Название: Hetzjagd im All
Автор: Alfred Bekker
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783847648277
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"Dieser Sekte gehört die Pazifikinsel Makatua. Dort befindet sich das sogenannte Zentrum des reinen Lichtes. Die Insel ist von der Außenwelt abgetrennt. Es gibt keine Transmitterverbindungen und keinen Anschluß ans GalaxyNet. All das lehnen die Jünger des reinen Lichts als Teufelszeug ab."
Ich hob die Augenbrauen.
"Worin besteht jetzt meine Aufgabe?" hakte ich nach.
Jarvus preßte die Lippen aufeinander. Sein Gesicht bekam einen starren Ausdruck. "Mein Sohn ist auf dieser Insel. Sie sollen ihn dort herausholen."
"Ist Ihr Sohn Mitglied dieser Licht-Jünger?"
"Ja. Wissen Sie, diese Leute versprechen einem die Geborgenheit einer Gemeinschaft und die Gewißheit, zu den Auserwählten zu gehören, das wirkt auf labile Persönlichkeiten äußerst attraktiv."
Ich hob die Schultern. "Wie stellen Sie sich das vor? Ich soll Ihren Sohn von Makatua entführen und dann zu Ihnen nach New Manhattan bringen?"
"Es ist ihm gelungen, eine Botschaft abzusenden."
"Ich dachte, es gäbe dort keine Verbindung zum Netz."
"Er verwendete das Navigationssystem eines Gleiters. Darauf können selbst diese Fanatiker nicht verzichten. Brondin, mein Sohn, unternahm offenbar einen Fluchtversuch und wurde dabei von Lichtjüngern gestellt. Morley, er will die Insel verlassen und wird dort gefangengehalten. Diese Sekte ist berüchtigt dafür, austrittswillige Mitglieder einzuschüchtern. Angeblich soll es sogar Fälle von Gehirnwäsche und Mord geben."
"Sie verzeihen es einem einfach nicht, wenn man sich vom rechten Glauben abwendet", stellte ich fest.
"Sie sagen es, Morley. Glauben Sie mir, Brondin ist in akuter Gefahr!"
"Warum gehen Sie nicht zur Polizei?"
"Ich habe mich beraten lassen. Seit Einführung der sogenannten Toleranzgesetze gibt es so gut wie überhaupt kei- ne legale Zugriffsmöglichkeit auf Makatua."
Ich ging etwas auf und ab, aktivierte über den CyberSensor eine Fensterwand. Der Anblick des Meeres half mir bei der Konzentration.
Hatte ich überhaupt eine andere Wahl, als den Auftrag anzunehmen.
Warum zögerst du? meldete sich eine leicht sarkastische Stimme in meinem Inneren. Du hast ohnehin keine Wahl.
Ich war alles andere als begeistert von der Aussicht, eine Insel anzufliegen, auf der ich praktisch Freiwild für die Angehörigen einer Sekte war.
Und die Methoden dieser Lichtjünger schienen alles andere als zimperlich zu sein. Vorausgesetzt, die Informationen, die Jarvus mir gegeben hatte, stimmten. Ich würde jeden Halbsatz davon zunächst genauestens überprüfen, bevor ich einen Gleiter bestieg, um den armen Brondin herauszuhauen.
"Okay", sagte ich also, "ich werde diesen Auftrag annehmen."
"Sie wissen nicht, was für ein Stein mir da vom Herzen fällt. Haben Sie Kinder?"
"Sie müssen nicht mehr über mich wissen, als unbedingt nötig", erwiderte ich kühl.
"Wie auch immer. Vielleicht haben Sie ja Fantasie genug, um sich vorstellen zu können, wie es in einem aussieht, wenn ein Mensch, der einem sehr nahesteht, zu Grunde gerichtet wird."
"Ich brauche sämtliche relevanten Daten über Ihren Sohn und diese Lichtjünger", erklärte ich.
Jarvus nickte. Er griff in eine Tasche, die sich am Gürtel seiner Kombination befand, holte einen etwa daumengroßen Datenträger hervor, den er mir übergab.
"Ich dachte, diese Dinger werden schon gar nicht mehr hergestellt", meinte ich.
"Ich wollte vermeiden, daß später irgendein Datenstrom zwischen unseren Systemen nachweisbar ist.
"Ich verstehe..."
Durch einen Gedankenbefehl über den CyberSensor aktivierte ich den Datenträger. Eine winzige 3-Projektion der Insel Makatua erschien.
"Das ist alles, was ich in Erfahrung bringen konnte. Die persönlichen Daten meines Sohnes sind natürlich enthalten."
"Inklusive von Identifizierungsmustern für Bio-Scanner?"
"Ja."
"Sorgen Sie dafür, daß die 200 000 Galax meinen Konto gutgeschrieben werden. Anschließend beginne ich mit der Vorbereitung der Aktion."
"Ich kann die Summe sofort anweisen."
"Über Ihren CyberSensor? Tun Sie das bitte erst, wenn Sie wieder in New Manhattan sind."
"Ah, ja. Ich vergaß! Die Spuren..."
"Genau."
"Schließlich soll später niemand nachweisen können, daß ich jemals hier war. Das Geld wird zur Tarnung ein paar Umwege nehmen müssen, aber Sie können sich darauf verlassen, daß es ankommt."
"Das freut mich."
Jarvus erhob sich, trat dann etwas näher an mich heran.
"Ich möchte Sie beschwören, die Aktion so schnell wie möglich zu starten! Sonst kann es für Brindon zu spät sein. Wer weiß, was sie inzwischen schon alles mit ihm angestellt haben!"
"Ich lasse mich nicht drängen", erwiderte ich mit Bestimmtheit. "Die Sache muß sehr sorgfältig vorbereitet werden. Das Schlimmste, was Ihrem Sohn passieren könnte wäre ein Scheitern der Aktion."
Er nickte leicht.
In seinen Augen flackerte es unruhig. Dieser Mann hatte Angst.
"Ich verlasse mich auf Sie, Morley", flüsterte er.
"Und ich hoffe, daß Sie Ihr Versprechen nicht vergessen, meine Daten diesmal wirklich aus den GADRAM-Rechnern zu löschen."
"Keine Sorge!"
Ich zuckte die Achseln.
"Das sagt sich leicht..."
Wir verabschiedeten uns. Er ging hinaus zum Transmitter. Ein paar Sekunden später war er entmaterialisiert. Ich rief unterdessen über meinen CyberSensor das SYSTEM der Wohnung auf. "Bitte den Inhalt des Datenträgers in meiner Hand überprüfen", befahl ich.
*
Ich besorgte mir alles, was an Informationen über die sogenannte Kirche des reinen Lichtes gab, dazu natürlich genaueste geographische Daten über die Insel Makatua, die einen kleinen Punkt im Pazifik darstellte. Einen unter Tausenden.
Es gab ein sensorisches Ortungsfeld, das die Insel wie eine Käseglocke umgab und es mehr oder weniger unmöglich machte, irgendwo unbemerkt mit einem Gleiter zu landen. Jedes sich bewegende Objekt wurde registriert. Die religiös motivierte Ablehnung der Technologie hatte bei der Kirche des reinen Lichtes offenbar ein paar signifikante Ausnahmen.
Da würde ich mir was überlegen müssen.
Ich überprüfte auch den Lebenslauf meines СКАЧАТЬ