Hetzjagd im All. Alfred Bekker
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Hetzjagd im All - Alfred Bekker страница 9

Название: Hetzjagd im All

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783847648277

isbn:

СКАЧАТЬ die Einteilung der Räume war jetzt erkennbar. Brindon wurde in einer Art Arrestzelle gefangengehalten. Ein winziger Raum. Brindon bewegte sich nicht. Vielleicht war er gefesselt oder schlief.

      "Scan-Daten in den internen Speicher des CyberSensor von...", ich mußte mich einen Moment konzentrieren, damit mir der Name wieder einfiel, den ich zur Zeit trug, "...von Tom Forano laden."

      "Wird ausgeführt", sagte die Stimme des SYSTEMs. Diesmal nicht als Pseudo-Voice, die nur eine Kitzelei meiner Hörnerven mit entsprechenden Impulsen war, sondern als Kunststimme aus einem Lautsprecher. Hier im Gleiter hatte ich das SYSTEM so konfiguriert. Den eigentlichen Grund dafür konnte ich nicht mehr angeben. Vielleicht stand der unbewußte Wunsch dahinter, doch nicht ganz allein bei so einer Mission zu sein. Andererseits wäre die Illusion der Pseudostimme eigentlich perfekt genug gewesen, um denselben Effekt zu erzielen.

      Und doch...

      Ich beschloß, nicht länger darüber nachzudenken.

      Wenn die Scan-Daten über die Anlagen auf Makatua im internen Speicher meines CyberSensors waren, konnte ich sie jederzeit in meinem Auge anzeigen lassen, ohne dafür ein Signal zum Gleiter senden zu müssen. Letzteres konnte mich ja eventuell verraten.

      "Frage: Gibt es auf Makatua einen Transmitter?" wandte ich mich an das SYSTEM.

      "Positiv", sagte die Kunststimme. Sogleich wurde die Transmitterstation auf der Holo-Darstellung markiert.

      "Gibt sonst irgendwelche Verbindungen zur Außenwelt?"

      "Negativ. Keine Datenverbindungen, kein Zugang zum GalaxyNet, keine Hyperfunkverbindungen."

      Die Transmitterstation war also so etwas wie das Tor zur Welt, daß die Angehörigen der Kirche des reinen Lichtes unterhielten. Eine Art Hintertür, mehr nicht. Vielleicht kamen über diese Station die Neuankömmlinge hier her.

      "Programm CXA aktivieren", befahl ich. Das war ein illegales Hackerprogramm. Ein guter Bekannter hatte es für mich entwickelt. Ich wollte damit in den Rechner der Transmitterstation hineinkommen und es gab eigentlich kein Argument, daß dagegen sprach.

      Es mußte möglich sein.

      Das CXA-Programm arbeitete nach einem uralten, sehr einfachen und nach wie vor äußerst wirksamen Prinzip. Es mied die gut gesicherten 'Haupteingänge' eines Systems und konzentrierte sich darauf, Sicherheitslücken auf Nebenrechnern zu finden. Dort wurde auf Sicherheit nicht so geachtet und es war eigentlich nur eine Frage der Statistik, wann man auf einen Rechner stieß, dessen Codes noch Werkseinstellung aufwiesen, weil sich niemand die Mühe gemacht hatte, sie bis in die letzte Kleinigkeit hinein zu konfigurieren. In diesem Fall war diese 'Hintertür' in New L.A., wo die Kirche des reinen Lichtes eine Dependance besaß, mit der sie über Transmitter verbunden war.

      "Kontrolle der Transmitterstation auf Makatua herstellen?" fragte das SYSTEM.

      "Noch nicht", erwiderte ich.

      Ich legte einen Deflektor-Gürtel an. Man konnte damit einen Deflektor-Schirm aktivieren, der den Träger unsichtbar machte. Der Schirm projizierte für einen Betrachter die perfekte Holographie des Hintergrundes, so daß der Träger des Schirms nicht zu sehen war. Allenfalls bei ruckartigen Bewegungen (und bei mangelhafter Rechnerleistung des Deflektors) konnte der Betrachter eventuell eine Art Zittern oder den Eindruck einer Kontur erkennen.

      An den dafür vorgesehenen Magnethalterungen an meiner Kombination befestigte ich einen Nadler und einen Strahler.

      Der Strahler war auf Betäubung eingestellt.

      Ich hoffte, daß ich niemanden töten mußte.

      Zu meiner Ausrüstung gehörten außerdem noch ein Magnet-Schocker und ein Decoder für elektronische Schlösser.

      Darüber hinaus schnallte ich mir noch einen zweiten Deflektor-Gürtel um, den ich vorerst nicht zu aktivieren gedachte. Er war für Brindon Jarvus bestimmt. Schließlich mußte ich ihn ja irgendwie aus seinem Gefängnis herausholen können, ohne daß er dabei zur Zielscheibe wurde.

      Ich wies das SYSTEM an, die Kontrolle über die Transmitterstation auf Makatua in einem Augenblick herzustellen, da sich in den entsprechenden Räumen niemand aufhielt. Danach sollte der VXR-Gleiter sich so weit wie möglich vom Ort des Geschehens entfernen. So weit, daß ich ihn im Notfall noch schnell genug zur Insel beordern konnte.

      "Anweisungen bestätigt", sagte die Stimme des SYSTEMs.

      Ich aktivierte den Deflektor-Gürtel.

      Für einen hypothetischen Beobachter wäre ich in dieser Sekunde verschwunden. Der Schirm umgab mich wie eine Glocke. Das einzige Problem war, daß der Energieverbrauch zwar verschwindend gering war, aber nicht gering genug dafür, um von entsprechenden Sensoren nicht aufgezeichnet werden zu können.

      Aber das Risiko mußte ich eingehen.

      Ich begab mich zur Transmitterstation des VXR-Gleiters. Sie befand sich gleich neben der Toilette und war von der Quadratmeterzahl etwa gleich groß. Ich stellte mich unter den Strahler, der mich hinüberbeamen würde und wartete ab.

      Dann sorgte das SYSTEM dafür, daß mein Körper sich in seine Moleküle auflöste, die dann einzeln zum Bestimmungsort transmittiert wurden, um sich dort wieder zusammenzusetzen.

      Angewandte Quantenphysik, sonst nichts.

      *

      Ein leichtes Prickeln durchlief meinen Körper, als ich in der Transmitterstation auf Makatua rematerialisierte. Das lag an dem Deflektor-Schirm, den ich während des Beamvorgangs eingeschaltet gelassen hatte.

      Ich blickte mich um, nahm den Strahler in die Rechte. Ich durfte ihn nur nicht so weit vom Körper wegstecken, daß er außerhalb des Deflektorfeldes geriet, wenn jemand dabei war.

      In der Transmitterstation war ich allein.

      Genau wie geplant.

      Unten links in meinem Gesichtsfeld ließ ich mir den 3-D-Plan des Kuppelgebäudes anzeigen, in dem ich mich befand. Es würde kein Problem sein, mich hier zurecht zu finden.

      Ich wandte mich der Schiebetür zu, die die Transmitterstation mit dem Rest des Gebäudes verband.

      Die Tür reagierte nicht - obwohl die dazugehörigen Sensoren ganz sicher nicht durch einen Deflektorschirm getäuscht werden konnten.

      Abgeschlossen, dachte ich.

      Das war bei einer Organisation, die offenbar peinlich darauf bedacht war, daß abtrünnig gewordene Mitglieder nicht einfach in alle Winde verschwanden, auch naheliegend. Vermutlich hatten nur besonders autorisierte Personen unter den Jüngern des reinen Lichtes Zugang zur Transmitterstation.

      Ich holte einen Türschloßdecoder aus der Brusttasche meiner Kombination. Innerhalb weniger Sekunden sorgte das etwa daumennagelgroße Gerät dafür, daß sich die Tür öffnete.

      Ich trat in den breiten Korridor, der sich daran anschloß.

      Helles Kunstlicht mit einem ungewöhnlich hohen Weiß-Anteil herrschte hier. Irgendwie passte das zu diesen Lichtjüngern, fand ich. An den ansonsten völlig weißen Wänden waren mit schwarzer Farbe große, augenartige Gebilde aufgemalt, die mich entfernt an die Graffiti-Kunst des frühen einundzwanzigsten Jahrhunderts erinnerten, СКАЧАТЬ