Gesammelte Werke. Henrik Ibsen
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Название: Gesammelte Werke

Автор: Henrik Ibsen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027237722

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СКАЧАТЬ und Axiom, Der Weisen dieser Welt verächtlich spottet! Das also wär' der Liebe Purpurflamme, Die sieben Jahre lammsgeduldig harrt! Das wär' noch immer sie, aus deren Stamme Selbst dem Aktuar einst Dichterfeuer ward! Das also wär' der Jugendrausch der Liebe, Der nicht einmal ein Stückchen Seefahrt wagt, Der Opfer fordert und dem schönsten Triebe – Sich selbst zu opfern – jämmerlich entsagt! Nein, Ihr Vertreiber schminkerischer Pasta, Habt einmal doch zu nackten Worten Herz; Der Witwe Liebe nennt Entbehrungsschmerz, Und die des Ehestands Gewohnheit, basta!

      Strohmann.

       Nein, junger Mann, die Frechheit ist zu groß!

       Ein jedes Wort trägt Spott und Hohn im Schoß!

       (Tritt Falk dicht unter die Augen.)

       Jetzt wag' ich noch mein altes Fell zur Ehre

       Vererbten Glaubens wider neue Lehre.

      Falk.

       Mein Hippogryphe blähet schon die Nüster!

      Strohmann.

       Gut! Sprengen Sie nur an!

       (Noch näher.)

       Ein Ehepaar

       Ist heilig wie der Priester vorm Altar –

      Stüber (auf Falks anderer Seite.)

       Und ein verlobtes –

      Falk. Halb so, wie der Küster.

      Strohmann.

       Sie sehen diese Kinder mich umringen,

       Die im voraus für mich Viktoria singen!

       Wie wär' es möglich – wie das Rätsel löslich – –

       Nein, nein, der Wahrheit Wort ist unumstößlich, –

       Der wäre taub, der hier verhärtet bliebe.

       Denn sehn Sie – all das sind – Kinder der Liebe – –!

       (Hält verwirrt inne.).

       Das heißt – natürlich nicht, was man so nennt –!

      Frl. Elster (zu Frau Strohmann, sich mit dem Taschentuch fächelnd.)

       Der Sinn der Rede Ihres Herrn Gemahles –?

      Falk.

       Da liefern Sie ja selbst ein Argument,

       Und zwar ein gutes, echtes, nationales.

       Sie unterscheiden zwischen Ehehecklingen

       Und Liebespfändern – und das ziemt sich so!

       Der Abstand ist wie zwischen gar und roh,

       Wie zwischen Feldblumen und Zimmerstecklingen.

       Die Liebe wird bei uns demnächst ein Studium,

       Und Leidenschaft ein abgespielt Präludium.

       Die Liebe ist bei uns ein eignes Fach,

       Mit Zunft, Statuten, Fahnen, Almanach;

       Und eine Braut- und Ehetumsmiliz

       Versieht den Dienst, und das mit vielem Witz;

       Das filzt sich tanggleich ineinander ein.

       Was fehlt, ist nur noch ein Gesangverein –

      Goldstadt.

       Und eine Zeitung!

      Falk. Schön! Die soll Euch werden!

       Vortreffliche Idee! Man hat ja Blätter

       Für Kinder, Damen, Gläubige und Schützen.

       Des Preises wegen macht Euch nicht Beschwerden,

       Da steh' denn Tag um Tag in großer Letter, Wie Hinz und Kunz die Gilde unterstützen; Da werde jedes Briefchen einverleibt, Das Hans an seine teure Grete schreibt; Da unter aller Arten Übelständen, – Als Mord und Pest und Krinolinenbränden, – Das Aufgebot des Wochenlaufs gebracht; Da im Annoncenteil bekannt gemacht, Wo alte Ringe billigst einzukaufen; Da Zwill- und Drilling im Sonett gefeiert; – Und ist wo Trauung, wird der ganze Haufen, Das Schauspiel anzusehn, herbeigeleiert; – Und fliegt ein Korb, so wird das Referat Nach allen Seiten regelrecht bebrütet, – Der Anfang etwa so: "Schon wieder hat Der Liebesteufel hier am Ort gewütet!" Und geht das erste Vierteljahr zur Rüste, So schlacht' ich Eurem Sensationsgelüste, Als wie nur einer aus Reporterholz, 'nen alten vielbeschrie'nen Hagestolz. Getrost, ich sichre dem Organ Verbreitung, Ein Fuchs, – ein Redakteur in seiner Leitung –

      Goldstadt.

       Und wie soll's heißen?

      Falk. "Amors Schützenzeitung"!

      Stüber (nähert sich.)

       Da spaßest Du doch wohl! Du schlägst doch nicht

       Dem eignen Ruf so töricht ins Gesicht!

      Falk.

       Ich spaße niemals. Man behauptet zwar,

       Es könne niemand von der Liebe leben;

       Ich aber sage Euch, das ist nicht wahr,

       Und werde selbst das beste Beispiel geben, –

       Zumal wenn Fräulein Elster, wie ich schließe,

       Herrn Pastor Strohmanns fesselnden "Roman"

       Mir tropfenweis zum Ausschank überließe –

      Strohmann (erschrocken.)

       Gott steh' mir bei! Was ist das für ein Plan?

       Wann, frag' ich, war mein Leben je romantisch?

      Frl. Elster.

       Das hab' ich nie gesagt!

      Stüber. Herr Pastor, bitte –

      Strohmann.

       Ich hätte je mich wider Brauch und Sitte

       Vergangen! Wer das sagt, der lügt gigantisch!

      Falk.

       Nun gut.

       (Schlägt Stüber auf die Schulter.)

       Wird jene Hoffnung auch zunichte,

       Mir bleiben meines Aktuars Gedichte.

      Stüber (nach einem entsetzten Blick auf den Pastor.)

       Da bitt' ich mir doch minder Flunkerei aus! – –

       Ich hätte Verse –

      Frl. СКАЧАТЬ