Gesammelte Werke. Henrik Ibsen
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Название: Gesammelte Werke

Автор: Henrik Ibsen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027237722

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СКАЧАТЬ weis' ich auf des Weibes wahres Ziel! Ein Herz wie Schwanhilds hält, was es verspricht; Jetzt gilt's den Sprung, – versagen Sie mir nicht!

      Schwanhild (fast unhörbar.)

       Und fallen wir –!

      Falk. Nein, süße Wagerin,

       Aus Deinen Augen brechen Siegessonnen!

      Schwanhild.

       So nimm mich hin, Geliebter, wie ich bin!

       Nun sprießt das Laub, – mein Frühling hat begonnen!

      (Sie wirft sich kühn entschlossen in seine Arme. Der Vorhamg fällt.)

      DRITTER AKT

       Inhaltsverzeichnis

      (Abend und klarer Mondschein. Rings an den Bäumen brennen farbige Lampions. Im Hintergrund gedeckte Tische mit Weinflaschen, Gläsern, Kuchen usw. Aus dem Hause, dessen Fenster sämtlich erleuchtet sind, hört man während der folgenden Auftritte gedämpftes Klavierspiel und Gesang. Schwanhild steht an der Veranda. Falk kommt von rechts mit einigen Büchern und einer Schreibmappe unter dem Arm. Der Hausdiener folgt ihm mit einem Koffer und einer Reisetasche.)

      Falk.

       Das ist wohl alles?

      Der Hausdiener. Ja, das wär's wohl so.

       Es fehlt nur noch Ihr Sommerpaletot

       Und eine kleine Tasche.

      Falk. Schön; das trag'

       Ich selbst. Nun, Friedrich, hör, was ich Dir sag': –

       Sieh diese Mappe hier!

      Der Hausdiener. Das Schloß ist zu? –

      Falk.

       Das Schloß ist zu, – ja.

      Der Hausdiener. Gut.

      Falk. Ich will, daß Du

       Sie gleich verbrennst –

      Der Hausdiener. Verbrennen?

      Falk (lächelnd.) Ja; – nur frei

       Von all den Wechseln auf die Dichterei!

       Die Bücher aber – will ich gern Dir schenken.

      Der Hausdiener.

       Nein, aber, – mich so reichlich zu bedenken!

       Doch wenn Herr Falk all das nicht mehr verwendet,

       So hat er seine Lehrzeit wohl beendet?

      Falk.

       Was man aus Büchern lernen kann – und mehr

       Hab' ich gelernt.

      Der Hausdiener.

       Und mehr? Das wäre schwer.

      Falk.

       Nur zu! Die Träger stehn schon vor den Türen, –

       Und hilf den Leuten das Gepäck verschnüren.

      (Der Hausdiener links ab.)

      Falk (nähert sich Schwanhild, die ihm entgegenkommt.)

       Noch eine Stunde, Schwanhild, hier im Grün,

       In Gottes Licht und seiner ewigen Sterne!

       Sieh, wie sie durch das dunkle Laubdach glühn,

       Wie Frucht vom Zweig, des Weltbaums goldne Kerne.

       Das letzte Knechtschaftsjoch, nun warf ich's ab,

       Kein Büttel peitscht mir mehr die Stirn in Flamme;

       Wie Jakobs Stamm steh' ich mit Wanderstab

       Und Reisekleidern vor dem Passahlamme.

       Du stumpf Geschlecht, das hinterm Wüstensand

       Kein Kanaan kennt, kein gelobtes Land,

       Du Zeitsklav', bau' nur emsig und zufrieden

       Den Mumien weiter ihre Pyramiden, –

       Ich zieh' durch Eintagssand der Freiheit zu, Vor mir weicht ebbend selbst das Meer zurücke; Euch aber schlingt, trotz aller Macht und Tücke, Dasselbe Meer in tiefe Grabesruh'! (Kurze Pause; er blickt sie an und ergreift ihre Hand.) Du bist so still!

      Schwanhild. Aus Glückes Überschwang!

       O, laß mich träumen, träumend Dich genießen.

       Sprich Du für mich, – Gedanken halb und bang,

       Erblühn bei Deiner Rede zu Gesang,

       Wie Waldseelilien sich im Mond erschließen.

      Falk.

       Nein, laß noch einmal mir der Wahrheit reine,

       Truglose Stimme sagen, daß Du mein!

       O, sag es, Schwanhild, sag's –

      Schwanhild (wirft sich an seine Brust.)

       Ja, ich bin Dein!

      Falk.

       Du Gottgeschenk an mich, nur mich alleine.

      Schwanhild.

       Ich war im Haus der Mutter heimatlos,

       Verstand mich kaum mir selber mitzuteilen,

       Schien Jubelnden ein lebender Verstoß, –

       Galt nichts da – ja noch weniger zuweilen. Sieh, da kamst Du! Zum erstenmal vernahm Ich, wie mein Sinn von fremden Lippen kam; Wo ich nur träumte, tatst Du Wege weisen, Du Jugendfrischer unter all den Greisen! Halb schreckte mich Dein ätzender Verstand, Halb wußte mich Dein Lichtblick anzuziehen, – So liebt die See den laubgesäumten Strand, Doch Klippen zwingen sie, zurückzufliehen. Jetzt aber kenn' ich Deinen wahren Sinn, Jetzt hast Du mich mit allem, was ich bin, Du lieber Laubbaum überm Brandungsschimmer, – Mein Herz hat nur noch Flut, doch Ebbe nimmer.

      Falk.

       Und Dank sei Gott, daß er mein Lieben mir

       Im Bad des Leidens taufte. Was ich wollte,

       Ich wußt' es selber kaum, eh' ich in Dir

       Den Schatz sah, den ich fast verlieren sollte

       Ja, Preis ihm, der auf meine Leidenschaft

       Des Schmerzes reinigendes Siegel drückte,

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