Название: Kind des Lichtes
Автор: Kerstin Wandtke
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783742779953
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„Tritt näher mein Kind,“ sagte der Drache sanft, „meine Augen sind schlecht und mein Körper alt, dir droht keine Gefahr von mir.“ Langsam und leise trat Alina vorsichtig näher.
„Bist du das Kind des Waldes, das Mädchen, das uns zur Neuen Welt führen soll?“ Wollte der Alte jetzt zärtlich von ihr wissen, und blickte sie dabei voller Liebe an.
`` Ich verstehe den Sinn deine Worte nicht, `` dachte sie, `` und ich kann nicht sprechen. ``
„Das weiß ich,“ erwiderte dieser ruhig, „aber ich höre deine Gedanken in mir, wie du meine Stimme und das soll uns erst einmal reichen.“ Der alte Drache änderte knurrend etwas seine Position und blickte Alina danach wieder sanft an.
„Hör zu, mein Kind, es gibt eine alte Prophezeiung von der ich dir erzählen will. Seid Anbeginn der Zeit wartet jedes der alten Völker auf ein stummes Kind, das alle Sprachen der Welt in sich vereint. Ein Mädchen des alten Blutes, dem wir folgen werden, fort von der Menschenwelt und der Grausamkeit in ihr. Bist du dieses Kind? Bist du vom alten Blut?“ Er blinzelte sie gütig an.
`` Ich verstehe dich nicht, alter Drache, eine Prophezeiung? Altes Blut? ....... ich bin noch so jung und wie könnte ich so mächtige Wesen wie euch führen, wo ich selbst das Ziel meiner Reise noch nicht einmal kenne? Du musst dich irren, `` dachte sie verwirrt und blickte den Alten fragend an.
„Nun irrst du, kleines stummes Mädchen, meine Augen mögen schlecht sein, aber ich erkenne das Leuchten, welches dich umgibt.“ Sanft schnaubte der Alte, und sein warmer Atem strich über sie hinweg. Alina blickte ihn nun mehr als verwirrt an.
`` Was sagst du da, alter Drache? Dein Geist muss wirr sein. Ich bin nicht die auf die du wartest, glaube mir. Ich führe nur meine Familie und ich weiß noch nicht einmal genau wohin ``
Der Alte lachte nun leise, aber schnaufend.
„Wir alle sind deine Familie,“ grunzte dieser nun immer noch lachend, „und du glaubst, du gehst allein? Nein, kleines Mädchen, wir alle haben nur auf dich gewartet und wir alle werden dir jetzt folgen.“ Alina war nun sehr ängstlich und verwirrt, drehte sich um und verließ schnell die tiefe Höhle. Fast rannte sie hinaus, doch sie hörte ihn noch sagen,
„So wie du meinem Ruf gefolgt bist, werde ich dem deinen im nächsten Frühjahr folgen.“
Damit sank er glücklich zurück in seinen tiefen Winterschlaf, begleitete von dem Wissen, das endlich das warten beendet wäre, und der Zug zu einer besseren Welt begonnen hatte.
Sie lief schnell zum Feuer zurück und dachte über die Worte des alten Drachen nach. Sie sollte sie führen, ihr würden sie alle folgen? Wer würde ihr folgen? Und warum? Das alles war totaler Unsinn. Mutter und ihre Familie, gut, aber die Drachen? Oder andere? Unmöglich.
Ich bin zu klein, zu jung und ich kenne die Welt da draußen überhaupt nicht. Ich sah nie etwas anderes als die dunklen Wälder des Nordens, und ausgerechnet ich soll sie führen? Sie verwarf diesen Gedanken, beschloss aber dennoch in der kommenden Nacht mit Mutter darüber zu reden.
„Sieh, was ich erlegen konnte.“
Raven warf einen großen, schwarzen Keiler in die Höhle und betrat diese dann Blut überströmt.
Sie stürzte hastig zu ihm und untersuchte ihn schnell.
„Nein,“ beruhigte er sie, obwohl ihre Sorge ihm gefiel, „das Blut ist von ihm, ich bin nicht verletzt.“ Und dann, plötzlich, brach alles über sie herein. Die Worte ihrer Mutter, die des Drachens, Ravens aussehen und ihr erschrecken darum, das alles wurde ihr jetzt zuviel, und sie klammerte sich einfach weinend an ihn. Behutsam und überrascht hob er sie hoch und trug sie zu ihren Fellen, legte sie dort sanft nieder und deckte sie zart zu.
„Ich werde mich kurz mit etwas Schnee reinigen, dann komme ich zu dir, der Eber kann warten.“ Damit verließ er sie und sie kroch tiefer in die warmen Felle, als könne sie so ihren Gedanken entkommen. Es dauerte nur eine weile bis sie hörte, dass er zurückkam und sich zu ihr legte. Er nahm sie in seinen Arm und sie legte ihren Kopf auf seine Brust, dankbar für seine wärme.
„Was ist nur mit dir, kleine Fee,“ sagte er zart, „manchmal bist du so heiter und ausgelassen wie ein junges Fohlen. Doch dann habe ich wieder das Gefühl, alle Last der Welt läge auf deinen Schultern.“ Er seufzte tief, „wenn ich nur wüsste, was dich quält und wie ich dir helfen könnte.“ Mit einem Ruck hob sie den Kopf und sah ihn ernst an.
„Das heißt, ich kann dir helfen?“ Er sah sie verblüfft an, „wie, kannst du mir zeigen wie?“
Sie erhob sich und dachte lange nach. Wie sollte sie ihm nur begreiflich machen, dass er sie nicht zurücklassen durfte. Sie überlegte lange, doch dann, nach einer Weile, schüttelte sie nur resigniert den Kopf. Ihr fiel einfach nichts ein und leise begann sie zu weinen. Raven setzte sich jetzt behutsam auf, zog sie an sich und hielt sie danach einfach nur fest im Arm.
„Es ist gut, hörst du, alles wird gut. Sieh mich an,“ er hob ihren Kopf und wischte ihr eine Träne aus dem Gesicht, „wir werden einen Weg finden, um miteinander zu reden, ja?“
Sie nickt langsam, glaubte ihm aber nicht. Dennoch streichelte sie ihm zärtlich und voller Dankbarkeit über sein schönes Gesicht und bemerkte wieder dieses angenehme Gefühl, das sie eigentlich immer in seiner Nähe hatte. Doch sie wollte die Höhle jetzt so schnell wie möglich verlassen, des alten Drachen und seiner verwirrenden Geschichten wegen. So erhob sie sich jetzt rasch und begann eilig große Stücke Fleisch aus dem Eber zu trennen. Raven sah ihr einen Moment überrascht zu bis er begriff und nun seinerseits zu Packen begann. Als sie später wieder in der Luft waren, schmiegte sie ihr kleines Gesicht an seine warme Brust und je mehr Raum er zwischen ihnen und der Höhle des Drachen brachte, desto wohler begann sie sich zu fühlen.
Glücklich betrachtete sie den blauen Himmel. Atmete die kalte Luft, fühlte seinen kraftvollen Körper sich bewegen, streckte wieder ihre Hände aus, die er sofort ergriff und flog wieder mit ihm durch den stillen Winter einer ungewissen Zeit entgegen.
Die Burg
Mehrere Tage waren sie so schon unterwegs, als Raven am Nachmittag dieses Tags in der Ferne auf einem Berg eine alte, von Bränden geschwärzte Burgruine trohnen sah. Er zeigte sie ihr begeistert, doch Alina spürte sofort Unbehagen in sich aufsteigen.
„Nun, was meinst du,“ rief er über den Wind, „es ist trocken und wir haben für diese Nacht ein Dach über dem Kopf.“ Sie war etwas unsicher angesichts des dunklen Gemäuers, nicke dann aber doch zögernd, obwohl etwas Bedrohliches von diesem Ort ausging.
„Gut, es wird dir bestimmt gefallen.“ Das sah sie anders, aber ein wenig neugierig wurde sie dann doch, und sei es nur ihm zur Freude. Raven landete kurze Zeit später geschickt auf dem kleinen Burghof, band sie danach rasch los und bedeutete ihr wortlos hier auf ihn zu warten. Sie vermutete, dass er mit unfreundlichen Bewohnern rechnete und war froh, als er erst sehr viel СКАЧАТЬ