Gesammelte Werke. Джек Лондон
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Название: Gesammelte Werke

Автор: Джек Лондон

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962813475

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СКАЧАТЬ sie.

      Er muss­te hier­zu ver­schie­de­ne Rei­sen un­ter­neh­men; die Kämp­fe fan­den in Gold­field, Den­ver, Texer und New York statt, und es dau­er­te Mo­na­te, bis er sie alle hin­ter sich hat­te, denn grö­ße­re Kämp­fe sind nicht im­mer leicht zu ar­ran­gie­ren, und sei­ne Geg­ner ver­lang­ten auch Zeit, um zu trai­nie­ren.

      Das zwei­te Jahr sei­ner Lauf­bahn sah ihn mit dem hal­b­en Dut­zend großer Bo­xer kämp­fen, die dicht un­ter der obers­ten Spros­se des Ruh­mes stan­den. Auf der obers­ten Spros­se stand fest und si­cher der »Gro­ße Jim Han­ford«, der un­be­sieg­te Welt­meis­ter. Hier, in der Höhe, ging es lang­sa­mer vor­wärts, ob­gleich Stu­be­ner un­er­müd­lich Her­aus­for­de­run­gen ver­schick­te und die öf­fent­li­che Mei­nung der Sport­welt be­ar­bei­te­te, um die Kämp­fe zu er­zwin­gen.

      Will King war in Eng­land.

      Tom Har­ri­son war eben­falls weg, und Glen­don muss­te ihn na­he­zu um die gan­ze Welt ver­fol­gen, bis er ihn end­lich am zwei­ten Weih­nachts­tag in Aus­tra­li­en be­sie­gen konn­te.

      Aber die Bör­sen wur­den im­mer grö­ßer. Statt der hun­dert Dol­lar, die sei­ne ers­ten Kamp­fe ihm ein­ge­bracht hat­ten, er­hielt er jetzt zwi­schen zwan­zig- und drei­ßig­tau­send Dol­lar für einen Kampf, und ähn­li­che Sum­men zahl­ten ihm die Film­ge­sell­schaf­ten. Ge­mäß dem Kon­trakt, den der alte Pat auf­ge­setzt hat­te, er­hielt Stu­be­ner von al­lem sei­ne Ma­na­ger-Pro­zen­te, und trotz der großen Kos­ten, mit de­nen die­se Rei­sen ver­bun­den wa­ren, wur­den sie bei­de reich.

      Die­sen Reich­tum hat­ten sie mehr als al­lem an­de­ren ih­rer ent­halt­sa­men Le­bens­wei­se zu ver­dan­ken. Sie wa­ren auch kei­ne Ver­schwen­der.

      Stu­be­ner leg­te sein Geld mit Vor­lie­be in Grund­stücken an, und sein Be­sitz in San Fran­zis­ko, wo er Wohn­häu­ser bau­te, war grö­ßer, als Glen­don sich je träu­men ließ. Es gab je­doch ein ge­hei­mes Wett­syn­di­kat, das die Ein­nah­men, wel­che Stu­be­ner zu­flos­sen, bes­ser kann­te, und eine schwe­re Ver­gü­tung nach der an­de­ren wur­de, ohne dass Glen­don et­was da­von wuss­te, sei­nem Ma­na­ger von den Film­leu­ten be­zahlt.

      Die wich­tigs­te Auf­ga­be Stu­beners war es, über die Tu­gend sei­nes jun­gen Hel­den zu wa­chen. Aber auch das war nicht schwer. Glen­don hat­te nichts mit der ge­schäft­li­chen Sei­te der Din­ge zu tun, und sie in­ter­es­sier­te ihn auch we­nig. Im üb­ri­gen ver­brach­te er alle freie Zeit, wo­hin er auch kam, mit Ja­gen und Fi­schen. Sel­ten ließ er sich nä­her mit Leu­ten aus der Sport­welt ein, er war als scheu und ver­schlos­sen be­kannt und zog Mu­seen und Ge­dicht­bü­cher al­len sport­li­chen Ver­an­stal­tun­gen vor.

      Sei­ne Trai­ner und Spar­rings­part­ner wa­ren von Stu­be­ner streng dar­auf hin­ge­wie­sen, Glen­don nie­mals auch nur das ge­rings­te von den im Ring üb­li­chen Schie­bun­gen zu er­zäh­len. Über­haupt iso­lier­te Stu­be­ner ihn nach Mög­lich­keit von der Welt. Selbst in­ter­viewt wur­de er nur in Ge­gen­wart des Ma­na­gers.

      Nur ein ein­zi­ges Mal mach­te man einen An­nä­he­rungs­ver­such bei Glen­don. Das war vor sei­nem Kampf mit Hen­der­son. Man bot ihm hun­dert­tau­send Dol­lar, wenn er sich be­sie­gen lie­ße. Das An­ge­bot wur­de ihm ei­lig in ei­nem Ho­tel­korri­dor zu­ge­flüs­tert, und es war ein Glück für den Mann, dass Pat sich be­herrsch­te, nur ver­ächt­lich die Ach­seln zuck­te und ihn ste­hen ließ. Aber er er­zähl­te es Stu­be­ner, wel­cher sag­te:

      »Das war nur Scherz, Pat. Man hat Sie auf­zie­hen wol­len.« Er be­merk­te, dass die blau­en Au­gen fun­kel­ten. »Vi­el­leicht auch Schlim­me­res! Wenn Sie die Sa­che ernst ge­nom­men hät­ten, wür­den die Zei­tun­gen einen gu­ten Sen­sa­ti­onss­toff ge­habt ha­ben, und Sie wä­ren er­le­digt ge­we­sen. Aber ich be­zweifle, dass es Ernst war. So et­was kommt heut­zu­ta­ge nicht mehr vor. Es ist eine Sage, die aus der Früh­zeit des Box­sports auf uns über­kom­men ist. Da­mals wur­de viel im Sport ge­scho­ben. Heu­te aber wür­de sich kein Bo­xer oder Ma­na­ger von Ruf auf so et­was ein­las­sen.« Und wäh­rend Stu­be­ner so sprach, wuss­te er ganz ge­nau, dass der kom­men­de Kampf mit Hen­der­son nicht we­ni­ger als zwölf Run­den – we­gen der Film­auf­nah­men und nicht mehr als vier­zehn dau­ern durf­te. Und er wuss­te auch, dass Hen­der­son sich ver­pflich­tet hat­te, nicht mehr als vier­zehn Run­den durch­zu­hal­ten, und dass große Ein­sät­ze dar­auf ge­wet­tet wa­ren.

      Glen­don, der sonst nie der­ar­ti­ge An­ge­bo­te er­hal­ten hat­te, schlug sich die Ge­schich­te aus dem Sinn und ging aus, um den Nach­mit­tag mit der Auf­nah­me von Far­ben­fo­to­gra­fi­en zu ver­brin­gen. Die Ka­me­ra war sei­ne neues­te Lieb­ha­be­rei. Da er kei­ne Bil­der ma­len konn­te, such­te er Er­satz da­für im Fo­to­gra­fie­ren. Un­ter sei­nem Ge­päck be­fand sich ein klei­ner Kof­fer vol­ler ein­schlä­gi­ger Bü­cher, und er ver­brach­te vie­le Stun­den, um sich mit den ver­schie­de­nen Pro­zes­sen be­kannt zu ma­chen.

      Nie hat­te ein Bo­xer ge­lebt, der der Box­welt so fremd war wie er. Weil er so we­nig Berüh­rungs­punk­te mit den Leu­ten hat­te, mit de­nen er kämp­fen soll­te, galt er bald für tückisch und un­ge­sel­lig, und hier­nach bil­de­ten sich die Zei­tun­gen ihre Mei­nung von ihm, die we­ni­ger eine Über­trei­bung als eine völ­li­ge Ver­ken­nung war. In al­ler Kür­ze cha­rak­te­ri­sier­te man ihn als ein stumpf­sin­ni­ges Tier mit den Mus­keln ei­nes Stiers, und ein un­rei­fer Spor­tre­fe­rent, der ihn gar nicht kann­te, tauf­te ihn »Höl­len­biest«.

      Der Name blieb an ihm haf­ten. Die gan­ze Sport­welt über­nahm ihn, und bald las man nichts mehr über ihn, ohne dass die Be­zeich­nung »Höl­len­biest« an sei­nen Na­men ge­hef­tet war. Man fand sie so­gar oft ohne wei­te­re Be­zeich­nung in den Über­schrif­ten der Ar­ti­kel und Un­ter­schrif­ten von Bil­dern. Die gan­ze Welt wuss­te, wer die­ses Biest war. – Das ver­an­lass­te ihn, sich noch mehr als bis­her in sich selbst zu­rück­zu­zie­hen, und ent­wi­ckel­te gleich­zei­tig in ihm ein bit­te­res Vor­ur­teil ge­gen alle Zei­tungs­schrei­ber.

      Was das Bo­xen selbst be­traf, so wur­de sein an­fangs schwa­ches In­ter­es­se all­mäh­lich grö­ßer. Die Män­ner, mit de­nen er jetzt kämpf­te, wa­ren al­les eher als An­fän­ger, und die Sie­ge wur­den ihm nicht mehr so leicht ge­macht. Es wa­ren aus­er­wähl­te Män­ner, er­fah­re­ne Ge­nerä­le des Rin­ges, ge­gen die er jetzt an­tre­ten muss­te, und je­der Kampf gab ihm Pro­ble­me zu lö­sen. Bei man­chen Ge­le­gen­hei­ten war es ihm nicht mög­lich, den Geg­ner in der vor­aus­be­stimm­ten Run­de zu Bo­den zu brin­gen. So er­ging es ihm zum Bei­spiel mit dem gi­gan­ti­schen Deut­schen Sulz­ber­ger. Der Ver­such, ihn, wie be­ab­sich­tigt, in der acht­zehn­ten Run­de zu fäl­len, miss­lang, in der neun­zehn­ten war es die­sel­be Ge­schich­te, und erst in der zwan­zigs­ten glück­te es ihm, den un­bän­di­gen Wi­der­stand sei­nes Geg­ners zu bre­chen und den Kampf zur Ent­schei­dung zu brin­gen. Glen­d­ons wach­sen­de Freu­de am Sport brach­te es mit sich, dass er eif­ri­ger und an­hal­ten­der trai­nier­te. Er ver­geu­de­te die Zeit nicht, jag­te viel in den Ber­gen und war tat­säch­lich im­mer in Form. Er hat­te nicht das Pech sei­nes Va­ters in sei­ner Lauf­bahn, brach sich nie СКАЧАТЬ