Gesammelte Werke. Джек Лондон
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Название: Gesammelte Werke

Автор: Джек Лондон

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962813475

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СКАЧАТЬ die Wor­te noch nicht in ih­ren Ohren ver­k­lun­gen wa­ren, wun­der­te sie sich, dass sie, eine der ei­gen­wil­ligs­ten und un­ab­hän­gigs­ten aus dem Ge­schlecht der Sangs­ter, so ge­spro­chen hat­te. Es war die Wahr­heit ge­we­sen, und sie freu­te sich dar­über.

      »Es wird sehr spa­ßig wer­den«, sag­te er.

      »Aber ich ver­ste­he nicht, was dar­an spa­ßig sein kann.«

      »Ich habe noch nicht nä­her dar­über nach­ge­dacht. Du könn­test mir viel­leicht hel­fen. Ers­tens möch­te ich Stu­be­ner und das gan­ze Wett­syn­di­kat gründ­lich an­füh­ren. Das wird schon ein Spaß sein. Ich wer­de Can­nam in der ers­ten Run­de er­le­di­gen. Zum ers­ten Mal in mei­nem Le­ben wer­de ich wirk­lich böse sein, wenn ich kämp­fe. Der arme Tom Can­nam muss dar­an glau­ben, ob­gleich er nicht schlim­mer als die an­de­ren ist.

      Weißt du, ich wer­de eine klei­ne Rede im Ring hal­ten. Das ist zwar nicht üb­lich, aber ich wer­de trotz­dem Er­folg da­mit ha­ben, denn ich will dem Pub­li­kum er­zäh­len, wie es in Ame­ri­ka mit dem Sport hin­ter den Ku­lis­sen aus­sieht.

      An dem Sport ist an sich gar nichts aus­zu­set­zen, aber sie ma­chen ein Ge­schäft dar­aus, und das verdirbt ihn!«

      »Aber, Liebs­ter, du hast doch nie im Le­ben eine Rede ge­hal­ten«, warf sie hin. »Es wird nicht ge­hen.«

      Er schüt­tel­te ent­schie­den den Kopf.

      »Ich bin Ir­län­der«, ver­kün­de­te er, »und hast du je von ei­nem Ir­län­der ge­hört, der nicht re­den konn­te?«

      »Wir sind ein rich­ti­ges dum­mes Lie­bes­paar«, sag­te sie, als er sie aus sei­nen Ar­men ließ.

      »Ist das nicht groß­ar­tig!« rief er.

      Er stand auf und maß den Stand der Son­ne mit den Au­gen. Dann wies er mit der Hand über die großen Wäl­der, die die ge­dräng­ten pur­pur­nen Ber­ge be­deck­ten.

      »Wir müs­sen ir­gend­wo dort über­nach­ten. Es sind drei­ßig Mei­len bis zum nächs­ten La­ger­platz.«

      X

      Wer von all den Sports­leu­ten, die da­bei wa­ren, wird je den denk­wür­di­gen Abend in der Gol­den-Gate-Are­na ver­ges­sen, als der jun­ge Glen­don Tom Can­nam und au­ßer­dem noch einen grö­ße­ren als Tom Can­nam ins Land der Träu­me schick­te?

      Die Gol­den-Gate-Are­na war neu. Sie war das größ­te Ge­bäu­de die­ser Art, das je in San Fran­zis­ko er­rich­tet wor­den war, und die­ser Kampf war der ers­te, der dar­in ab­ge­hal­ten wur­de. Die Are­na hat­te fünf­und­zwan­zig­tau­send Plät­ze, und je­der Platz war be­setzt. Aus der gan­zen Welt wa­ren Sports­leu­te her­ge­reist, um dem Kampf bei­zu­woh­nen, und hat­ten fünf­zig Dol­lar für den Platz vorn am Ring be­zahlt. Die bil­ligs­ten Plät­ze wa­ren für fünf Dol­lar ver­kauft wor­den. Das üb­li­che Bei­falls­ge­tö­se er­hob sich, als Bil­ly Mor­gan, der Ve­teran un­ter den An­sa­gern, durch die Sei­le in den Ring klet­ter­te und sein grau­es Haupt ent­blö­ßte.

      Gera­de woll­te er den Mund öff­nen, um zu re­den, als aus ei­nem Ab­schnitt mit meh­re­ren Sitz­rei­hen ein lau­tes Kra­chen er­tön­te: ei­ni­ge Pfei­ler wa­ren zer­bro­chen, und die Rei­hen krach­ten zu­sam­men. Die Men­ge brach in lau­tes La­chen aus, drück­te den Op­fern in scherz­haf­ten Zu­ru­fen ihr Bei­leid aus und er­teil­te ih­nen gute Ratschlä­ge. Nie­mand war zu Scha­den ge­kom­men.

      Das Ge­tö­se der zu­sam­men­bre­chen­den Bän­ke und die all­ge­mei­ne Lus­tig­keit ver­an­lass­ten den wach­ha­ben­den Po­li­zei­haupt­mann, einen be­red­ten Blick mit sei­nen Leut­nants zu wech­seln; sie wuss­ten, dass ih­nen ein be­weg­ter Abend be­vor­stand, und dass sie alle Hän­de voll zu tun be­kom­men wür­den.

      Sie­ben star­ke alte Hel­den des Rings klet­ter­ten nach­ein­an­der, mit to­sen­dem Bei­fall be­grüßt, durch die Sei­le. Es wa­ren lau­ter frü­he­re Schwer­ge­wichts-Welt­meis­ter. Bil­ly Mor­gan stell­te sie dem Pub­li­kum vor und be­glei­te­te die Vor­stel­lung je­weils durch ei­ni­ge an­er­ken­nen­de Wor­te.

      Ei­nem wur­de als dem »Ehr­li­chen John« und dem »Al­ten Ge­treu­en« ge­hul­digt, ein an­de­rer war »der an­stän­digs­te zwei­fäus­ti­ge Kämp­fer, den der Ring je ge­se­hen hat«. Und von an­de­ren wie­der hieß es: »der Held der hun­dert Kämp­fe, der nie auf­gab und nie k. o. wur­de«, dann »der bravs­te von der al­ten Gar­de« und »der ein­zi­ge, er je wie­der­kam«, wei­ter »der größ­te al­ler Krie­ger« und die »här­tes­te Nuss, die es je im Ring zu knacken gab.«

      Al­les das nahm Zeit in An­spruch. Je­der von den sie­ben soll­te eine Rede hal­ten, und vor Stolz er­rö­tend und ver­le­gen, mur­mel­ten oder brumm­ten sie et­was vor sich hin. Die längs­te Rede hielt der »alte Ge­treue«, eine Rede, die fast eine Mi­nu­te dau­er­te.

      Dann soll­ten sie fo­to­gra­fiert wer­den. Der Ring füll­te sich mit Meis­ter­rin­gern, be­kann­ten Trai­nern, al­ten Un­par­tei­ischen und Schieds­rich­tern. Leicht­ge­wicht­ler und Mit­tel­ge­wicht­ler schwirr­ten um­her. Je­der schi­en alle an­de­ren her­aus­zu­for­dern. Nat Po­wers war er­schie­nen, um einen Re­van­che­kampf von dem jun­gen Glen­don zu ver­lan­gen, und wie er, all die an­de­ren strah­len­den Lich­ter, die Glen­don aus­ge­löscht hat­te.

      Sie alle for­der­ten auch Jim Han­ford her­aus, der, als er sich ge­nö­tigt sah, Stel­lung zur Sa­che zu neh­men, er­klär­te, dass er den nächs­ten Kampf mit dem Sie­ger von heu­te aus­fech­ten wür­de.

      Und so­fort be­gan­nen die Zuschau­er die Na­men zu ru­fen; die eine Hälf­te brüll­te »Glen­don« und die an­de­re Hälf­te »Po­wers«.

      Mit­ten in die­sem Höl­len­spek­ta­kel bra­chen noch ei­ni­ge Sitz­rei­hen zu­sam­men, und es gab einen hef­ti­gen Streit zwi­schen den In­ha­bern der zer­bro­che­nen Sit­ze und den Platz­an­wei­sern, weil mehr Kar­ten ver­kauft wa­ren, als zu­läs­sig war. Der Po­li­zei­haupt­mann schick­te nach dem Prä­si­di­um und er­bat Ver­stär­kung. Das Pub­li­kum amü­sier­te sich glän­zend. Als Glen­don und Can­nam den Ring be­tra­ten, konn­te man glau­ben, ei­ner po­li­ti­schen Ver­samm­lung bei­zu­woh­nen. Bei­den wur­de gut fünf Mi­nu­ten lang ge­hul­digt.

      Alle Un­be­tei­lig­ten hat­ten un­ter­des­sen den Ring ver­las­sen. Glen­don setz­te sich, von sei­nen Se­kun­dan­ten um­ge­ben, in sei­ne Ecke. Wie ge­wöhn­lich saß Stu­be­ner di­rekt hin­ter ihm.

      Can­nam wur­de zu­erst vor­ge­stellt, und nach­dem er sei­ne Ver­beu­gun­gen und Kratz­fü­ße ge­macht hat­te, muss­te er den Zu­ru­fen ge­hor­chen, die eine Rede von ihm ver­lang­ten.

      »Ich bin stolz dar­auf, dass ich heu­te hier sein darf«, sag­te er, und der don­nern­de Ap­plaus ließ ihm Zeit nach­zu­den­ken, was er wei­ter sa­gen soll­te. »Ich habe im­mer ehr­lich ge­kämpft. Das habe ich mein СКАЧАТЬ