Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman. Karin Bucha
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Название: Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman

Автор: Karin Bucha

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Karin Bucha Staffel

isbn: 9783740911492

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СКАЧАТЬ ganz unpersönliche Gespräche. Nur wenn Peter von einer Reise zurückgekommen ist, geht er zuerst zu Patricia und bedankt sich bei ihr für ihre Fürsorge um Monika.

      »Es macht mir Freude«, hört er immer wieder, sonst nichts. Sie kommen sich einfach persönlich nicht näher. Aber – will Patricia das? Immer noch steht das Erlebnis mit Donald im Vordergrund. Sie liebt ihn und wird ihn immer lieben. Was bedeutet für sie dagegen Peter Bendler?

      Und doch werden sie durch Monika immer wieder zusammengeführt. Monika ist das Bindeglied zwischen ihnen. Sie verbringen die Abende gemeinsam. Manchmal in Patricias Wohnung, von Reserl betreut, manchmal bei Peter, da spielt Patricia die Hausfrau, und Monika unterstützt sie voll Eifer.

      Peter erkennt sein Kind kaum wieder. Es strahlt Gesundheit und Fröhlichkeit aus. Längst darf sie abends nicht mehr ins Werk, wenn Peter länger arbeitet.

      Dann gibt Patricia bei Gottfried eine appetitlich angerichtete Speise ab, während Monika ihren Kinderschlaf schläft.

      So geht das monatelang. Patricia blüht schöner denn je auf. Sie ist aber nicht nur schön, sondern auch klug und Baumann unentbehrlich geworden. Barbara ist nicht wieder zurück ins Werk gekommen. Sie mußte zur Erholung weg, hat sich dort in einen Arzt verliebt und schnell geheiratet. Barbara ist glücklich.

      Am Rande der Stadt bewohnt sie ein Einfamilienhaus. Ihr Mann, Klaus Grundig, hat seine Praxis in der Stadt.

      Oft ist Patricia zu Besuch bei Barbara, und sie erlebt das junge Glück des Paares.

      *

      Ein wundersamer Sommer folgt. Patricia hat ihn noch nie so genossen wie dieses Jahr. Zusammen mit Monika macht sie weite Spaziergänge. Sie liegen auf herb duftenden Wiesen und lassen sich von der Sonne bräunen. Sie jagen sich, und Patricia wird selbst zum Kind. Lachend fallen sie sich in die Arme.

      Wieder einmal bringt Pat das Kind in die Wohnung des Vaters zurück.

      Peter Bendler nimmt Monika in Empfang. Er sieht bleich aus und scheint zerfahren und nervös zu sein.

      »Was ist los?« erkundigt sich Patricia.

      »Generaldirektor Baumann ist tot«, sagt er tonlos, und Patricia ist genauso entsetzt wie er.

      Sie folgt Peter in das Wohnzimmer. Dort nimmt Pat in dem Erker Platz.

      Monika ist in ihrem Zimmer verschwunden. Noch interessieren die Probleme der Erwachsenen sie nicht.

      Peter Bendler macht einen völlig erschlagenen Eindruck.

      »Schrecklich«, stößt er schließlich hervor, da Patricia keine Worte findet. Sie hatte den zuerst sehr grämlichen Generaldirektor, der später viele liebenswerte Seiten zeigte, ehrlich liebgewonnen.

      »Ich kann es nicht fassen«, flüstert sie vor sich hin. Dann hebt sie den Kopf. »Was hat ihm gefehlt?«

      »Herzschlag«, sagt Peter kurz. Unaufhörlich wandert er im Zimmer umher, ruhelos, nervös, von Sorgen bedrückt.

      »Lieber Gott, wer wird sein Nachfolger werden?« Patricia blickt zu Peter auf, der vor ihr stehengeblieben ist und sie grübelnd betrachtet.

      »Tja, wer wird sein Nachfolger werden. Das frage ich mich auch. Meiner Ansicht nach ist Baumann überhaupt nicht zu ersetzen.«

      »Jeder Mensch ist zu ersetzen. Mir tut es furchtbar leid. Er war mir sehr sympathisch geworden. Andererseits hat er einen schnellen Tod gehabt. Und das ist tröstlich.«

      Bendler nimmt im zweiten Sessel Platz und starrt vor sich hin.

      »Das wird morgen ein schönes Durcheinander irn Werk geben. Baumann hat weder Verwandte noch Kinder. Passen Sie auf, Patricia, das Werk wird verkauft werden.«

      Sie sieht ihn ängstlich an.

      »Und was wird dann aus uns?«

      Er zuckt die Schultern. »Keine Ahnung.«

      *

      Pünktlich wie immer sitzt Patricia am nächsten Morgen an ihrem Schreibtisch und sichtet die eingegangene Post. In ihrem Zimmer ist ein ewiges Kommen und Gehen. Man stellt ihr Fragen, die ihr oft peinlich und unangenehm sind. Schließlich wirft sie alle hinaus. Reine Neugier treibt die Leute zu ihr. Sicher bangen sie alle um ihren Posten.

      Nur Peter Bendler ist ruhig und gelassen. Er führt Verhandlungen, beruft Konferenzen ein, spricht mit alten treuen Kunden.

      Als Generaldirektor Baumann zu Grabe getragen wird, folgt ihm eine riesige Menschenmenge.

      Dr. Meinhardt, der Freund und No-tar Baumanus, nimmt Bendler nach der Beerdigung zur Seite.

      »Bitte erwarten Sie mich morgen gegen zehn Uhr im großen Konferenzzimmer. Auch die übrigen Direktoren werden da sein.«

      »Ich werde pünktlich sein«, sagt Peter gepreßt, dann führt er Patricia zu dem wartenden Wagen, der dem Werk gehört und in dem Peter oft mit dem Chef gefahren ist.

      »Ich bringe Sie jetzt heim, Patricia«, ordnet er an. Widerspruchslos läßt sie über sich bestimmen. Eine grenzenlose Leere ist in ihr.

      *

      Gegen zehn Uhr am nächsten Morgen geht es lebhaft im großen Konferenzzimmer zu. Die Direktoren sind pünktlich eingetroffen. Einer belauert den anderen. Wer wird die Nachfolge antreten?

      Pünktlich erscheint Doktor Meinhardt. Er wird herzlich begrüßt. Und wo sonst Baumann zu sitzen pflegte, da nimmt Meinhardt Platz.

      Alles blickt erwartungsvoll auf Baumanns Anwalt. Peter hat ganz unten am Ende der Tafel Platz gefunden, von keinem beachtet, von keinem bemerkt.

      »Es kann Sie nicht überraschen«, beginnt Meinhardt, »daß ich Sie hier zusammengerufen habe. Ich handle im Auftrage des Verstorbenen, unseres allseits verehrten Generaldirektors Baumann.«

      Zustimmendes Gemurmel, und dann herrscht Stille, in die Meinhardts Stimme von neuem einfällt.

      »Generaldirektor Baumann hat ein Testament hinterlassen, das ich Ihnen jetzt zur Kenntnis geben will.«

      Nach längeren allgemeinen Bestimmungen, denen man ohne allzu großes Interesse zuhört, folgt der kürzeste und wichtigste Satz im Testament:

      »Zu meinem Nachfolger bestimme ich Peter Bendler.«

      Ein Laut, ein einziger Laut des Entsetzens geht durch den Raum. Nur Bendler bleibt gelassen, obwohl auch ihm der Schock in die Glieder gefahren ist.

      Dr. Meinhardt liest weiter, und wieder lauschen die Herren ihm.

      »Peter Bendler hat bewiesen, daß er durch sein Können, seine Umsicht, sein restloses Aufgehen in der Arbeit für das Werk, das er liebt, der geeignete Mann ist, um mein Lebenswerk fortzusetzen. Die Herren Direktoren bleiben auf ihren Posten. Sie haben sich, wie einst mir, jetzt Herrn Peter Bendler zu fügen und seinen Anordnungen zu folgen.«

      Alles blickt auf Peter Bendler, der, blaß und verstört, reglos auf seinem Platz sitzt. Wie eine Wand schiebt sich jetzt alles vor seine Augen. Die anwesenden Herren, Dr. Meinhardt, alles – alles –

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