Название: Gesammelte Werke
Автор: Henrik Ibsen
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9788027237722
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Lind (ärgerlich.)
Gewiß, und dieses Wilde, Ungedrechselte
Kompromittiert uns beide schlimmsten Falles. Doch sei dem, wie dem sei. Die Lampe war Mein Eigentum mit Ständer, Glas und Kuppel –
Falk.
Pah, lieber Freund, – das macht mir wenig Skrupel,
Du hast doch Gottes Sommer, licht und klar, –
Was soll die Lampe da?
Lind. Du bist doch eigen, –
Vergißt Du ganz, – der Sommer reicht nicht weit!
Und will man Weihnacht ins Examen steigen,
So, sollt' ich meinen, braucht man seine Zeit.
Falk (mit großen Augen.)
Du denkst so weit?
Lind. Ja, freilich, Bruderherz!
Ich denke, das Examen ist kein Scherz.
Falk.
Und gestern Abend! Wo du lebtest, lebtest Und trunken über allen Wünschen schwebtest, – Selbst über dem, Examenheld zu sein! Des Glückes Wundervogel war doch Dein – Dein ein Gefühl, als seist Du Herr der Welt, Die all ihr Gut in Deine Hand gestellt!
Lind.
Das sagt' ich, – aber solcherlei versteht
Sich doch cum grano salis –
Falk. Seht doch, seht!
Lind.
Den Vormittag will ich mein Glück genießen, – Das bin ich fest entschlossen.
Falk. Wirklich, Lind!
Lind.
Zwar die Besuche, die zu machen sind,
Sie werden ihn wohl ganz in Anspruch nehmen.
Doch noch mehr Mußestunden anzuschließen, Dazu kann ich mich keinesfalls bequemen.
Falk.
Und dennoch wolltest Du vor wenig Tagen
Mit Sang und Klang zur blauen Ferne ziehn.
Lind.
Ja, doch bei näh'rer Überlegung schien
Mir's doch nicht recht, die Zeit so totzuschlagen.
Falk.
Nein, nein, Dich hielt ein andrer, bessrer Grund: Du sprachst davon, daß Vogellieder und Gebirgsluft hier so gut wie droben seien.
Lind.
Ja, ganz gewiß, – die Luft hier ist gesund;
Doch, mein' ich, kann man auch in ihr gedeihen,
Wenn man vor seinem Buch sitzt und studiert.
Falk.
Das Buch war aber doch diskreditiert – Die Himmelsleiter brach –
Lind. Gott sei mir gnädig –
So etwas sagt man, wenn man frei und ledig –
Falk (sieht ihn an und faltet die Hände in stiller Verwunderung.)
Auch Du, mein Brutus!
Lind (mit einem Anflug ärgerlicher Verlegenheit.)
Lieber Freund, hör' zu,
Ich hab' jetzt andre Pflichten, ich, als Du.
Ich habe meine Braut. Sieh all die andern
Verlobten, sprich mit Leuten, die erfahren, –
Und gegen die wirst Du Dich kaum verwahren, –
Sie alle sagen, – will man paarweis wandern,
So muß man –
Falk. Deine Weisheit kannst Du sparen.
Wer lehrte sie Dich?
Lind. Stüber zum Exempel;
Und dessen Wort trägt doch gewiß den Stempel
Der Wahrheit. Auch mit Fräulein Elster hatte
Ich ein Gespräch –
Falk. Und Bertha und ihr Gatte?
Lind.
Ja, das ist seltsam. Denk Dir, diese Leute,
Die sind von einer Ruhe –, sie weiß heute Nichts mehr von ihrer eigenen Mädchenzeit, Hat ganz vergessen, was das sein mag: "lieben".
Falk.
Das sind die Folgen der Verschlafenheit, Daß die Erinnrungsvögel wirr zerstieben. (Legt die Hand auf seine Schulter und sieht ihn ironisch an.) Du, teurer Lind, Du schliefst wohl süß heut Nacht?
Lind.
Und lang. Ich war so matt wie nach 'ner Schlacht
Und doch zugleich gerührt bis zur Verrücktheit;
Mein ganzer Zustand schien mir höchst fatal.
Falk.
Ja, ja, du littst an einer Art Verzücktheit.
Lind.
Doch, Gott sei Dank, erwacht' ich ganz normal.
(Während dieses Auftritts hat man Strohmann im Hintergrund auf und ab wandeln sehen, im eifrigen Gespräch mit Anna begriffen. Frau Strohmann und die Kinder immer hinterher. Frl. Elster erscheint nun auch, zugleich Frau Halm und eine Anzahl anderer Damen.)
Frl. Elster, (noch unsichtbar.)
Herr Lind!
Lind (zu Falk.)
Da sind sie wieder hinter mir.
Komm, Falk!
Frl. Elster. Nein, bitte, bleiben Sie nur hier!
Und lassen Sie uns schnell den Zwist begleichen,
Der Sie und Ihre Braut zu trennen droht.
Lind.
Wir – und entzweit?
Frl. Elster (zeigt auf Anna, die tiefer im Garten steht.)
Jawohl, – doch ihre rot
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