Butler Parker Box 9 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Box 9 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740954116

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СКАЧАТЬ öffnete sich plötzlich eine Tür. Der Erste Offizier, Smalden, der von Deck kam, blieb überrascht und erstaunt stehen.

      »Ein wunderschöner Tag, nicht wahr, Smalden«, sagte Rander in harmlosem Tonfall.

      »Wie …? Natürlich, Sir … Darf ich Sie fragen, was …?«

      »Wir reiten unser Steckenpferdchen«, erklärte Mike Rander, da Butler Parker sich überhaupt nicht stören ließ. »Da Sie gerade hier sind, Mister Smalden, wer verwaltet eigentlich unten die Vorräte? Wer besitzt die Schlüssel zu den Vorratsräumen?«

      »Sir, ich kann den Sinn Ihrer Frage nicht verstehen«, erwiderte Smalden zurückhaltend.

      »Oh, das spielt keine Rolle«, sagte Mike Rander. »Verlassen Sie sich darauf, daß ich den Sinn gut kenne …«

      »Ja, das ist so … Also …«

      »Sie spielen also auch noch den Proviantmeister, nicht wahr?«

      »Allerdings …, stimmt denn etwas nicht?«

      »Was meinen Sie, Parker, stimmt irgend etwas nicht?« wendete sich Mike Rander an seinen Butler.

      »Sir, es stimmt alles«, erklärte Josuah Parker, der aus dem Schacht zurückkroch und Smalden freundlich zunickte. »Wirklich, ich bin sehr zufrieden … Mister Smalden, wo verwahren Sie eigentlich die Schlüssel zu den Wirtschaftsräumen? Ich möchte annehmen, daß Sie sie nicht in der Tasche herumtragen.«

      »Natürlich nicht … Sie hängen in meiner Kabine in einem Stahlschränkchen … Aber wollen Sie mir nicht erklären, was diese Fragen bedeuten sollen …?«

      »Vielleicht kann man es wie folgt ausdrücken«, schickte der Butler voraus. »Wir sind dem Mörder auf der Spur, da wir Spuren des Ermordeten gefunden haben …«

      *

      Als Parker und Rander im Salon erschienen, wurden sie sofort von Steward Often abgefangen.

      »Mister Strander erwartet Sie in seinen Räumen«, sagte er kühl.

      »Ausgezeichnet, zu ihm wollten wir gerade«, erwiderte Mike Rander. Sie betraten die Deckswohnung des Schiffseigners und wurden gleich beim Betreten des kleinen Korridors von Helen Grade überrascht, die allerdings ihrerseits sehr peinlich berührt war, so gesehen zu werden. Sie schluchzte und weinte nämlich wie ein kleines Mädchen, dem man ein Spielzeug weggenommen hat.

      Parker und Rander sagten kein Wort.

      Sie klopften an, hörten ein scharfes »Ja bitte!« und öffneten die Tür.

      »Ach, Sie sind es«, sagte Strander und bemühte sich, seine Zornfalten im Gesicht zu glätten. »Aber nehmen Sie doch bitte Platz … Möchten Sie einen Drink?«

      »Nicht jetzt«, sagte Rander. »Sie wollten uns sprechen, Mister Strander.«

      »Mir liegt dieser Mord im Magen«, sagte Strander offen heraus. »Ich wollte Sie nur fragen, ob Sie schon etwas erreicht haben. Der Gedanke, daß sich an Bord der ›Sulla‹ ein Mörder befindet, ist mir unerträglich.«

      »Oh, ich glaube, daß wir ein gutes Stück weitergekommen sind«, antwortete Mike Rander. »Wir dürfen aber nicht vergessen, daß wir es mit einem raffinierten Burschen zu tun haben …«

      »Anzunehmen, anzunehmen«, sagte Strander. »Da ist etwas, was ich Ihnen aber unter dem Siegel der größten Verschwiegenheit mitteilen muß … Wissen Sie, ich fühle mich einfach dazu verpflichtet. Aber ich appelliere an Ihre Diskretion …!«

      »Mister Strander, Sie können vollkommen beruhigt sein«, sagte Parker.

      »Es handelt sich um Vellers …«, sagte Strander zögernd. »Es ist mir sehr unangenehm, das erwähnen zu müssen … Also, Vellers ist ein Bekannter von mir, den ich eigentlich mehr aus einer Laune heraus mit an Bord genommen habe … Er war früher einmal ein großer Mann, wendete sich in letzter Zeit immer mehr hilfesuchend an mich und dürfte meiner Schätzung nach pleite sein …«

      »Wie peinlich für Mister Vellers«, stellte Parker fest.

      »Nicht wahr? Aber mehr noch für mich! Vellers ist ein – sagen wir – unbeherrschter Mann, der sich im Zorn zu den unmöglichsten Dingen hinreißen läßt …«

      »Ihre Hinweise sind mehr als interessant«, behauptete der Butler.

      »Hier an Bord wollte Vellers mich zu einem Geschäft überreden. Nun, ich hatte keine sonderliche Lust, mich mit Einzelheiten abzugeben. Ich verwies Vellers an Trotters, meinen Sekretär. An dieser Stelle muß ich einflechten, daß Trotters größte Handlungsfreiheit besaß … Er war sehr tüchtig und zuverlässig … Kurz, nachdem Trotters sich die Angebote Vellers angehört hatte, kam es zu einem Nein … Sie verstehen, was ich daraus folgern möchte …?«

      »Sir, ehrlich gesagt, nicht ganz.«

      »Vellers und Trotters gerieten in Streit … Vellers beschuldigte Trotters, er wolle ihm ein Bein stellen. Davon konnte selbstverständlich keine Rede sein … Vellers verlor die Nerven und bedrohte Trotters … Wie mein Sekretär mir später berichtete, redete Vellers von heimzahlen und rächen … Sie verstehen mich?«

      »Ihre Beobachtungen werden uns bestimmt weiterbringen«, sagte Mike Rander trocken. »Und selbstverständlich werden wir Ihre Worte diskret behandeln … Da wir aber auch schon dabei sind, gewisse Beobachtungen festzuhalten, würden wir uns gern erzählen lassen, was mit Ihren übrigen Gästen los ist.«

      »Es sind alles honorige Leute …«

      »Uns würden Ihre Ansichten ausreichen.«

      »Nun, da haben wir erst einmal die kleine Grade … Sie sind nicht blind, meine Herren … Sie ist recht nett, aber selbst mir dürfte es schwerfallen, sie beim Film unterzubringen. Und ich habe Beziehungen, wie Sie sich denken können … Also Miss Grade …, nun ja …, auf keinen Fall ist sie eine Mörderin …«

      »Kennen Sie sie schon lange?«

      »Nun ja«, erwiderte Strander und lachte verlegen auf. »Ich lernte sie eigentlich durch Strollen kennen … Das war auf irgendeiner Party. Genau kann ich mich nicht mehr erinnern.«

      »Sie erwähnten gerade den Namen Strollen«, sagte Mike Rander.

      »Strollen ist ein armer Teufel, der von seinem Ruhm lebt und von den Einladungen, die er immer wieder erhält …«

      »Ihn kennen Sie schon seit längerer Zeit …?«

      »O ja. Das hier ist auch nicht die erste Reise, die er mitmacht. Ich lade ihn eigentlich zu jedem Trip ein …«

      »Miss Talbot und Winchel gehören auch zu diesem Kreis?«

      »Nein, sie fahren zum ersten Mal mit. Winchel sucht Geld, um einen Film drehen zu können. Winchel kann eine Menge, aber er ist unzuverlässig, verstehen Sie …? Zu viele Frauengeschichten.«

      »Miss Talbot schreibt Drehbücher?«

      »Das ist so eine Sache … Sie ist Neuling. Winchel hat sie entdeckt. Sie war bislang als Journalistin bei einer Provinzzeitung. Ich habe das Drehbuch gelesen, es scheint mir nicht schlecht zu sein …«

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