Название: Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman
Автор: Karin Bucha
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Karin Bucha Staffel
isbn: 9783740911492
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»Ja, Liebes, nun bin ich da.« Patricia legt alles, was sie mitgebracht hat, auf den Tisch, sie sieht sich nach einer Schürze um, die sie sich schnell umbindet, immer von Monikas erstaunten Augen verfolgt.
»Wir werden gemeinsam die Wohnung saubermachen, Monika. Dann trinken wir Tee zusammen, und du machst deine Schulaufgaben. Ist dir das recht?«
»O ja«, strahlt Monika, und bald sind beide am Wirtschaften. Sie lachen und scherzen dabei, wie es die kleine Wohnung selten erlebt hat. Auch Blumen hat Patricia mitgebracht.
»Ich hole nur eben eine Vase«, sagt sie zu Monika und verschwindet im Wohnzimmer. Suchend blickt sie sich dort um. Nirgends kann sie ein Bild entdecken, das Monikas Mutter darstellen könnte. Hier müßte man nur die Möbel etwas umstellen, und schon bekäme das Zimmer ein gemütlicheres Aussehen.
Sie findet eine Vase, stellt die Blumen hinein und holt sich aus der Küche Wasser.
»Weißt du, Moni, soeben habe ich mir überlegt, wie wir das Wohnzimmer netter herrichten könnten. Willst du mir dabei helfen?«
Monika ist mit Feuereifer dabei, und bald erkennt man den Raum nicht wieder.
»Wie schön, Pat. Vati wird Augen machen.«
»Nun fehlt nur noch ein Bild deiner Mutter«, überlegt Patricia.
»Es gibt kein Bild von meiner Mutter«, kommt es kläglich von Monikas Lippen.
»Nanu, hat sich deine Mutter nie fotografieren lassen?«
Monika wird traurig. »Vati hat sie alle verbrannt«, gesteht sie stockend.
Patricia gibt es einen schmerzhaften Stich. Hat sie eine Wunde berührt, die noch nicht vernarbt ist?
Warum hat er wohl alle Bilder aus der Wohnung verbannt, sie sogar verbrannt?
Sie legt den Arm um Monika.
»Weißt du, was wir jetzt machen? Wir decken einen recht netten Abendbrottisch und warten, bis dein Vati kommt.«
»Ach ja, Tante Pat, du bist wunderbar – und du bist so schön, wunderschön!« Andächtig sieht das Kind zu Patricia auf.
Verlegen schiebt Patricia das Mäd-chen aus dem Zimmer.
»Du kleiner Kindskopf. Was verstehst du denn von Schönheit?«
»Sehr viel, Tante Pat«, meint Monika von der Tür her. »Ich lese Zeitschriften, da sind sie doch alle abgebildet, die schönen Frauen vom Film und vom Theater.«
Patricia runzelt die Brauen.
»Ob das gerade die richtige Lektüre für dich ist, Kind? Ich werde dir einige von meinen Mädchenbüchern mitbringen. Da sind zwar keine schönen Frauen drin, dafür aber wertvolle kleine Geschichten, die du bestimmt gern magst.«
»Wirklich?« Das Kind klatscht vor Begeisterung in die Hände. »Darauf freue ich mich!«
Kaum haben sie gemeinsam den Rundtisch im Erker gedeckt, da hören sie einen Schlüssel im Schloß drehen.
»Vati kommt!« Mit diesem Ausruf der Freude stürmt Monika hinaus und kehrt bald mit dem Hausherrn zurück, der Patricia sichtlich verlegen entgegenkommt.
Zunächst sieht er nur die liebreizende Mädchengestalt im buntgemusterten Sommerkleid mit weit schwingendem Rock. Die dichten schwarzen Locken fallen ihr etwas wirr bis auf die Schultern. Die Wimpern, lang und dunkel, sind über die Augen gesenkt. Dann bemerkt er auch die Veränderung im Zimmer. Ein Laut der Überraschung entflieht seinen Lippen.
»Waren die Heinzelmännchen hier?« Er blickt sich erstaunt und erfreut um. »Wie nett und geschmackvoll das arrangiert ist.«
Er reicht Patricia die Hand. »Das habe ich sicher Ihnen zu verdanken.«
»– und mir«, drängt sich Monika nach Kinderart dazwischen. »Ich durfte dabei helfen. Und nun essen wir alle drei in unserem so hübsch gewordenen Erker.«
Sie saust in die Küche und kehrt mit dem bereits vollbeladenen Tablett zu-rück.
»Wie das Kind sich freuen kann«, sagt Bendler mit einem dankbar aufleuchtenden Blick. »Monika lebt ordentlich auf.«
»Von nun an werde ich mich etwas mehr um dich kümmern, nicht wahr, Moni?«
Pat legt über den Tisch hinweg ihre Hand auf die Monikas, die heftig Patricias Finger umschließt. Es kommt aus tiefstem Herzen, als sie erwidert:
»Ach ja, bitte, Tante Pat! Dann bin ich nicht mehr so allein.«
Patricia vermeidet es dabei, den Hausherrn anzusehen. Sie will sich wahrhaftig nicht an seiner Verlegenheit weiden. Nun weiß er es von Monika selbst, wie sehr er sie allein gelassen hat.
Munter plätschert das Gespräch dahin. Monika ist nicht wiederzuerkennen, und mehr als einmal streichelt Peter die blonden Locken seiner Tochter.
Als Patricia abräumen will, protestiert Monika.
»Jetzt mußt du dich ausruhen, Tante Pat«, sagt sie und ist auf einmal eine kleine energische Person geworden. Lächelnd läßt Pat sie gewähren. Sie nimmt die Zigarette, die Peter ihr brennend reicht, und als er gar noch eine Flasche und zwei Gläser aus dem Eckschrank holt und den goldenen Wein einschenkt, da fühlt auch sie sich restlos zufrieden und heimelig.
Gedankenvoll stößt Peter den Rauch von sich. Hier in seinen vier Wänden kommt er ihr gar nicht so weltfremd vor. Auf einmal neigt er sich etwas zu ihr.
»Eine Neuigkeit, Fräulein Hellberg«, sagt er tiefernst. »Generaldirektor Baumann hat mich zu seinem Sekretär ernannt.«
»Und Barbara?« entfährt es ihr.
»Sie wird natürlich ihren Posten behalten. Es handelt sich bei meiner Ernennung um einen Posten, bei dem ich nur dem Generaldirektor zur Verfügung stehe, ihn auf seinen Reisen begleite und bei Geheimkonferenzen zu unterstützen habe.«
»Das ist doch großartig«. Patricia freut sich ehrlich. »Dann gratuliere ich Ihnen.«
»Danke!« Warm schließen sich seine Finger um ihre Hand. »Einesteils freue ich mich darüber, denn es ist auch eine nicht zu unterschätzende Gehaltserhöhung mit dem neuen Posten verbunden. Auf der anderen Seite muß ich Monika aller Wahrscheinlichkeit nach noch mehr sich selbst überlassen. Es gäbe einen Ausweg. Monika müßte in ein Internat.«
»Nein, niemals«, entfährt es Patricia heftig. »Das Kind braucht Nestwärme, es hat sie viel zu lange entbehrt. Vielleicht finden Sie eine geeignete Person, die Ihren Haushalt führt und sich um Monika bemüht?«
Er lächelt bitter. »Leider haben sich die Personen, die ich bisher engagiert habe, mehr um mich als um Monika bemüht.«
»Ach so«, sagt Patricia verstehend. Im Geist sieht sie ihre eigene geräumige, gepflegte Wohnung und darin die mütterliche Reserl vor sich. Impulsiv wie sie ist, schlägt sie ihm vor:
»Würden Sie etwas dagegen haben, wenn ich Monika in der Zeit Ihrer Abwesenheit zu mir nähme?«
Trotz СКАЧАТЬ