fäuste in die Höhe.

      *

      Sie ritten stumm durch die Nacht. Zunächst ging es über fruchtbares Grasland, das von Buschgürteln zer­schnitten war und über dem der Duft des blühenden Salbeis hing. Später wurde das Gelände immer wieder von wild übereinander getürmten Felsgruppen unterbrochen, und je hö­her sie kamen, desto steiniger wurde der Boden, umso karger die Vegeta­tion. Sie befanden sich in den Ausläu­fern der Felswildnis im Osten, die sich schwarz und drohend in der Ferne ge­gen den Sternenhimmel abhob. Buckelige Felsen zwangen sie zu Umwegen. Geröllhalden schwan­gen sich zu beiden Seiten nach oben.

      Unbeirrt folgten sie dem ansteigenden Weg über kahle Felsterrassen. Ir­gendwann ritten sie durch einen Canyon. Bäume wuchsen auf seiner Sohle. Es waren Erlen, die der Schlucht ihren Namen gegeben hatten. Der Wind rauschte in ihren Kronen. Das Gur­geln eines Baches, der sich zwischen dem Geröll ein Bett, ausgewaschen hatte, begleitete sie. Kühle Luft strömte ihnen entgegen. Die Geräu­sche muteten in der Schlucht eigenar­tig dumpf, klingend und melodiös an.

      Mit traumwandlerischer Sicherheit fand Lisa sich zurecht. Sie ritt bis zu einem Einschnitt in der Wand und lenkte ihr Pferd hinein. Ein steiler Pfad führte bergan. Sie zügelte das Tier. Lane verhielt ebenfalls. Sie sagte: »Am Ende dieses Pfades findest du die Höhle, Lane. Es gibt nur diesen Zugang. Ich entdeckte sie vor einigen Jahren, als ich mit meinem Vater hier auf der Jagd war. Du bist da oben so sicher wie in Abrahams Schoß. Du hast Proviant für eine Woche und brauchst die Höhle nicht zu verlas­sen.«

      »Kommst du nicht mit hinauf?«, fragte er dumpf.

      »Nein. Ich muss zurück. Big Jim fackelt nicht lange. Ich habe Angst um meinen Vater. Nachdem ich mit dir geritten bin, hat er sicher versucht, Big Jim auf eine falsche Fährte zu locken. Was aber ist, wenn Jim Forsyth sich mit den Erklärungen Dads nicht zufrieden gibt? Du hast am eigenen Leib erfahren, wie teuflisch er sein kann.«

      »Allerdings«, sagte er knurrend. »Aber es ist überhaupt nicht sicher, dass Forsyth bei euch nach mir sucht.«

      Sie lachte gallig auf. »Wo sonst, wenn nicht bei uns. Der Fluss führt ge­nau an unserem Haus vorbei. Und im Fluss bist du ihnen entwischt. Du darfst Big Jim nicht unterschätzen.«

      »Warum bleibst du nicht bei mir?« Lane versuchte, durch die Finsternis in ihrem Gesicht zu lesen. Es gelang ihm nicht. Aber er glaubte die Unrast zu spüren, die sie ausstrahlte. Sie sprang wie ein Funke auf ihn über.

      »Soll ich meinen Vater im Stich las­sen?«, entfuhr es ihr schroff.

      Betreten biss Lane die Zähne zu­sammen. Seine Schultern strafften sich. »Oh, verdammt, in was habe ich euch bloß hineingezogen?« Seine Stimme war nur noch ein kratzendes Geflüster, die Stimme eines Mannes, der den Tod bereits die Knochenfaust nach sich ausstrecken sah.

      Lisa schwieg. Und dieses Schwei­gen traf Lane mehr als alle Worte es vermocht hätten. Ihn beschlich ein kaltes Gefühl — ein Gefühl, das ihm körperliches Unbehagen bereitete. »All right, Lisa. Wenn ich mich stark genug fühle, verschwinde ich für einige Zeit. Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll für alles, was du für mich getan hast. Jedenfalls wirst du von mir hören. Und irgendwann kehre ich zurück, um Jim Forsyth zur Rechen­schaft zu ziehen.«

      Er fühlte durch die Dunkelheit ih­ren Blick voll Schwermut und Sorge auf sich gerichtet. Plötzlich zog sie ihr Pferd herum und trieb es neben das seine. Steigbügel an Steigbügel ver­harrten sie. Er fühlte ihre erregende Nähe. Schlicht und einfach sagte sie: »Ich habe es für dich getan, weil ich dich liebe, Lane. Das weißt du auch. Aber jetzt habe ich Angst um meinen Vater, und ihn liebe ich ebenfalls. Das ist so, und du wirst es verstehen.«

      »Wie willst du ihm beistehen, wenn sich deine Befürchtungen bewahrheiten sollten?«, schnappte er. In sein Denken begannen sich erneut die bit­tersten Vorwürfe einzunisten, weil er Clay Reed und Lisa einer Gefahr aus­gesetzt hatte, die überhaupt nicht ein­zuschätzen war.

      »Nicht einmal Big Jim kann es wa­gen, Hand an eine Frau zu legen«, er­widerte sie herb.

      »Darauf vertraust du?«, entrang es sich ihm ungläubig und zweifelnd.

      Sie beugte sich zu ihm hinüber und küsste ihn. »Mach dir keine Sorgen«, raunte sie dann mit Wärme im Tonfall. »Auch ein СКАЧАТЬ