Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman. Karin Bucha
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Название: Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman

Автор: Karin Bucha

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Karin Bucha Staffel

isbn: 9783740918071

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СКАЧАТЬ schweigt zunächst. Kann er dem Mann erklären, daß er das damals mit Ingeborg geführte Gespräch gern rückgängig machen möchte, wenn er dazu in der Lage wäre? Hat er damit nicht eine Schuld auf sich geladen?

      »Nein, ich fühle mich nicht schuldig«, sagt er fest. »Ganz einfach, weil ich nichts getan habe, was Ingeborg das Leben gekostet hat.«

      »Und das eigenartige Gespräch vor Ihrer Abreise?« wirft Möller ein.

      »Sind Sie verheiratet?« stellt Ronald die Gegenfrage, und Möller nickt.

      »Haben Sie nicht mitunter mit Ihrer Frau Gespräche geführt, die Sie als absurd bezeichnen?«

      »Ich verstehe nicht –«

      »Ich meine, daß Dinge berührt werden, die nur zwei Menschen ganz allein angehen.«

      »Die einem aber verhängnisvoll werden können.«

      Ronald zuckt die Achseln. »Das kommt darauf an. Man kann alle Dinge auf mehrererlei Art auslegen.« Er macht eine Bewegung zur Treppe hin. »Ich will Sie nicht aufhalten. Bitte, walten Sie Ihres Amtes. Sie finden mich wieder hier unten.«

      Möller verneigt sich. »Danke«, sagt er kurz.

      Sie marschieren davon. Außer Hörweite fragt Möller: »Was halten Sie von Ronald?«

      »Ich halte ihn für unschuldig.«

      Überrascht bleibt Möller stehen.

      »Sie halten ihn für unschuldig, dabei waren Sie es, der ihn von Anfang an für den Täter hielt.«

      »Damals, Herr Kommissar. Ich habe die Akte eingehend studiert und mache mir so meine Gedanken darüber.«

      »Und darf man etwas von diesen Gedanken wissen?« Das klingt spöttisch.

      »Noch nicht, Herr Kommissar. Vielleicht irre ich mich auch, dann bin ich blamiert.«

      »Also los, untersuchen wir noch einmal das Schlafzimmer Frau Ronalds«, kommandiert Möller, und sie verschwinden hinter der doppelflügeligen Tür.

      Als Möller und Schäfer wieder bei Ronald erscheinen, sitzen der Schauspieler Malton und Ina Binding bei dem Hausherrn.

      »Wir hätten einige Fragen an Sie zu richten«, beginnt der Kommissar. »Wo können wir ungestört sprechen?«

      »Hier. Vor meinen Freunden habe ich keine Geheimnisse, ich habe überhaupt keine Geheimnisse.« Ronald sieht mißmutig aus.

      Im selben Augenblick erscheint Schwester Maria und meldet:

      »Frau Velden möchte Herrn Ronald sprechen.«

      Sofort springt dieser lebhaft auf. »Bitten Sie sie herein. Nein, warten Sie. Ich hole sie selbst.« Und dann stürmt er los, und der Kommissar sieht mit nachdenklicher Miene hinter ihm her.

      Ronald kehrt wenig später mit Chris Velden zurück. Sie stutzt, als sie Malton und seine Begleiterin erblickt, und erschrickt, als sie den Kommissar und seinen Assistenten entdeckt.

      »Komme ich ungelegen?« fragt sie.

      »Durchaus nicht, Chris«, ermunterte Ronald sie und macht sie mit Ina Bindung bekannt.

      Sie finden sofort Gefallen aneinander, und als Chris hört, daß sie im nächsten Film neben Malton die Hauptrolle spielt, freut sie sich ehrlich und beglückt die errötende Ina.

      Sie sitzen um den runden tiefen Tisch auf Couch und Sessel. Es macht den Eindruck, als wären sie zu Gast, dabei liegt eine unsichtbare Spannung in der Luft, die nur von Ina nicht bemerkt wird. Sie lauscht erst, als sie hört, wie der Kommissar sich an Ronald wendet.

      »War Ihre Frau eigentlich fromm?«

      Beinahe hätte Ronald hell herausgelacht. »Fromm? Sie war gläubig, wie wir auch.«

      »Ich meine, hat sie sich viel mit geistlichen Schriften befaßt?«

      Er zuckt mit der Schulter.

      »Keine Ahnung. Vielleicht fragen Sie darüber lieber Schwester Maria? Sie war ja stündlich um meine Frau herum. In der kurzen Zeit, da ich neben ihr saß, haben wir uns über unseren gegenseitigen Tagesablauf unterhalten.«

      »Und dabei hat sie nie von solchen Dingen gesprochen?«

      »Nicht, daß ich mich erinnere«, sagt Ronald offen.

      »Wir haben eine ganze Menge von diesen Zeitschriften gefunden.«

      Damit überreicht der Kommissar dem verdutzt dreinblickenden Ronald ein Bündel Zeitschriften.

      Der nimmt sie in die Hand, blättert darin und überreicht sie Möller wieder.

      »Davon habe ich nicht die geringste Ahnung gehabt. Wie kam Ingeborg zu solchen Schriften? Sie las manchmal in der Bibel –«

      »In der Bibel?« fällt Möller ihm überrascht ins Wort.

      »Nun ja, das ist doch nicht weiter verwunderlich. Ein Mensch, der krank ist, klammert sich an irgend etwas. Meine Frau hatte die Bibel.«

      »Wir haben aber im ganzen Haus keine Bibel gefunden«, erklärt Möller.

      »Das ist unmöglich«, entfährt es Ronald ärgerlich. »Sie lag immer auf Ingeborgs Nachtschrank.«

      »Lag sie auch an dem Tag da, als Sie zurückgerufen wurden?«

      Ronald denkt scharf nach.

      »Daran kann ich mich wirklich nicht erinnern.«

      »Und später?«

      »Nach den schrecklichen Tagen soll ich ausgerechnet an die Bibel denken, die vielleicht auf dem Nachttisch gelegen hat? Was soll das denn mit dem Tod meiner Frau zu tun haben?«

      »Keine Ahnung«, meint Möller überlegend. »Vielleicht komme ich noch darauf.« Er erhebt sich und winkt Schäfer zu. »Wir wollen Sie nicht länger stören. Vielen Dank für Ihre Auskunft.«

      Ronald geleitet sie zur Tür.

      »Wollen Sie sich nicht einmal mit Schwester Maria darüber unterhalten?«

      Möller wirft einen langen Blick auf Ronald. »Das lag sowieso in meiner Absicht. Vielen Dank!«

      Ronald weist den Herren den Weg zu Marias Zimmer, dann kehrt er zu seinen Gästen zurück.

      *

      In den nächsten Stunden kommt Ferdinand Ronald nicht zur Besinnung. Kondolenzbesucher kommen. Alle seine Kameraden und Mitarbeiter von Bühne und Film treffen ein. Die Auffahrt ist bald von Autos verstopft. Ronald ist gerührt. Nie hat er daran zu denken gewagt, daß man ihm die alte Sympathie entgegenbringt.

      Man bedauert Ingeborgs Tod von Herzen, aber man spricht auch offen darüber, daß sie endlich von ihren Schmerzen erlöst ist.

      Gegen Nachmittag СКАЧАТЬ