Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman. Karin Bucha
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Название: Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman

Автор: Karin Bucha

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Karin Bucha Staffel

isbn: 9783740911492

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СКАЧАТЬ mir glauben, wir haben uns eingehend über diesen Punkt unterhalten. Generaldirektor Baumann hat genau gewußt, was er tat, als er Sie zu seinem Nachfolger erwählte.«

      Peter erhebt sich, er wankt und stützt beide Hände auf die Tischplatte. »Aber – ich weiß nicht, ob ich dieser Aufgabe gewachsen bin«, sagt er mit einer Stimme, die ihm selbst fremd vorkommt.

      Dr. Meinhardt winkt lächelnd ab.

      »Natürlich sind Sie dieser Stellung gewachsen, Herr Bendler. Oder trauen Sie dem Verstorbenen so wenig Menschenkenntnis zu?«

      »Das gewiß nicht.« Peters Augen wandern reihum. Er sieht nur feindselige Blicke. Da ist mancher unter den Direktoren, die im Werk alt geworden sind, der mit diesem Posten gerechnet hat.

      Dr. Meinhardt zerstreut diese Bedenken. »Das Werk braucht eine junge, unverbrauchte Kraft, einen Menschen, dem das Gemeinwohl am Herzen liegt. Und dafür sind Sie, Herr Peter Bendler, die geeignete Person. Nehmen Sie an?«

      Peter Bendler durchströmt ein Glücksgefühl ohnegleichen. Seine hohe Gestalt strafft sich.

      »Ich nehme an«, sagt er mit feierlichem Ernst, »und ich werde meine ganze Kraft einsetzen, das Werk im Sinne des Verstorbenen weiterzuführen.« Mit gewinnendem Lächeln wendet er sich an die mit verschlossenen Mienen Dasitzenden. »Ich bin überzeugt, meine Herren, daß Sie mich bei der Durchführung dieser Aufgabe unterstützen werden.«

      Abermals tritt eine lähmende Stille ein. Dr. Meinhardt blättert in seinen Akten, als gehe ihn das Weitere nichts mehr an. Schließlich erhebt er sich einer nach dem anderen und reicht Peter Bendler die Hand.

      »Auf mich können Sie rechnen!«

      »Danke!« erwidert Peter kurz, dann geht er um den großen Tisch herum zu Doktor Meinhardt. »Ich danke auch Ihnen, lieber Doktor. Sind Sie wirklich überzeugt, daß ich meiner Aufgabe gerecht werden kann?«

      Meinhardt nimmt Peters Hand.

      »Wäre sonst dieses Testament zustande gekommen?« fragt er lächelnd zurück. Peter atmet auf. Auch hier sagt er nur einfach:

      »Ich danke Ihnen!«

      Eine Viertelstunde später liegt der Konferenzsaal leer und verlassen.

      Peter Bendler hat vom Arbeitszimmer des Generaldirektors Besitz ergriffen. Seine Arbeit beginnt mit Telefonaten und Diktaten. Die Konferenzen, die zuerst abgeblasen waren, werden auf einen anderen Zeitpunkt festgelegt. Peter Bendler ist ganz in seinem Element.

      Nur eine große Scheu beherrscht ihn. Er wagt nicht auf den Knopf zu drücken, der Patricia zu ihm ruft. Solange er kann, schiebt er es hinaus. Als er alles soweit erledigt hat, geht er selbst ins Vorzimmer.

      »Fräulein Hellberg, einen Augenblick, bitte!«

      Patricia, die völlig ahnungslos ist, folgt ihm mit Stenogrammblock und gespitzten Stiften.

      »Ja, bitte!« Sie läßt sich auf ihrem Platz nieder, wo sie für gewöhnlich Baumanns Diktate aufzunehmen pflegte.

      »Nein, Patricia«, sagt er und nimmt ihr Block und Stifte aus der Hand. Wenn sie allein sind, nennen sie sich beim Vornamen. Das hat ihre Freundschaft mit sich gebracht. »Ich habe etwas mit Ihnen zu besprechen.«

      »Mit mir?« Ihre großen nachtdunk-len Augen irritieren ihn. »Handelt es sich um Monika?«

      Er schöpft tief Atem, geht ein paarmal über den dicken, jeden Laut verschluckenden Teppich, und bleibt dann vor ihr stehen.

      »Patricia, ich bitte Sie, meine Frau zu werden.«

      Mit einem schwachen Laut läßt Patricia sich in den Sessel sinken. Sie sieht ihn an, aber sie vermag keine Worte zu formen.

      Ich habe sie erschreckt, denkt er, und er neigt sich über sie, seine Hände auf die Armlehnen stützend.

      »Patricia – ich liebe Sie. Ich liebe Sie schon lange. Heute kann ich es Ihnen sagen. Heute habe ich den Mut dazu, und meiner Moni kann ich keine bessere Mutti wünschen.«

      Aber ich liebe Sie nicht, möchte Pat am liebsten schreien. Statt dessen verharrt sie wie gelähmt. Alles dreht sich in ihrem Kopf. Peter macht ihr einen Heiratsantrag. Monika braucht eine Mutti. Lieber Himmel, was soll ich tun? Ich liebe Donald, nicht Peter.

      »Patricia!« Peter hebt ihren gesenkten Kopf empor und sieht ihr liebevoll in die schimmernden Augen. »Wir kennen uns so gut, kommt es wirklich so unverhofft? Hast du gar nicht daran gedacht, daß aus unserer Freundschaft einmal Liebe werden könnte?«

      Ja, wenn der andere nicht wäre, möchte sie aufweinen. Doch sie beherrscht sich.

      »Patricia«, fleht er und nimmt ihren Kopf zwischen seine Hände. »Kannst du mich gar nicht lieben?«

      »Ja, Peter«, sagt sie, ihre Stimme zur Festigkeit zwingend. »Ich werde deine Frau.«

      Er drückt seine Lippen auf ihren Mund. Dieser ist eiskalt. Auch ihre Hände sind eiskalt. Aber er ist glücklich, überglücklich, und ihr sonderbares Verhalten hält er für Scheu.

      »Dann gratuliere ich dir, Frau Generaldirektor.«

      Ihre dunklen Wimpern heben sich.

      »Was sagst du da? Generaldirektor?«

      Er zieht sie aus dem Sessel hoch, er nimmt sie in seine Arme und sie kommt sich darin geborgen und behütet vor.

      »Vor ein paar Stunden hat Dr. Meinhardt das Testament verlesen. Baumann hat mich zu seinem Nachfolger bestimmt.«

      Da geht ein Leuchten über Patricias schmales, wunderschönes Gesicht.

      »Wirklich, Peter? Oh, wie mich das freut. Nun läuft alles weiter, wie es früher war.«

      Noch einmal preßt er sie fest an sich. »Natürlich darfst du jetzt nicht mehr meine Sekretärin sein. Nicht wahr, das verstehst du doch. Als meine Frau hast du ganz andere Pflichten zu erfüllen.«

      Wortlos sieht sie ihn an. Ihre Gedanken wirbeln bunt durcheinander. Er spricht von Pflichten? Er hat ihr seine Liebe gestanden, und sie hat eine direkte Beantwortung umgangen. Wenn ich ihn doch lieben könnte, so wie Donald. Er ist ein liebenswerter Mensch. Eine Frau kann sich bei ihm schon geborgen fühlen.

      Aber gehört nicht mehr zu einer guten Ehe als Pflichtgefühl, Kameradschaft und Vertrauen?

      Richtig, Vertrauen! Müßte sie ihm jetzt nicht die Wahrheit sagen, nämlich, daß sie ihn nicht so liebt wie er sie? Daß ihre Gedanken zu einem anderen Mann eilen, den sie voller Sehnsucht herbeiwünscht und der doch nie kommen wird?

      Sie schließt die Augen, und Peter bemerkt mit Entzücken die langen seidigen Wimpern. Zart drückt er seine Lippen auf ihre Lider.

      »Es wird ein schönes Leben werden mit dir, Patricia«, hört sie ihn mit einer Fröhlichkeit sagen, die sie bisher noch nicht an ihm wahrgenommen hat. »Wir werden eine kleine, sehr glückliche Familie sein. Ach, Patricia!«

      Fester schließen sich seine Arme um ihren Körper, und sie lehnt den Kopf an seine Brust, benommen und keines klaren Gedankens fähig.

      »Patricia!«

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