Название: Die wichtigsten Dramen von Ödön von Horváth
Автор: Ödön von Horváth
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9788027226405
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verbeugt sich leicht: Danke.
VERONIKA
entsetzt: Er soll si do des Gsicht abwischn!
SCHULZ
Warum?
OBERLE
Es is voll Blut.
MOSER
heiser: Vroni! Gib ihm a Tuch! Zu!
Veronika reicht Schulz scheu einen Lappen.
SCHULZ
Ich danke, Fräulein Veronika.
INGENIEUR UND AUFSICHTSRAT
treten ein; bleiben perplex stehen: Wer ist das? Oberle, was ist denn hier geschehen?
OBERLE
Herr Ingineur –
SCHULZ
unterbricht ihn: Herr Ingenieur!
INGENIEUR
Wer ist das?
SCHULZ
aufgeregt: Ich habe gehört, hier würden noch Leute eingestellt werden! Er überreicht ihm hastig seine Papiere. Hier! Mein Name ist Schulz, Max Schulz.
INGENIEUR
Mensch, wie siehst du aus! Alle außer Ingenieur und Schulz, sehen Moser an.
SCHULZ
Ich habe Nasenbluten. Moserwendet sich ab und starrt vor sich hin.
INGENIEUR
fixiert Schulz scharf: So?
SCHULZ
verwirrt: Und dann bin ich auch gestolpert, hierherauf, und gestürzt, einigemale – ich habe gehört, hier würden noch Leute eingestellt werden. Bitte! Moment! Ich bin nicht schwach, ich wirke nur so! Ich bin klein, aber stark – jede, auch die schwerste Arbeit!
INGENIEUR
blättert in den Papieren; lächelt spöttisch: Sie sind Friseur?
SCHULZ
Jawohl, jedoch –
INGENIEUR
unterbricht ihn: Bedaure! Rasiere mich immer selbst.
Gewaltiger Sturmstoß.
INGENIEUR
fährt zusammen: Hoppla! – Hm. Mensch, Sie haben Schwein. Gut! Ich stelle Sie ein. Wir müssen fertig werden, bevor das Wetter etwa umschlagen sollte. Oberle! Er arbeitet mit auf 3018. Zu Veronika. Mein Essen! Zum Aufsichtsrat. Darf ich bitten!
AUFSICHTSRAT
Na bequem ist anders! Ab mit dem Ingenieur nach rechts.
MAURER
Habts ghört? Paßts auf! Wies Wetter umschlagt, stellens die Arbeit ein!
XAVER
Was sagst?
REITER
Lang san wir nimmer da.
MAURER
I weiß net, wo i nacher hin soll!
SLIWINSKI
I a net.
HANNES
I scho.
SIMON
Du scho! Freili! Du rollst di in dei Dorf retour und hütst die Gäns im Stall!
HANNES
Da täuscht di! I, wanns hier zugmacht werd, i geh stehln! Pfeilgrad! I geh stehln! Alle schauen ihn groß an.
ZWEITER AKT
Breiter Gratrücken. Gletscher ringsum. Rechts Arbeiterbaracke Nummer vier der Bergbahn A. & G. Davor Quelle und primitive Bank. An einer Leine hängt buntgeflickte Wäsche.
Links Felskanzel. Vor Sonnenaufgang. Windstill.
Ingenieur steht auf der Kanzel und blickt empor. Oberle tritt lautlos aus der Baracke und stellt sich neben den Ingenieur.
INGENIEUR
zuckt zusammen: Ach Sie sind es, Oberle!
OBERLE
San Sie jetzt erschrockn?
INGENIEUR
Wer?
OBERLE
Sie!
INGENIEUR
Ich? Er lacht.
OBERLE
Sie san halt nervös.
INGENIEUR
spitz: Finden Sie?
OBERLE
Sie san halt überarbeit. Sie solltn net alls allein machn wolln.
INGENIEUR
Ich verbiete es Ihnen, sich mit meiner Person zu beschäftigen. Stille. Der Herr wünschen?
OBERLE
I wollt bloß nachschaun. Wies werd.
INGENIEUR
Was denn?
OBERLE
Das Wetter. – Sie passen doch auch aufs Wetter, oder?
INGENIEUR
immer spöttisch aus Unsicherheit: Ich bewundere Ihre Beobachtungsgabe.
Alle Arbeiter und Veronika kommen nach und nach aus der Baracke; waschen sich am Brunnen, holen ihr Werkzeug herbei; Veronika verteilt Tee.
OBERLE
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