Gesammelte Werke. Джек Лондон
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Название: Gesammelte Werke

Автор: Джек Лондон

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962813475

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СКАЧАТЬ aus­sieht, wird je­der von uns zwan­zig­tau­send ge­gen den an­de­ren set­zen. Das ist ein an­stän­di­ges Geld, aber die Wet­te ist nicht an­stän­dig. Je­der be­kommt sei­nen ei­ge­nen Ein­satz wie­der. Und mit der Bör­se wird es eben­so ge­macht. Wir krie­gen je­der die Hälf­te, aber das Pub­li­kum glaubt, dass sie fünf­und­drei­ßig zu fünf­und­sech­zig ge­teilt wird.

      Die Bör­se, die Tan­tie­me von den Fil­men, die Re­kla­me und alle an­de­ren Ein­nah­men wer­den nicht einen Cent we­ni­ger als zwei­hun­dert­fünf­zig­tau­send aus­ma­chen. Die tei­len wir, und dann kommt der Re­van­che­kampf, den Han­ford ge­win­nen wird, und dann tei­len wir wie­der.

      Dann kommt der drit­te Kampf. Den ge­win­ne ich, was mein gu­tes Recht ist, und da­mit zie­hen wir dem Pub­li­kum drei­vier­tel Mil­lio­nen aus der Ta­sche.

      Das ist das Pro­gramm, aber das Geld stinkt. Und das ist der Grund, wes­halb ich heu­te Schluss ma­che –« In die­sem Au­gen­blick puff­te Jim Han­ford eine Grup­pe Po­li­zis­ten zwi­schen die Sitz­rei­hen, hob sei­nen rie­si­gen Kör­per zwi­schen die Sei­le und brüll­te:

      »Das ist Lüge!«

      Wie ein wü­ten­der Stier stürz­te er sich auf Glen­don, der zu­rück­sprang und aus­wich, statt dem An­griff zu be­geg­nen. Au­ßer­stan­de, sich zu­rück­zu­hal­ten, prall­te der große Mann ge­gen die Sei­le, die ihn fe­dernd zu­rück­schleu­der­ten.

      Wie­der ging er auf Glen­don los, der ihm aber dies­mal ent­ge­gen­trat. Kalt­blü­tig und mit si­che­rer Be­rech­nung schoss sei­ne Faust vor und traf mit ei­nem Schla­ge, in den er zum ers­ten Mal in sei­ner Bo­xer­lauf­bahn sei­ne vol­le Kraft leg­te, das Kinn Han­fords. Alle Kraft, über die er ver­füg­te, lag in die­ser zer­schmet­tern­den Muskel­ex­plo­si­on.

      Han­ford war schon in der Luft tot, wenn man Be­wusst­lo­sig­keit Tod nen­nen will. In dem Au­gen­blick, als die Faust Glen­d­ons ihn be­rühr­te, hör­te das Le­ben für ihn auf. Sei­ne Füße ho­ben sich vom Bo­den, und er schweb­te frei in der Luft, bis er auf das obers­te Seil fiel. Ei­nen Au­gen­blick hing er da, dann gab das Seil nach, und er stürz­te den Pres­se­ver­tre­tern auf die Köp­fe.

      Das Pub­li­kum tob­te. Es hat­te jetzt schon mehr ge­se­hen, als es für sein Geld ver­lan­gen konn­te, denn der große Jim Han­ford, der Welt­meis­ter, war be­siegt wor­den.

      Al­ler­dings war es in­of­fi­zi­ell, aber es war durch einen ein­zi­gen Schlag ge­sche­hen.

      Noch nie in der Ge­schich­te des Box­sports hat­te man so et­was er­lebt.

      Glen­don be­trach­te­te be­dau­ernd sei­ne zer­schun­de­nen Knö­chel, warf einen Blick über die Sei­le hin­weg auf Han­ford, der ge­ra­de wie­der zu sich kam, und hob die Hand. Im Pub­li­kum trat wie­der Stil­le ein.

      »Als ich mit Bo­xen an­fing«, sag­te er, »nann­te man mich den ›Ein-Schlag-Glen­don‹. Ihr habt den Schlag eben ge­se­hen. Die­ser Schlag stand mir stets zur Ver­fü­gung. Ich kämpf­te mit mei­nen Geg­nern und be­sieg­te sie, nahm mich aber stets in acht, dass ich nicht aus vol­ler Kraft schlug.

      Dann soll­te ich be­lehrt wer­den. Mein Ma­na­ger sag­te, es sei un­recht ge­gen das Pub­li­kum. Er riet mir, die Kämp­fe in die Län­ge zu zie­hen, da­mit die Leu­te et­was für ihr Geld zu se­hen be­kämen.

      Ihr er­in­nert euch an mei­nem Kampf mit Nat Po­wers. Ich habe ihn gar nicht be­siegt. Ich hat­te Ver­dacht ge­schöpft. Da ver­ein­bar­te es die Ban­de mit ihm.

      Ich wuss­te nichts da­von. Ich hat­te die Ab­sicht, ihn noch ein paar Run­den über die sech­zehn­te hin­aus hin­zu­hal­ten. Aber er täusch­te doch einen Knock­out vor und be­trog euch alle.«

      »Wie ist es denn heu­te?« rief ei­ner. »Ist es auch ver­ab­re­det?«

      »Ja­wohl«, lau­te­te die Ant­wort Glen­d­ons. »Und wor­auf hat das Syn­di­kat ge­wet­tet? Dass Can­nam bis zur vier­zehn­ten Run­de durch­hält.«

      Heu­len und Pfei­fen folg­te die­sen Wor­ten. Zum letz­ten Male hob Glen­don die Hand, um Schwei­gen zu ge­bie­ten.

      »Ich bin gleich fer­tig. Aber erst möch­te ich euch noch ei­nes sa­gen. Das Syn­di­kat wird sich heu­te schnei­den. Es soll ein ehr­li­cher Kampf wer­den. Tom Can­nam wird nicht bis zur vier­zehn­ten Run­de durch­hal­ten. Er wird nicht die ers­te über­ste­hen.«

      Can­nam sprang in sei­ner Ecke auf und rief wü­tend: »Das kannst du nicht. Der Mann ist noch nicht ge­bo­ren, der mich in ei­ner Run­de er­le­di­gen kann!«

      Glen­don be­ach­te­te ihn nicht und fuhr fort: »Gera­de jetzt habe ich zum ers­ten Mal in mei­nem Le­ben mit vol­ler Kraft zu­ge­schla­gen. Ihr saht das vor ei­nem Au­gen­blick, als ich Han­ford traf.

      Heu­te wer­de ich ein zwei­tes Mal mei­ne gan­ze Kraft an­wen­den – das heißt, wenn Can­nam nicht schleu­nigst durch die Sei­le springt und ver­schwin­det. So, und jetzt bin ich fer­tig.«

      Er ging in sei­ne Ecke und hielt sei­nen Se­kun­dan­ten die Hän­de hin, um sich die Hand­schu­he an­zie­hen zu las­sen. In der ge­gen­über­lie­gen­den Ecke tob­te Can­nam, den sei­ne Se­kun­dan­ten ver­ge­bens zu be­ru­hi­gen ver­such­ten.

      Schließ­lich glück­te es Bil­ly Mor­gan, sei­ne letz­te An­kün­di­gung zu ma­chen.

      »Dies wird ein Kampf auf fünf­und­vier­zig Run­den«, rief, er laut. »Und möge der bes­te Mann sie­gen! Los!« Der Gong er­tön­te.

      Die bei­den Män­ner rück­ten vor.

      Glen­don streck­te die Rech­te aus, um mit sei­nem Geg­ner den üb­li­chen Hand­schlag zu wech­seln, aber Can­nam warf zor­nig den Kopf in den Na­cken und wei­ger­te sich, sie zu neh­men.

      Zur all­ge­mei­nen Über­ra­schung stürz­te er sich nicht auf sei­nen Geg­ner. Trotz sei­ner Wut kämpf­te er sehr vor­sich­tig. Sein ge­kränk­ter Stolz sag­te ihm, dass er alle Kraft spa­ren müs­se, um über die ers­te Run­de hin­aus­zu­kom­men. Er mach­te zwar meh­re­re Aus­fäl­le, aber sehr vor­sich­tig und ohne auch nur einen Au­gen­blick sei­ne Ver­tei­di­gung au­ßer acht zu las­sen.

      Glen­don jag­te ihn durch den Ring, im­mer wei­ter mit dem un­barm­her­zi­gen Tapp-Tapp sei­nes lin­ken Fu­ßes vor­rückend.

      Aber nicht ein ein­zi­ges Mal schlug er nach sei­nem Geg­ner, ja, er ließ so­gar die Hän­de sin­ken und folg­te ihm, schein­bar un­ge­schützt, um ihn zu ei­nem An­griff zu ver­lo­cken.

      Can­nam lach­te trot­zig, wei­ger­te sich aber, den ihm ge­bo­te­nen Vor­teil aus­zu­nut­zen.

      Zwei Mi­nu­ten ver­gin­gen, dann er­folg­te plötz­lich eine Ver­än­de­rung mit Glen­don. Je­der Mus­kel, jede Li­nie sei­nes Ge­sichts zeig­te, dass jetzt der Au­gen­blick ge­kom­men war, da er sei­nen Geg­ner er­le­di­gen СКАЧАТЬ