Der Malaiische Archipel. Alfred Russel Wallace
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Название: Der Malaiische Archipel

Автор: Alfred Russel Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Путеводители

Серия: Edition Erdmann

isbn: 9783843804233

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СКАЧАТЬ Produkte des Landes ist. Die Biene Borneos hängt gewöhnlich ihre Honigscheiben unter die Zweige des Tappan, eines Baumes, der alle anderen im Wald überragt und dessen glatter zylindrischer Stamm oft hundert Fuß hoch unverästelt ansteigt. Die Dajaks erklimmen diese hohen Bäume des Nachts, indem sie ihre Bambusleiter konstruieren, und holen riesige Honigscheiben herunter. Diese geben ihnen einen delikaten Leckerbissen von Honig und jungen Bienen, außer dem Wachs, das sie Händlern verkaufen und für den Erlös sich die sehr geschätzten Metalldrähte, Ohrringe und goldberandeten Tücher erstehen, mit denen sie sich selbst zu schmücken lieben. Wenn sie Durians und andere Fruchtbäume ersteigen, deren Zweige dreißig bis vierzig Fuß vom Boden beginnen, so benutzen sie, wie ich gesehen habe, nur die Pflöcke ohne den aufrechtstehenden Bambusstamm, der die Sache so sehr viel sicherer macht.

      Die Außenrinde des Bambus, gespalten und dünn geschabt, ist das stärkste Material für Körbe; Hühnerkäfige, Vogelhäuser und konische Fischbehälter werden sehr schnell aus einem einzigen Glied verfertigt, indem man die Rinde in schmale Streifen schneidet, die man an dem einen Ende nicht loslöst, während Ringe von demselben Material oder von Rotang in regelmäßigen Entfernungen dazwischen geflochten werden. Auf kleinen Aquädukten, die aus großen halbierten Bambusstämmen bestehen, getragen von gekreuzten Stöcken verschiedener Höhe, um einen regelmäßigen Fall hervorzurufen, wird das Wasser zu ihren Häusern hingeleitet. Dünne langgliedrige Bambusstämme dienen den Dajaks allein zu Wasserbehältern, und ein Dutzend davon steht in dem Winkel eines jeden Hauses. Sie sind reinlich, leicht und gut zu tragen und aus vielen Gründen den irdenen Gefäßen vorzuziehen. Sie geben auch vortreffliches Kochgeschirr ab; Gemüse und Reis kann in ihnen vollständig gekocht werden, und man benutzt sie viel auf Reisen. Gesalzene Früchte und Fische, Zucker, Essig und Honig werden in ihnen statt in Krügen oder Flaschen aufbewahrt. In einem kleinen, zierlich geschnitzten und verzierten Bambuskasten trägt der Dajak seinen Sirih und Kalk zum Betelkauen, und sein kleines langklingiges Messer hat eine Bambusscheide. Seine Lieblingspfeife verfertigt er sich in wenigen Minuten, indem er ein kleines Stück Bambus als Pfeifenkopf schräg in einen großen bis zu sechs Zoll Höhe Wasser haltenden Zylinder einsetzt, durch welchen der Rauch in ein langes dünnes Bambusrohr zieht. Es gibt noch viele andere kleine Dinge, für die der Bambus täglich gebraucht wird, aber ich habe jetzt schon genug angeführt, um seinen Wert ins rechte Licht zu stellen. In anderen Teilen des Archipels habe ich ihn selbst noch zu vielen weiteren Dingen verwenden sehen, und es ist wahrscheinlich, dass ich durch die mangelhafte Gelegenheit zur Beobachtung nicht mit der Hälfte der Dinge bekannt geworden bin, zu denen er von den Dajaks von Sarawak gebraucht wird.

      Da ich gerade von einer Pflanze spreche, so will ich einige der hervorragendsten pflanzlichen Produkte Borneos hier erwähnen. Die wundervollen Kannenpflanzen, die die Gattung Nepenthes der Botaniker bilden, kommen hier zur schönsten Entfaltung. Jeder Berggipfel ist voll von ihnen; sie wachsen am Boden oder schlingen sich über Gebüsch und verkrüppelte Bäume; ihre eleganten Kannen hängen überall. Einige sind lang und schmal und gleichen in der Form dem schönen philippinischen Spitzenschwamm (Euplectella), der jetzt so bekannt geworden ist; andere sind breit und kurz. Sie sind von verschieden nuancierter grüner Farbe mit Rot oder Purpur gesprenkelt. Die schönste bis jetzt bekannte wurde auf dem Gipfel des Kini Balon im Nordwesten von Borneo gefunden. Eine der breiteren Arten, Nepenthes rajah, fasst zwei Quart Wasser in ihrer Kanne. Eine andere, Nepenthes edwardsiana, hat eine schmale, zwanzig Zoll lange Kanne; während die Pflanze selbst zwanzig Fuß lang wird.

      Farne sind reichlich vorhanden, aber nicht in so verschiedenen Arten wie auf den vulkanischen Gebirgen Javas; und Baumfarne sind weder so zahlreich noch so groß wie auf dieser Insel. Sie wachsen jedoch ganz hinunter bis an den Spiegel der See und sind gemeinhin schlanke und zierliche Pflanzen von acht bis fünfzehn Fuß Höhe. Ohne gerade viel Zeit daran zu setzen, sammelte ich fünfzig Arten von Farnen auf Borneo, und ich zweifle nicht daran, dass ein guter Botaniker das Doppelte gefunden haben würde. Die interessante Gruppe der Orchideen ist ebenfalls sehr reichlich vertreten, aber wie es gewöhnlich der Fall ist, neun Zehntel der Arten haben kleine und unansehnliche Blumen. Zu den Ausnahmen gehört die schöne Coelogynes, deren große Büschel gelber Blumen die düstersten Wälder schmücken, und jene höchst ausgezeichnete Pflanze, Vanda lowii, welche viel in der Nähe einiger seichten Quellen am Fuße des Berges Peninjauh vorkommt. Sie wächst auf den niedrigeren Zweigen von Bäumen, und ihre seltsamen hängenden Blumenähren erreichen oft den Boden. Diese sind im Allgemeinen sechs oder acht Fuß lang und tragen große und schöne drei Zoll breite Blumen; sie variieren in der Farbe von orange bis rot mit tiefen purpurroten Flecken. Ich sah eine Ähre, welche die außerordentliche Länge von neun Fuß acht Zoll erreichte und sechsunddreißig spiralisch auf einem dünnen fadengleichen Stiel angeordnete Blumen trug. Exemplare, welche in unseren englischen Gewächshäusern gewachsen sind, haben Blumenähren von gleicher Länge hervorgebracht und mit einer viel größeren Anzahl von Blüten.

      Blumen waren spärlich, wie gewöhnlich in Äquatorialwäldern, und nur selten fand ich etwas Auffallendes. Einige schöne Schlingpflanzen sah man dann und wann, besonders eine hübsche karmesinrote und gelbe Aeschynanthus und eine schöne Hülsenpflanze mit Büschel großer kassiaartiger Blumen von einer reichen Purpurfarbe. Einmal fand ich eine Anzahl kleiner zu den Anonaceen gehöriger Bäume der Gattung Polyalthea, die in dem düsteren Waldesschatten eine sehr auffallende Wirkung hervorbrachten. Sie waren an dreißig Fuß hoch, und ihre schlanken Stämme waren mit großen sternartigen karmesinroten Blumen bedeckt, welche wie Gewinde traubenartig an ihnen wuchsen und mehr einer künstlichen Dekoration als einem natürlichen Produkt glichen. (Siehe die Abbildung auf der folgenden Seite.)

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       Vanda lowii

      Der Wald ist äußerst reich an riesigen Bäumen mit zylindrischen, gestützten und oft ausgehöhlten Ästen, während der Reisende gelegentlich auch auf einen wundervollen Feigenbaum stößt, dessen Stamm selbst ein Wald von Ästen und Luftwurzeln ist. Seltener noch findet man Bäume, welche aussehen, als ob sie mitten in der Luft zu wachsen angefangen hätten, und von da aus weit sich ausbreitende Zweige und eine verwickelte Pyramide von Wurzeln aussenden, die an siebzig bis achtzig Fuß bis auf den Grund hinabsteigen und sich so weit jederseits ausbreiten, dass man mitten im Zentrum stehen kann, den Baumstamm gerade über sich. Bäume ähnlichen Charakters werden über den ganzen Archipel verbreitet gefunden, und die nebenstehende Abbildung (die einen Baum auf den Aru Inseln, den ich oft besuchte, wiedergibt) wird ihren allgemeinen Charakter anschaulich machen. Ich glaube, dass sie ihren Ursprung als Schmarotzerpflanzen nehmen von Samen, den Vögel holen und in einem Gabelast eines hohen Baumes fallen lassen. Von da steigen Luftwurzeln herab, umspinnen und zerstören zuletzt den sie tragenden Baum, welcher mit der Zeit vollständig von der bescheidenen Pflanze, welche zuerst von ihm abhing, ersetzt wird. So haben wir einen wirklichen Kampf ums Dasein in dem Pflanzenreich, nicht weniger verhängnisvoll für den Besiegten als die Kämpfe zwischen den Tieren, die wir so viel leichter beobachten und verstehen können. Der Vorteil des schnelleren Zutritts zum Licht, zur Wärme und zur Luft, welchen Schlingpflanzen in ihrer Weise gewinnen, wird hier von einem Waldbaum erreicht, der also in einer Höhe ins Leben treten kann, welche andere erst nach vielen Jahren des Wachstums erreichen, und dann nur, wenn der Sturz eines anderen Baumes ihnen Platz gemacht hat. So wird in dem warmen, feuchten und gleichmäßigen Klima der Tropen jeder vorteilhafte Platz in Anspruch genommen und bietet die Möglichkeit dar, dass sich neue Formen entwickeln, die ihm speziell angepasst sind.

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       Polyalthea – Seltsamer Waldbaum – Baumfarn (nach einer Skizze des Autors; Fitch)

      Als ich Sarawak Anfang Dezember erreichte, sah ich, dass vor Ende Januar keine Gelegenheit, nach Singapur zurückzukehren, sich bieten würde. Ich nahm daher Sir James Brookes Einladung an, mit ihm und Herrn St. John in seinem Häuschen auf dem Peninjauh zuzubringen. Dieser ist ein sehr steiler pyramidenförmiger Berg von kristallinischem Basalt, ungefähr tausend Fuß hoch und mit üppigem Wald bedeckt. СКАЧАТЬ