Название: Gesammelte Werke
Автор: Henrik Ibsen
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9788027237722
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Ein Pulvermagazin, ein Arsenal,
Da liegen Sporen, Trommeln und Rapiere, –
Doch was beweist wohl all dies Material?
Daß wir Soldaten haben, das beweist es, –
Doch Helden? Nein. Des wahren Heldengeistes Prämisse sind nicht tote Ziffern, – stellte Man auch ein ganzes Lager Zelt' an Zelte.
Strohmann.
Na, Billigkeit in allem, – mir erscheint,
Man gibt der Wahrheit doch nicht ganz die Ehre,
Wenn die Verliebtheit junger Leute meint
Und tut, – als ob sie just die einzige wäre.
Auf sie ist nicht zu jeder Zeit zu baun; Nein, erst im häuslich-ehlichen Vertraun – Da steht sie wie auf Urgestein gegründet, Zu dessen Sturz man sich umsonst verbündet.
Frl. Elster.
Der Ansicht kann ich mich nicht anbequemen. Mich dünkt, daß sich in einem Einvernehmen, Das täglich lösbar ist, doch nie erkaltet, Ihr Wesen am beredtesten entfaltet.
Anna (mit Wärme.)
Ach nein, – in einem jungen Bündnis liegt
Ein Schatz, der doch noch tiefer, schwerer wiegt.
Lind (nachdenklich.)
Das duftet doch wohl etwas nach Idee,
Wie jene Anemon' nur unterm Schnee.
Falk (mit plötzlicher Leidenschaftlichkeit.)
Gefallner Adam! Dem sein Paradies
Nichts weiter als ein sichrer Pferchzaun hieß!
Lind.
Ach was!
Frau Halm (gekränkt, zu Falk, während sie aufsteht.)
Das heißt, sich freundschaftlich gebärden,
Daß, wo wir Frieden stifteten, nun Sie
Mit Spott und Hohn des Freundes Glück gefährden –
Einige Damen.
Nein, das steht fest!
Andre. Das rauben Sie ihm nie!
Frau Halm.
Wohl kann sie noch nicht kochen und tranchieren,
Doch das zu lernen, ist im Herbst noch Zeit.
Frl. Elster.
Zur Hochzeit wird sie selbst ihr Kleid bordieren.
Eine Tante (streichelt Anna das Haar.)
Und wird ein Muster von Vernünftigkeit.
Falk (lacht laut.)
O du Vernunftpest, so viel Wahnwitz stiftend,
Mit Judaslippen küssend und vergiftend!
Wie, war's Vernünftigkeit, was Lind begehrte?
Wie, wollt' er eine Bratenspieß-Gelehrte?
Ein flotter Bursch, erkor er sich voll Glück
Den schönsten Trieb der wilden Rosenranke.
Da nehmt Ihr sie in Zucht; – er kehrt zurück; –
Was sieht er? Eine Hagebutte!
Frl. Elster (beleidigt.) Danke!
Falk.
Zum Hausgebrauch gewiß ein nützlich Ding!
Doch war es das, wonach sein Lenztraum ging?
Frau Halm.
Ja, wenn er eine Ballprinzeß begehrte,
So war Herr Lind bei uns auf falscher Fährte.
Falk.
Ja, ja, – das ist auch einer jener Züge,
Dies Kokettieren mit der Häuslichkeit.
Das ist auch so ein Schoß der großen Lüge,
Der hopfenwütig himmelan gedeiht.
Ich zieh' voll Ehrfurcht überall und immer
Vor "Ballprinzessinnen" den Hut, Madam',
Und wenn je Schönheit zur Erscheinung kam,
So war's im Ballsaal, kaum im Kinderzimmer.
Frau Halm (mit unterdrückter Gereiztheit.)
Herr Falk, Sie brauchen alle diese Mittel,
Weil Ihnen ein Kumpan verloren geht;
Das ist der Punkt, um den sich alles dreht – – Ich kenn' es aus Erfahrung, dies Kapitel.
Falk.
Sie haben ja auch sieb'n vermählte Nichten –
Frau Halm.
Glücklich vermählte!
Falk (mit Nachdruck.) Wenn dem nur so ist!
Goldstadt.
Nanu!
Frl. Elster.
Herr Falk!
Lind. Mir scheint, Dein ganzes Dichten
Geht nur auf Zank!
Falk. Ja, Krieg und Kampf und Zwist!
Stüber.
Du Laie denkst uns ernstlich zu bekriegen?
Falk.
Laß gut sein, Freund, – mein Banner soll doch fliegen! Mein guter Stahl soll dieser gleißnerischen Gesellschaftslüge durch die Rippen zischen, Soll diesen Euch so teuren Giftbaum fällen, Und mäß' er, wie die Wahrheit, hundert Ellen!
Stüber.
Ich protestiere gegen alles dies,
Und vorbehalte mir Regreß – –
Frl. Elster. Schweig stille!
Falk.
Das nennt Ihr Liebe, was die graue Brille Der Witwe vom verlornen Paradies Noch sieht, von jener Sonne, die die Worte "Entbehrung", "Klage" aus der Sprache dorrte! Das also wär' der Liebe СКАЧАТЬ