Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman. Karin Bucha
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Название: Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman

Автор: Karin Bucha

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Karin Bucha Staffel

isbn: 9783740918071

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      Malton hat seinen Besuch bei Chris aufgeschoben. Warum, weiß er selbst nicht recht. Ihm geht die kleine reizende Person nicht aus dem Sinn, und er hat eine Nacht durchgegrübelt, wie er sich von seinen Verpflichtungen in England freimachen kann, um sich Ina Binding zu widmen.

      Schließlich hat er ein Telegramm aufgesetzt und wartet nun unruhig auf Rückantwort.

      Gleich nach dem Frühstück wird ihm ein Blitztelegramm gebracht.

      »Einverstanden. Außenaufnahmen werden später gedreht.«

      Beinahe hätte er eine Tasse umgestoßen, so schnell reicht er Ronald das Telegramm über den Tisch.

      »Es klappt, Ronald. Jetzt werde ich mich der kleinen Ina Binding widmen. Sie hat großes Talent.«

      Ronald liest, faltet das Telegramm zusammen und lächelt seinen Gast an.

      »Sollte nicht auch die große Ähnlichkeit mit Chris schuld an ihrem Interesse haben?«

      »Das auch, Ronald. Bei Chris hatte ich kein Glück, vielleicht bei der kleinen Ina?«

      Ronald wird ernst. »Sie suchen doch kein Abenteuer?«

      »Aber, Ronald, kennen Sie mich von dieser Seite? Ich suche eine Frau, aber keinen Flirt.«

      »Dann ist es gut«, erwidert Ronald. »Die Kleine wäre mir zu schade für eine flüchtige Bekanntschaft. Sie scheint ihren Beruf genauso ernst zu nehmen wie Sie.«

      Malton lächelt. »Gäbe das nicht eine glückliche Ehe?«

      Ronald wird es wehmütig ums Herz. Er hat auch sehr glücklich mit Ingeborg gelebt. Es war Liebe auf den ersten Blick, und wenn er ehrlich sein will, dann hat ihr ein Teil seines Herzens bis zu ihrem rätselhaften Tod gehört.

      »Ganz gewiß«, sagt er leise, schmerzlich bewegt, und Malton bricht sofort das Thema ab.

      Er hat es eilig. Es drängt ihn dazu, Ina wiederzusehen.

      *

      Eine halbe Stunde vor der verabredeten Zeit hält Maltons riesiger, auffallender Wagen vor dem Mietshaus, in dem Ina Binding mit ihrer Mutter wohnt.

      Er geht vor seinem Wagen auf dem Bürgersteig hin und her. Endlich fliegt die Haustür auf, und Ina kommt, wie immer, hinausgestürmt und fällt Malton direkt in die Arme.

      Er umfängt sie.

      »Fallen Sie allen Menschen gleich um den Hals?« fragt er belustigt.

      Sie strebt von ihm fort. »Sie sind es? Wie haben Sie denn meine Adresse herausgefunden?«

      Er macht eine geheimnisvolle Miene. »Verrate ich nicht, meine Teuerste. Ich weiß sie jedenfalls, und das muß Ihnen genügen. Wollen Sie nicht einsteigen?«

      Er hält ihr die Tür offen.

      »Herrgott, so ein Wagen! Das ganze Viertel wird kopfstehen und mir einen reichen Liebhaber andichten.«

      Er schwingt sich hinter das Lenkrad.

      »Lassen Sie doch die Leute reden. Reklame ist nie verkehrt.«

      »Aber nicht solche Reklame«, widerspricht sie heftig. »Ich lebe mit meiner Mutter völlig zurückgezogen. Mein Vater ist im letzten Jahr an einer Lungenentzündung gestorben. Sie haben ja keine Ahnung, wie sehr die Leute gerade auf alleinstehende Frauen aufpassen.«

      »Da gibt es ein prächtiges Mittel.«

      Sie rückt vertrauensvoll auf dem breiten Vordersitz zu ihm heran. »Wirklich? Was denn für eins?«

      »Sie müssen heiraten«, sagt er trocken. »Ein Mann wird Sie jederzeit beschützen.«

      »Danke«, stößt sie ärgerlich hervor und rückt schnell von ihm ab.

      »Soll ich mich von einem Mann gängeln lassen? Ich denke nicht daran. Erst will ich im Leben etwas erreichen –«

      »Gestern zum Beispiel haben Sie doch schon allerhand erreicht«, erinnert er sie.

      »Das ist doch erst der Anfang«, meint sie mit großartiger Geste. »Sie glauben nicht, was ich für einen Willen besitze. Männer spielen dabei überhaupt keine Rolle.«

      »Aber nein«, lacht er. »Bin ich in Ihren Augen etwa kein Mann?«

      »Sie?« Sie dreht ihm das Gesicht zu. Aber er fährt gelassen weiter. »Was soll denn das nun wieder heißen?«

      »Daß Sie ohne männliche Hilfe, wie beispielsweise die meinige, gestern weniger erreicht hätten. Sie sehen«, – jetzt lacht er wieder sein jungenhaftes Lachen, das ihn so sympathisch macht –, »ganz ohne Männer geht es doch nicht.«

      Schmollend zieht sie sich ganz in ihre Ecke zurück.

      »Wenn Sie das so meinen, lasse ich es gelten. Ich habe die beste Absicht, mit meinen Berufskollegen in einem guten, kameradschaftlichen Verhältnis zu leben. Genügt Ihnen das?«

      »Danke schön. Dazu gehöre ich doch auch«, sagt er gelassen.

      Sie seufzt, und nach einer Weile beginnt sie erneut:

      »Ist es wahr, daß Ferdinand Ronald ein sehr harter Regisseur sein soll?«

      »Er ist der wunderbarste Regisseur, mit dem ich je gearbeitet habe«, erklärt Malton ihr begeistert. »Er ist von seiner Arbeit besessen. Sie werden jedenfalls von ihm begeistert sein, aber er faßt Sie auch hart an.«

      »Glauben Sie denn wirklich, daß ich die Rolle bekomme?« Angst schwingt in ihrer Stimme.

      »Zunächst werden Probeaufnahmen von Ihnen gemacht«, klärt er sie auf. »Sie müssen sich allerhand gefallen lassen. Der Maskenbildner wird sich um Sie bemühen. Sicherlich wird man Sie auch in Kostüme stecken. Nun, Sie werden ja sehen.«

      Ihre Wangen glühen vor Erregung.

      »Das alles nehme ich gern in Kauf, wenn ich nur gefalle. Oder meinen Sie, ich sei nicht fotogen?«

      Gelassen blickt er auf die Uhr.

      »Was haben Sie denn? Sind wir zu spät dran?« erkundigt sie sich.

      »Ich wollte nur feststellen, wieviel Zeit mir noch bleibt, Ihre Fragen zu beantworten.«

      Verletzt schiebt sie sich wieder in ihre Ecke und preßt die Lippen zusammen. Ein unausstehlicher Mensch, urteilt sie wütend. Sie wird es ihm einmal heimzahlen, sie mit solcher Ironie behandelt zu haben.

      »Jetzt sind Sie verstimmt«, hört sie ihn nach einer Weile sagen, »habe ich etwas verbrochen?«

      »Verbrochen?« macht sie gedehnt. »Ich will Ihnen nur nicht auf den Wecker fallen.«

      Er lacht amüsiert auf, und schweigend legen sie den Rest der Fahrt zurück. Vor dem Eingang zu den Ateliers hilft er ihr höflich aus dem Wagen. »Lampenfieber?« fragt er und sucht den Blick ihrer funkelnden Augen.

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