Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman. Karin Bucha
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Название: Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman

Автор: Karin Bucha

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Karin Bucha Staffel

isbn: 9783740918071

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СКАЧАТЬ zu Chris freigemacht hat?

      Trägt er nicht einen Teil Schuld an der Entwicklung der Dinge? Hätte er Chris geglaubt, hätte er sie bei sich behalten – lieber Himmel, vielleicht wäre alles ganz anders gekommen!

      Unerträglich der Gedanke: Chris, die stolze Frau, in den Brennpunkt der Öffentlichkeit gerückt.

      Chris trägt bestimmt keine Schuld. Davon ist er überzeugt, und nie wird er anders über sie urteilen. Sein Herz schreibt es ihm vor. Das Herz, das vor Sehnsucht nach Chris zerrissen ist.

      Man müßte hinfahren zu ihr, man müßte ihr sagen, daß alles Wahnsinn war. Man müßte sie einfach in die Arme nehmen und ihr von Liebe und Vertrauen erzählen. Sie wird es in der nächsten Zeit schwer haben. Und keiner steht neben ihr, keiner.

      Er hat seine Reise längst aufgegeben. Die Koffer hat er auspacken lassen, und nun überlegt er, ob er nicht lieber auf den Hagenhof zurückkehren soll.

      Er sehnt sich nach einer Aussprache mit Frau Irene. Was wird sie zu den Geschehnissen sagen? Wird sie auch an Chris glauben?

      Im selben Augenblick schlägt die Glocke des Fernsprechers an. Beunruhigt nimmt er den Hörer ab und meldet sich.

      »Fritz – du?« Seine Stimme hebt sich vor Freude. »Wie kommst du auf den Gedanken, mich anzurufen?«

      Die dunkle, angenehme Stimme Brenners klingt sorglos.

      »Wenn du nicht zu mir kommst, muß ich zu dir kommen, alter Junge. Wie ist es? Kommst du zurück zum Hagenhof? Oder soll ich dich im Vorwerk aufsuchen?«

      »Menschenskind, Fritz, du willst wirklich zu mir kommen?« Hagen kann es kaum fassen. »Dabei habe ich dich sträflich vernachlässigt.«

      »Ist das denn so wichtig, Georg? Gerade jetzt?«

      Hagen staunt. »Wie soll ich das verstehen?«

      »Hör zu, Georg. Wir werden uns einmal so richtig ausquatschen. Einverstanden?«

      »Und wie, Fritz. Komm auf den Hagenhof, hörst du. Ich fahre so schnell wie möglich hier ab.«

      »Gut! Einverstanden!«

      Das Gespräch ist abgebrochen, und Hagen legt den Hörer auf. Etwas Beschwingtes liegt wieder in seinem Gang, als er sein Schlafzimmer aufsucht und unterwegs den Auftrag gibt, seine Sachen zu packen.

      Als er im Hagenhof ankommt, findet er bereits Doktor Brenner im Gespräch mit Frau Irene in der Halle vor.

      Die Begrüßung zwischen den beiden Freunden ist herzlich, so, als hätten sie sich lange, lange Zeit nicht gesehen und gesprochen.

      Hagen wirft dem Mädchen den leichten Mantel zu und nimmt neben Frau Irene Platz. An ihrem aufgeregten Wesen erkennt er, daß sie alles weiß, was auch ihn erregt.

      Sie läßt ein zweites Gedeck kommen. »Sie trinken doch Tee mit, Herr Hagen?«

      »Gern, Frau Irene. Ich habe meine Zelte Hals über Kopf abgerissen. Eine Tasse Tee ist das, was ich gerade benötige.«

      Im Nu wird das Gewünschte gebracht. Frau Irene rückt den beiden Herren alles bequem zurecht, dann zieht sie sich zurück.

      »Sie werden sich allerhand zu erzählen haben«, entschuldigt sie sich dabei.

      Zunächst trinken die beiden Herren schweigsam ihren Tee. Ganz langsam streckt Brenner seine Fühler aus. Er findet, Georg sieht erbärmlich aus, wie ein Mensch, der wenig Schlaf bekommt, der sich mit quälenden Gedanken herumzuschlagen hat.

      »Scheinst viel Arbeit zu haben«, beginnt er vorsichtig tastend.

      »Selbst deine Bräune täuscht nicht darüber hinweg, daß du recht mitgenommen bist.«

      »Bin ich auch«, erwidert Hagen wahrheitsgemäß. »Aber wohl kaum durch die Arbeit. Die bin ich ja gewohnt.«

      »Ich weiß.« Doktor Brenner schiebt eine Tasse von sich, streckt die Beine aus und nimmt die Zigarette entgegen, die Hagen ihm anbietet. »Die Sache Ronald – Velden!«

      Vor Verblüffung läßt Hagen die Zigarette sinken. »Du weißt um die Sache?«

      »Natürlich«, sagt Brenner gelassen, »säße ich sonst jetzt hier?«

      »Ich verstehe nicht –«

      »Du wirst es gleich verstehen, mein Lieber. Ferdinand Ronald ist ein Freund von mir.«

      Sofort wird Hagens Gesicht verschlossen. »Ach so«, sagt er kurz. »Was habe ich damit zu tun?«

      Brenner blickt dem Rauch seiner Zigarette nach. Er macht den Eindruck eines zufriedenen Menschen, den nichts erschüttern kann.

      »Direkt wohl nicht, Georg. Aber es handelt sich ja auch um Chris Velden.«

      »Sag mal«, fällt Hagen dem Rechtsanwalt ernst ins Wort, »bist du unter die Detektive gegangen?«

      »Ich stecke schon mitten drin in meiner Arbeit als Detektiv.«

      »Ja – und was habe ich nun damit zu tun?«

      »Liebst du Chris Velden noch?«

      Hagen starrt den Freund an. Ihm widerstrebt es, von seinen Gefühlen zu sprechen. Dann überlegt er. Hat er es sich nicht sehnlichst gewünscht, mit einem Menschen darüber sprechen zu können?«

      »Ja, ich liebe sie, Fritz. Wenn du schon orientiert bist, warum soll ich es dir verschweigen?«

      »Soso«, macht Brenner, »und du bist natürlich überzeugt, daß sie niemals Ronalds Geliebte war.«

      »Ja!«

      Brenner strahlt. »Schade, daß Chris Velden das nicht hören kann, mein Lieber. Sie wäre um vieles ruhiger.«

      Abermals durchzuckt es Hagen. »Du – du kennst Christine persönlich?«

      »Allerdings.« Er blickt Hagen lächelnd an. »Wenn ich ihr gesagt hätte, ich fahre gleich zu dir, ich glaube bestimmt, sie hätte dich grüßen lassen.«

      »Das glaube ich nicht«, stößt Hagen beklommen hervor.

      »Aber ich!« kommt es trocken von Brenners Lippen. »Was zwischen euch war, ist mir unbekannt. Ich ahne mehr, als ich weiß. Du bist ein ausgemachter Esel und Starrkopf. Wie konntest du eine solche Frau laufen lassen!«

      Von Reuegefühl gepeinigt, springt Hagen auf und durchwandert die Halle von einem Ende zum anderen, immer von Brenners aufmerksamen Augen verfolgt.

      »Das ist mit knappen Worten gesagt. Meine erste Frau hat mich bitter enttäuscht, Christine hat mir ihren Beruf verschwiegen.«

      »Todsicher, weil Sie dich nicht verlieren wollte.«

      Hagen bleibt vor Brenner stehen und macht eine herrische Handbewegung. »Gehört zur Liebe Vertrauen – oder nicht?«

      »Aber doch nicht bloß von einer Seite, Georg«, verweist Brenner den Freund. »Du verlangst СКАЧАТЬ