Western Action Großband Februar 2019 - 1000 Seiten Spannung. Pete Hackett
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Название: Western Action Großband Februar 2019 - 1000 Seiten Spannung

Автор: Pete Hackett

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745208139

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СКАЧАТЬ in den Kopf schießen.«

      Lanes Gestalt wuchs schwerfällig in die Höhe. Schwer stützte er sich mit beiden Armen auf den Tisch. Enttäu­schung spiegelte sich in seinen ver­krampften Zügen wider. In seinem Blick woben die Schatten des Schmer­zes und der Erschöpfung. Aber da wa­ren auch Härte und Unbeugsamkeit zu sehen. »Wahrscheinlich hat dein Vater recht, Lisa«, murmelte er und seine Stimme raschelte wie altes Per­gament. »Ich darf euch nicht mit hin­einziehen. Big Jim ist unberechenbar. Und er ist voll Hass. Er wird vor nichts und niemand haltmachen. Also ver­schwinde ich.«

      Reed sank wieder in seinen Stuhl zurück. Sekundenlang spürte er so et­was wie Ekel vor sich selbst. Aber die Furcht vor Big Jim in ihm überwog. »Ein kluger Entschluss«, bemerkte er grunzend und wich dem flammenden Blick seiner Tochter aus.

      »Ich lasse es nicht zu!«, rief sie wie besessen.

      Aber Lane winkte ab. »Ein Mann muss sich einen letzten Rest von Stolz bewahren, Lisa. Diesen Stolz aber verliert er, wenn er sich selbst zum Bettler degradiert. Ich werde niemals um etwas betteln. Weder bei Big Jim, noch bei deinem Vater. Du hast mir sehr geholfen, weil du meine Wunde versorgt hast.« Er wandte sich Reed zu. »Ich gehe, Clay. Aber ich kehre zurück. Big Jim ist mir eine Menge schuldig. Wenn er kommt, bestell es ihm.«

      Reed knallte die flache Hand auf den Tisch. »Zum Teufel, Lane, ver­steh mich doch!«, rief er fast weiner­lich, was Lane seltsam berührte. »Ich habe genug gekämpft in meinem Le­ben. Jetzt bin ich alt und will meinen Frieden. Big Jim duldet mich hier nur, weil ich ihm das vierbeinige Raub­zeug von der Weide fege. Aber er wird mich davonjagen, wenn ich mich gegen ihn wende.«

      Lane humpelte zur Tür. Lisa stellte sich ihm in den Weg. Entschlossene Härte zeigte sich in ihrer Miene. »Du kommst keine drei Meilen weit, Lane. Es dauert mindestens eine Woche, bis du wieder einigermaßen hergestellt bist. Ich weiß ein Versteck, wo Big Jim dich nicht findet. Dorthin bringe ich dich. Und du gehst nicht eher fort, bis du vollkommen gesund bist.«

      »Du bist total übergeschnappt, Lisa!«, kreischte Reed. Seine weinerli­che Art war verschwunden. Nur die Angst vor der Zukunft beherrschte ihn. »Big Jim vernichtet uns, wenn wir ihn herausfordern!«

      Lisa lächelte. Ein Zug eisiger Ver­achtung lag um ihren Mund, als sie knapp und böse sagte: »Du kannst ihm ja entgegen kriechen und dich für deine Tochter entschuldigen. Ich je­denfalls stehe auf Lanes Seite. Und mit dir bin ich fertig.«

      »Aber es ist doch nur deinetwegen, Lisa!« Reed brachte es nur mühsam hervor. Vergeblich versuchte er, das Zittern in seiner Stimme zu unter­drücken. Erregt kratzte er sich am Kinn. Gefühl und Verstand lagen in ihm in zäher Zwietracht. Er musterte Lane mit einem raschen, abschätzen den Blick, dann sah er wieder auf Lisa - beschwörend, fast flehend.

      Aber deren Augen verrieten nur den Widerwillen, den sie empfand. Reed blickte in ihr willensstarkes Ge­sicht, in die trotzigen Augen, und hatte plötzlich den Eindruck, dass sie die verborgensten Züge seines Wesens durchschaute. Er befand sich in einer fürchterlichen Gemütsverfassung. Schließlich überwand er seine Ängste und Befürch­tungen und flüsterte fast, als er fragte: »Was brauchst du, um aus dem Valley zu verschwinden, Turpin? Sag es mir und ich will sehen, ob ich dir es geben kann. Ehe ich Lisa verliere, will ich Big Jims Zorn in Kauf nehmen.«

      »Selbst wenn er ein Pferd hätte, käme er nicht weit.« Die Anspannung war aus Lisas Miene gewichen. Fast mitleidig fixierte sie ihren Vater. Sie ahnte, welche Überwindung es ihn kostete, Lane dieses Angebot zu un­terbreiten, das ihm nichts einbringen konnte als Ärger. Ihre Stimme klang weich und gelöst, als sie fortfuhr: »Ich werde ihn in die Höhle in der Alderschlucht bringen, Vater. Dort findet ihn Big Jim niemals. Er kann da blei­ben, bis seine Wunden verheilt sind. Und dann sehen wir weiter.«

      Clay Reed überlegte kurz, dann nickte er widerwillig, und es war klar, dass er wenig begeistert war von al­lem. »Einverstanden. Aber verliert jetzt keine Zeit mehr. Big Jim wird nicht lange auf sich warten lassen.«

      *

      Clay Reeds unheilvolle Vermu­tung ging schon bald in Erfüllung. Kaum, dass Lisa und Lane die Farm eine halbe Stunde verlassen hatten, kündete rumorender Hufschlag das Kommen von Big Jim und seiner Mannschaft an. Clay Reed erbebte in­nerlich und rang die schweißnassen Hände. Draußen bellte Rex wie be­sessen und zerrte ungestüm an seiner Kette.

      Sie donnerten in den Hof und rissen ihre Pferde zurück. Der wogende Staub hüllte sie ein, verschleierte ihre Gestalten, und dennoch glaubte Clay Reed den Strom des Vernichtungs­willens, der von dem Pulk ausging, zu fühlen. Er zwang sich zur Ruhe, aber die tiefe, innere Rastlosigkeit ließ sich nicht unterdrücken.

      »Reed, heh, Clay Reed!«, rollte Big Jims kräftige Stimme über den Hof. »Ich habe nur ein paar Fragen an dich! Also komm heraus aus deinem Bau.«

      Mit der Laterne in der Hand verließ Reed das Haus. Angst sprang ihn an wie ein wildes Tier. Der Staub legte sich, der Lichtschein traf Big Jims ver­steinertes Gesicht. Clay Reed durchlebte ei­nen furchtbaren Augenblick und zuckte unter dem bohrenden, ste­chenden Blick Big Jims zusammen wie unter einem Peitschenhieb.

      »Ich bin hinter dem Mörder meines Sohnes her, Clay!«, grollte Forsyth. »Hinter Lane Turpin!«

      Reed zog den Kopf zwischen die Schultern und fühlte einen eisigen Schauer seinen Rücken hinunterlau­fen. »Großer Gott!«, würgte er her­vor. »Ihr Sohn ist …«

      »Yeah, er ist tot!« Big Jim legte die Hände übereinander auf den Sattel­knopf, beugte sich vor und musterte Reed zwingend. »Lane Turpin hat ihn erschossen. Aber dieser Killer ist mir entkommen. Er hat den Fluss als Fluchtweg benutzt. Und was liegt nä­her, als dass er bei dir Hilfe gesucht hat.«

      »Nein — nein!« Es kam hastig — zu hastig aus Reeds Mund. »Turpin ist nicht …« Er verschluckte sich, hustete, und wurde von dem Anfall durch und durch ­geschüttelt. Dann sprach er keuchend weiter: »Turpin war nicht hier, Mister Forsyth. Ich habe von alledem keine Ahnung. Ich habe geschlafen, bis ich Sie und Ihre Männer heranreiten hörte.« Es gelang ihm nicht, das Zit­tern seiner Hände zu unterdrücken. Der Schein der Lampe kam auf dem Boden nicht zur Ruhe.

      Big Jim schürzte die Lippen. »Es gab für Turpin nur diese Möglichkeit. Er ist verwundet, hat kein Pferd, keine Ausrüstung - gar nichts.« Sein Ton wurde schneidend. »Also raus mit der Sprache, Clay - war er bei dir?«

      Reed nagte an der Unterlippe. Sein Kehlkopf hüpfte nervös auf und ab. Er suchte nach Worten, bemühte sich vergeblich, seine aus der Angst gebo­rene Erregung zu verbergen und duckte sich förmlich unter Big Jims durchdringendem Blick.

      »Er war also hier!«, spuckte der Rancher, wandte den Kopf und rief in John Landers Richtung: »Seht nach!« Sein Gesicht ruckte wieder herum. Mit böser Schärfe sagte er: »Es war dumm von dir, Clay, mich zu belügen.«

      Reeds Schultern sackten nach un­ten. Er hielt den Atem an, versank in einer Welle des verzehrenden Schreckens und schlug die Augen nie­der.

      »Das wirst du bereuen, Clay!«, geißelte ihn wieder die unerbittliche, gnadenlose Stimme. »Ich werde dich mit der Peitsche aus dem Valley ja­gen!«

      John Landers hatte zwei Reitern einen Wink gegeben. Sie sprangen von den Pferden und liefen ins Haus. Drinnen flammte Licht auf, als sie Streichhölzer anrissen. Dann versank der Raum wieder in der Finsternis und sie stürmten nach draußen. »Er war da!« rief einer. »Auf dem Boden ist eine riesige Pfütze.« Sie liefen zu ih­ren Pferden.

      »Was hast du dazu zu sagen, Clay?«, fragte Big Jim sanft, СКАЧАТЬ