Название: Hetzjagd im All
Автор: Alfred Bekker
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783847648277
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"Darum geht es nicht", widersprach er mir.
"Ach, und worum dann?"
"Ich habe keine Buchse mehr, um den CyberSensor zu installieren."
"Mein Gott..."
"Wurde chirurgisch entfernt."
"Hätte ich mir ja denken können..."
"Wir werden ohne künstliche Bestandteile als Ebenbilder Gottes geboren..."
"...dann halten Sie einfach meine Hand fest!"
Er nickte.
*
Wir traten mit aktivierten Deflektoren auf den Flur.
Ein halbes Dutzend weißgekleideter Bewaffneter stürmten den Korridor entlang, direkt auf die Zellentür zu. Sie konnten uns nicht sehen. Brindon und ich hielten uns dicht an der Wand, um nicht versehentlich mit einem von ihnen zusammenzustoßen.
Die Lichtjünger kümmerten sich um die betäubten Wächter, sahen sich in der Zelle um und suchten etwas orientierungslos nach ihrem verschwundenen Gefangenen.
Ich bezweifelte, daß diese Leute überhaupt schon begriffen hatten, was geschehen war. Und ich setzte darauf, daß sie es erst verstehen würden, wenn Brindon und ich längst in Sicherheit waren.
Wir erreichten einen Aufzug.
In einem günstigen Moment ließen wir uns von ihm auf jene Etage tragen, auf der sich die Transmitterstation befand.
Ich zählte die Sekunde, bis sich die Schiebetür automatisch vor uns öffnete.
Ein entscheidender Moment. Und ein gefährlicher dazu, selbst für zwei Männer, die im Augenblick unsichtbar waren.
Ich starrte in den Korridor, über den wir in wenigen Augenblicken zur Transmitterstation hätten gelangen können. Aber offenbar waren uns unsere Gegner inzwischen einen Schritt voraus.
Im Korridor wartete ein halbes Dutzend Lichtjünger auf uns.
Sie hielten Nadler im Anschlag, deren Mündungen direkt auf uns zeigten -- in eine leere Aufzugkabine, aus ihrer Sicht.
Aber das hinderte sie nicht daran, sofort zu feuern. Offenbar waren die leichten energetischen Schwankungen, die unsere Deflektorschirme verursachten registriert worden, was bedeutete, daß unsere Gegner uns möglicherweise sogar genau orten konnten.
Im übrigen hatten sie inzwischen vielleicht festgestellt, daß ein Eindringling über den Transmitter in den Gebäudekomplex gelangt war. Es lag auf der Hand anzunehmen, daß der dann auch beabsichtigte, sich mit Hilfe des Transmitters wieder davonzumachen.
Sie hatten uns also den Weg abgeschnitten.
Wir konnten von Glück sagen, daß die Lichtjünger waffentechnisch offenbar nicht so gut ausgestattet waren, daß sie die wirkungsweise unserer Deflektoren neutralisieren konnten.
So feuerten sie mehr oder minder ungezielt auf uns.
Das erste Nadelgeschoß sirrte dicht an meiner rechten Schulter vorbei. Ich ließ mich seitwärts fallen, knallte mit der linken Schulter gegen die Wand und feuerte gleichzeitig mit dem Strahler einen kegelförmigen Breitband- Betäubungsstrahl ab. Die Umschaltung hatte ich per Mentalimpuls über meinen Cyber Sensor vorgenommen. Ich hoffte nur, daß die Energie richtig dosiert war. Der Breitbandstrahl hatte nicht dieselbe Intensität wie ein punktgenauer Treffer. Andererseits konnte ich davon ausgehen, daß von den weißgekleideten Lichtjüngern alle, die sich im Wirkungsbereich des Strahlenkegels befanden, den Betäubungseffekt zu spüren bekamen. Zumindest in Form einer leichten Benommenheit.
Aber für Brindon und mich reichte es, die weiß Gekleideten für den Bruchteil einer Sekunde auf Distanz zu halten.
Das gelang.
Brindon betätigte den Sensor, der bewirkte, daß sich die Schiebetür der Liftkabine augenblicklich wieder schloß. Wir hörten, wie sich von außen ein halbes Dutzend Nadelprojektile in die Außenseite der Tür hineinbohrten.
Es ging abwärts.
Brindon deaktivierte kurz seinen Deflektor, so daß ich ihn wieder sehen konne.
"Ich weiß nicht, ob es wirklich eine gute Idee war, Ihren Anweisungen zu folgen", meinte er.
"Und ich weiß nicht, ob es eine gute Idee Ihres Vaters war, Ihre Hilfeschrei-Mail ernst zu nehmen", erwiderte ich gallig.
Was bildete der Kerl sich ein? Zweifellos hatte er eine furchtbare Angst, aber ich dachte nicht daran, das ganze Unternehmen mittendrin abzublasen. Dazu bestand im übrigen gar nicht die Möglichkeit.
Brindon verzog das Gesicht zu einem dünnen Lächeln.
"Ich hoffe, Sie haben auch für diese Situation einen guten Plan", meinte er nicht ohne Sarkasmus.
Ich beschloß, darauf nicht weiter einzugehen. Stattdessen wies ich ihn an: "Schalten Sie Ihren Deflektor wieder ein und nehmen Sie meine Hand."
Er sah mich skeptisch an.
Der Aufzug raste hinab. Nur Sekunden, dann würde sich auf der nächsten Etage die Schiebetür automatisch öffnen. Ich beschloß, die Verbindung zwischen meinem CyberSensor und dem VXR-Gleiter wiederherzustellen. Eine eventuelle Peilung des Signals konnte mir jetzt nicht mehr gefährlich werden. Entdeckt waren wir ja bereits.
Ich ließ mir einen Scan des Gebäudebereichs anzeigen, in dem wir uns befanden. Fast das gesamte Gesichtsfeld meines linken Auges wurde davon ausgefüllt. Ich wählte eine schematische Darstellung in Form einer Art Rißzeichnung. Die Positionen aller Lebewesen war markiert, unsere eigene ebenfalls.
Wir näherten uns Etage 4.
Fünf Sekunden noch, vier, drei, zwei...
Die farbigen Markierungspunkte in dem 3-D-Gebäudeaufriss, der auf dem Gesichtsfeld meines linken Auges angezeigt wurde, sprachen eine eindeutige Sprache.
Sobald sich die Tür auf Etage 4 vor uns zur Seite schob, würden dort ein gutes Dutzend vermutlich bewaffneter Lichtjünger auf uns warten.
Noch eine Sekunde.
Ich griff nach der Notbremse.
Ziemlich ruckartig kam die Liftkabine zum Stehen. Brindon und ich stießen dabei gegeneinder, da wir uns gegenseitig nicht sehen konnten. Ich hatte Mühe, mich auf den Beinen zu halten.
"Hey, was soll das?" keifte Brindon ungehalten. Er deaktivierte seinen Deflektor. Sein ziemlich angespanntes Gesicht tauchte aus dem Nichts heraus auf.
"Wir müssen etwas anderes versuchen", erklärte ich. "Auf Etage 4 warten sie auf uns. Und im Moment sind zu allen Liftausgängen kleinere Gruppen dieser Lichtjünger unterwegs..."
Ich hatte keine Zeit für weitere Erklärungen, zumal unsere СКАЧАТЬ