Название: Butler Parker Box 9 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker
isbn: 9783740954116
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»Beschwerte sich Clark über das Essen?«
»Wie …? Nein …, Sir, er sagte etwas von hereinlegen und so. Und er sagte auch noch, er würde zu Trotters gehen und Krach schlagen.«
»Welch eine Meinung«, murmelte Parker und schüttelte den Kopf.
»Und später habe ich auch gesehen, daß Clark wirklich zu Trotters gegangen ist«, erzählte Manners weiter. »Ich finde, daß ich Ihnen das sagen mußte.«
»Sehr richtig«, bestätigte Butler Parker, »Ihre Aussagen können unter Umständen von größter Wichtigkeit sein … Sagen, Sie, Manners, versetzen Sie sich mal in die Nacht zurück, als Trotters über Bord fiel …«
»Ja … Sir …!«
»Wo waren Sie zu der Zeit?«
»Ich …?«
»Ganz recht …«
»Nun, ich hatte Ruderwache, genau wie jetzt …!«
»Und wo stand Clark, als er Alarm schlug?«
»An Backbord …«
»Vor oder hinter der Brücke?«
»Vor der Brücke …, aber ich habe von dem Unfall selbst nichts gesehen, Sir … Ich hörte nur den Ruf ›Mann über Bord‹ und gab gleich Stop an die Maschinen. Sofort danach erschien Mister Sanders auf der Brücke. Er hatte sich mächtig beeilt, die Treppe raufzukommen.«
»Er kam von Deck her?«
»Ja, Sir … sonst hätte er ja nicht so gekeucht.«
»Dann drehten Sie bei, wie?«
»Jawohl Sir … Mister Sanders übernahm sofort das Kommando und ließ beidrehen.«
»Während Mister Smalden damit beschäftigt war, die Rettungsmanöver einzuleiten?«
»Der kam erst später, Sir … Mister Smalden wurde von Sanders mächtig angepfiffen, weil er nicht auf der Brücke war.«
»Vielleicht wollte er eine Tasse Kaffee trinken, oder?«
»Nein, er war unter Deck, ich glaube, bei den Maschinen …, aber das weiß ich nicht so genau.«
»Ist Ihnen irgend etwas aufgefallen, als Sie Ruderwache hatten? Ich meine kurz vor dem Unfall?«
»Nein, nicht daß ich wüßte, Sir …«
»Befand sich auf dem Vorderdeck vielleicht einer von Mister Stranders Gästen …?«
»Doch, ja …, Sir«, stieß Manners hervor. »Jetzt, wo Sie mich danach fragen, fällt es mir wieder ein … Warten Sie mal, wenn ich mich nicht irre, war das dieser Makler …, ich glaube, er heißt Vellers … Ich habe ihn an seinem bellenden Husten erkannt.«
»Sehr schön, in der Tat sehr schön«, lobte Josuah Parker den Rudergänger. »Ich muß Ihnen ein Kompliment machen, Manners, Sie haben sehr gut aufgepaßt … Wirklich okay …!«
Manners sah Parker verblüfft nach, der seine Melone gelüftet hatte und jetzt zur Treppe ging. Manners verließ einen Moment das Ruder und stellte sich an das Fenster. Er war nun doch sehr gespannt, ob Parker zur Mannschaftskombüse gehen würde, um den Koch Chi-Fu zu verhaften.
Zu seiner grenzenlosen Überraschung aber wurde der Butler nicht sichtbar. Parker hatte es vorgezogen, zurück zu den Kabinen zu gehen. Er stieg nach unten und betrat die Kabine Trotters, die nicht verschlossen worden war.
Nachdem Parker Licht eingeschaltet hatte, drückte er die Tür hinter sich zu und schob den Riegel vor. Dann legte er den Regenschirm ab und setzte sich auf den Rand des Bettes.
Er hatte auf den ersten Blick gesehen, daß in der Zwischenzeit wieder ein fremder Besucher in der Kabine gewesen sein mußte. Josuah Parker erinnerte sich sehr genau daran, daß er als letzter die Kabine verlassen und sie geschlossen hatte. Absichtlich natürlich, wie sich am Rande verstehen dürfte.
Und bevor er gegangen war, hatte Parker die Asche seiner Zigarre sorgfältig genau hinter der Tür auf dem Boden abgelegt. Dieser Aschekegel war jetzt zertreten worden.
Parker hatte beim Eintreten selbstverständlich darauf geachtet. Er schüttelte nachdenklich den Kopf und trat an das Bullauge. Welches Geheimnis mochte diese Kabine noch bergen? Umsonst war der Mörder nicht zurückgekommen und hatte wieder nach irgendwelchen Dingen gesucht.
Parker legte seine Zigarre in den Aschenbecher und machte sich nun selbst daran, die Kabine zu durchsuchen. Er ging wie üblich, ungewöhnlich methodisch vor. Er legte eine Fach- und Sachkenntnis an den Tag, die überraschend war.
Nichts war zu finden. Die glatten Wände enthielten keine Geheimfächer. Es gab keinen doppelten Boden und Falltüren.
Parker näherte sich im Verlauf der Suche nun der Verbindungstür, hinter der sich der Duschraum befand. Als er hier den Boden nach Spuren absuchte, fand er Aschekrümel, die von seiner Zigarre herrühren mußten.
Parker beendete aber dennoch erst die Suche in der Kabine, bevor er in den Waschraum hinüberwechselte.
Auch hier boten sich auf den ersten Blick nun wirklich keine Geheimnisse an.
Gleich links neben der Tür befand sich ein großes Waschbecken, rechts der Tür war die Dusche eingebaut worden. Die eigentliche Toilette war hinter einer Kachelwand verborgen.
Über dem Spiegel gab es ein kleines weißlackiertes Schränkchen, dessen Inhalt im Waschbecken lag. Verbandsrollen, etwas Watte, Rasierwasser und Puder. Obgleich alles sehr übersichtlich war, ließ Parker sich nicht daran hindern, auch hier sehr sorgfältig zu suchen.
Als er einen Blick in das Duschbecken warf, stutzte er, bückte sich und förderte aus seinen unergründlichen Taschen eine Lupe zutage, die er auseinanderklappte und sich vor das Auge hielt.
Das war ohne Zweifel Blut!
Es handelte sich nur um wenige Spuren, die man in der Eile des Wegwischens übersehen hatte. Parker richtete sich auf, holte seine Zigarre aus der angrenzenden Kabine und zündete sie sich wieder an.
Blut …, ließ das darauf schließen, daß Trotters hier im Waschraum ermordet worden war?
Oder hatten die Spuren eine ganz andere Bedeutung, waren vielleicht harmloser, als er jetzt annahm. Immerhin war Trotters sofort abgesunken, wenn man den Berichten glauben wollte. Sein Chef Rander hingegen hatte zwei Stunden vor dem Unfall dieses Geräusch außenbords hören können, das ihn hatte mißtrauisch werden lassen.
Gut, wenn er annahm, daß Trotters hier im Waschraum ermordet worden war, dann aus dem Grund, weil man ihn daran hindern wollte, etwas zu tun. Das Durchsuchen seiner Kabine deutete natürlich darauf hin, daß Trotters irgendwelche Dinge in der Hand gehabt haben mußte, die dem Mörder gefährlich werden konnten.
Parker beschloß das Problem von einer anderen Seite aus anzusehen und auch anzugehen. Er war mit seinem Latein noch lange nicht am Ende. Ja, er erwärmte sich zusehends an diesem Fall, der ihm alles an Witz, Kombination und Raffinesse СКАЧАТЬ