Die wichtigsten Dramen von Ödön von Horváth. Ödön von Horváth
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Читать онлайн книгу Die wichtigsten Dramen von Ödön von Horváth - Ödön von Horváth страница 38

Название: Die wichtigsten Dramen von Ödön von Horváth

Автор: Ödön von Horváth

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027226405

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СКАЧАТЬ was brauchst? A Mehl, dreißig Pfund und a Marmelad.

      VERONIKA

      Und an Schnaps.

      KARL

      Und an Schnaps. – Und?

      VERONIKA

      Sonst nix.

      KARL

       Nix?

      VERONIKA

      Nix. Nix vo dir.

       Stille.

      KARL

      Jetzt glaub ichs, was d'Leut im Dorf redn. Es is scho wahr: Dei Mutter hat mitn Teufl paktiert, an Vater hat ja no kaner gsehn!

      VERONIKA

      Halts Maul!

      KARL

      Du bringst bloß Unglück! Lach net! Herrgottsakra! Des Fleisch! Du bist scho des best Fleisch im Land, auf und nieder! Di hat net unser Herrgott gformt; den Arsch hat der Satan baut! – Adies, Höllenbrut! Rasch ab.

      VERONIKA

      betrachtet Schulz; etwas spöttisch: Was wollns denn vom Ingineur?

      SCHULZ

      Ich habe gehört, hier würden noch Leute eingestellt werden.

      VERONIKA

      äfft ihm nach: So? Das habe ich nicht gehört.

       Ab.

      SCHULZ

      allein: Hm.

       Xaver, Sliwinski, Reiter kommen von der Arbeit mit Spaten, Hacken usw. Xaver und Sliwinski legen sich auf die Matratzen, nur Reiter beachtet Schulz.

      REITER

      Wer bist denn du?

      SCHULZ

      Ich habe gehört, hier würden noch Leute eingestellt werden.

      REITER

      lacht kurz: So? Wo hast denn des ghört?

      SCHULZ

      In, in – ich weiß nicht, ob es stimmt.

      REITER

      Des stimmt net. Aber scho gar net.

       Schulz setzt sich. Reiter lehnt seine Hacke an die Wand und will wieder hinaus, trifft in der Türe auf Veronika, die mit einer Schüssel Kartoffeln und einigen rohen Koteletts eintritt.

      VERONIKA

      Wohin?

      REITER

      Des geht di nix an! Ab.

      VERONIKA

      erblickt Schulz: Jetzt hockt der no allweil da!

      SCHULZ

      Ja.

       Stille.

      Eßt ihr hier alle Tage Fleisch?

      VERONIKA

      Ah! Die Schnitzel da san für an hohn Herrn, an Direktor. Der is d'Bergluft nit gwohnt, drum muß er fest essn – was schauns mi denn so an?

      SCHULZ

      Ich dachte nur nach: wann ich das letztemal Fleisch –

      VERONIKA

      Was für Fleisch?

      SCHULZ

      Fleisch –

      VERONIKA

      Aso!

       Stille.

      Wendet sich ihm zu. Um Gotts willn! Mensch, was habens denn?! Sie san ja ganz gelb, als warens tot!

      SCHULZ

      Mir ist es nur plötzlich so schwindlig. Das dürfte wohl auch die Luft gewesen sein, die Bergluft, die eben nicht jeder gewohnt ist. Fest essen, fest essen.

      VERONIKA

      setzt sich neben ihn und schält die Kartoffel: Woher kommens denn?

      SCHULZ

      Von unten.

      VERONIKA

      Na, i mein: woher? aus welcher Stadt? Sie san do aus der Stadt, Sie redn ja so.

      SCHULZ

      Ich bin aus Stettin.

      VERONIKA

      Stettin?

      SCHULZ

      Stettin liegt am Meer.

      VERONIKA

      Am Meer? Am richtigen Meer?

      SCHULZ

      lächelt: Am richtigen.

       Stille.

      VERONIKA

      San Sie schon mal durch Berlin kommen?

      SCHULZ

      Oft!

      VERONIKA

      I, wenn i Sie war, i war nie fort von dort!

      SCHULZ

      Es gibt dort zu viele ohne Arbeit.

      VERONIKA

      I glaub allweil, Sie habn no nit viel garbeitet.

      SCHULZ

      Wieso?

      VERONIKA

      Die feinen Hand! Wie ane Hebamm. Da, schauns meine an: kochn, waschn, scheuern – da platzns und werdn rot, wie der Krebs.

      SCHULZ

      Die müssen Sie einfetten und fleißig baden. In heißem Wasser. Dann wird die Haut wieder sammetweich und elfenbeinern. Am besten: Sie nehmen die Salbe von Meyer et Vogel in der blauen Tube.

      VERONIKA

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