Название: Dr. Patchwork und die Insekten
Автор: Gordon Goh
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: WarTimeSaga
isbn: 9783742795625
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»Nein! Fester, Ivy!« sagt Adam.
Ivy schlägt nochmal zu etwas schneller, aber auch ohne Wumms.
»Nein, Ivy! Du musst ihm voll auf die Fresse hauen!« fordert Adam.
Aus Sinclairs Kichern wird ein spottendes Lachen. Dieses Lachen kann Ivy jedoch gar nicht leiden und lässt sie erinnern wie wenig Respekt sie von den Leuten bekommt und wie sehr man im Besprechungsraum auf sie herabgeschaut hat. Dann folgt ein wuchtiger Schlag mit dem Sinclair nicht rechnet. Ivy schlägt ihm genau seitlich gegen den Unterkiefer. Sinclair fällt nach hinten gegen den Türrahmen vom Eingang, kann aber noch geradeso ein „zu Boden fallen“ verhindern. Er behält das Bewusstsein, was die Sache, aber noch schlimmer macht. Denn bewusst bekommt er mit, wie die Gäste, der Barkeeper MIR, Adam, Kane, Kalle und Ivy ihn dabei beobachten von einer Rattenlady niedergeschlagen worden zu sein.
Sinclair richtet wütend seinen Kragen und verlässt die Kneipe mit einer Bemerkung »Sie haben, was Sie wollten, Steinberg! Jetzt machen Sie sich an die Arbeit, Sie Choleriker!«.
Nachdem das Bier, der Schnaps, der Wodka und die Scotchflasche bezahlt sind, verlassen alle das MIR`s. Adam klopft Ivy stolz auf den Rücken und kommentiert »Das war für den Anfang nicht schlecht, aber beim nächsten Mal müssen Zähne fliegen.«.
»Bitte halt mich das nächste Mal da raus und mach das selbst, Adam!« erwidert Ivy.
Kane Steinberg geht nochmal auf Adam und Ivy zu und hält sie für ein weiteres Gespräch an »Ivy, ich muss noch etwas mit dir bereden.«.
»Was denn?« fragt Ivy.
»Es geht um ein Zuchtprogramm. Ich habe jetzt einige Rattus sapiens-Exemplare gezüchtet und anstatt sie noch weiter im Reagenzglas zu züchten, will ich einige Ratten miteinander kreuzen. Ich möchte dich gerne in das Zuchtprogramm integrieren.« antwortet Kane.
Während Ivy mit einem überraschten Blick den Mund nicht mehr zu kriegt, reagiert Adam mit einem leichten kurzen Würgen, als ob ihm die Nachricht etwas Kotze hochkommen ließe.
Ivy stottert vor Scham »Äh, äh, äh... ähm! I...I...Ich..., äh....«.
Adam ergreift das Wort »Du musst nicht antworten. Ich kann gleich sagen, dass das eine blöde Idee ist. Tut mir Leid, Paps, aber Ivy muss mir im Labor helfen. Außerdem ist Ivy ein Prototyp. Du weißt gar nicht, ob Ivy kompatibel ist.«.
Kane antwortet darauf »Deswegen will ich es ja ausprobieren. Außerdem hab ich sie ja dafür geschaffen.«.
Adam erwidert »Nein! Nein! Sie ist ein Prototyp. Das heißt, du hast Sie geschaffen, um zu gucken, ob die Erschaffung möglich ist. Das heißt, Ivy hat ihre Schuldigkeit damit getan.«.
»Hier geht es nicht um Schuldigkeit. Hier geht es um maximale Ausbeute. Ivy soll über sich hinaus gehen.« sagt Kane.
»Sie ist meine wissenschaftliche Assistentin. Wie weit hinaus soll sie denn noch gehen?«
»Sie ist aber vor allem eine Dame, die das Recht auf eigenen Nachwuchs hat.«
»Vielleicht solltest du sie erst mal fragen, ob sie das überhaupt will.«
Kane zieht die Schultern nach oben und antwortet darauf »Ich muss sie nicht fragen. Sie ist mein Eigentum.«.
Adam erhebt den Zeigefinger vor dem Gesicht seines Vaters und will noch etwas hinzufügen, aber bevor er ein Wort sagen kann, legt Ivy sanft die Pfote auf Adams Zeigefinger und drückt diesen wieder runter, während sie ihn unterbricht »Das ist schon in Ordnung, Adam! Ich hab nichts dagegen, das mit unserem Vater zu bereden.«.
»Ja, aber...« stottert Adam.
Bevor Adam noch ein weiteres Wort sagen kann, hält Ivy ihren Zeigefinger vor seinem Mund und unterbricht ihn »Ä ä... Kein „Aber“! Das ist meine Angelegenheit und die unseres Vaters. Und wenn du mich respektierst, dann mischst du dich nicht ein. Verstanden? Ich kann für mich selbst sprechen.«.
»Sicher?« antwortet Adam wider willens.
»Geh schon mal vor, Adam! Ich werde das mit deinem Vater unter vier Augen bereden. Geh schon mal ins Labor! Bereite die Aminosäure-Isolation vor, die wir für morgen geplant haben und dann geh nach Hause! Ich komme dann nach und wir können noch etwas Keyboard spielen. Und arbeite nicht solange!« zieht Ivy ihren Adam auf.
Während Ivy und Kane über dieses Zuchtprogramm sprechen und sich immer weiter von Adam distanzieren, bleibt Adam an der Stelle stehen, steckt die Hände in die Hosentaschen mit vorgestrecktem Brustkorb und erhobener Nase. Mit der Pose will er verdeutlichen, dass er ein Mann ist, der Veränderungen akzeptieren kann und dass er die Dynamik und die Philosophie des Lebens als Wissenschaftler versteht und dass das alles völlig normal ist. Das sagt ihm zumindest sein Verstand. Aber der Mensch hat auch noch ein Unterbewusstsein und das würde so gerne auch noch etwas dazu sagen. Adam unterdrückt dieses Gefühl, denn er ist ein perfekter Mensch, der diese Situation völlig rational betrachtet. Und das ist so bedauerlich.
Kapitel 4: Material
1
7:35 Uhr, Eden-2-Kolonie. Ein Tag ist es her seit Sinclair der Interstellar-Force den Auftrag gegeben hat, Frischproben der Plage für die Forschungsarbeit meines Bruders Adam Steinberg zu besorgen und ins SOD-Zentrum zu bringen. Ich, Major Maria Steinberg, begebe mich mit einem Außenteam zu einem der Nester der Plage, um die Proben von dort zu beschaffen. Zum Team gehören Private Nero Parrot, Private Vergil Colt, Private Cesar Winchester, Lieutenant Rafael Heckler, Sergeant Michael Browning und Doktor Noah. Wir fahren mit einem Lehemoziz-Amphibienpanzer zum Plagenest D-1Y. Erläuterung: Die Nummer der Plagenester werden wie folgt definiert. D steht für einen der vier Quadranten ausgehend von der Kolonie. A bedeutet nordwestlich, B nordöstlich, C südöstlich und D südwestlich der Kolonie. Die Zahl ist die jeweilige Nummerierung des Nestes eines Quadranten. Am Ende wird die Nummer mit einem Y für observiert und X für unbekannt gekennzeichnet. Wenn Nester zerstört sind, werden diese mit einem Z gekennzeichnet. Aber solche Nester gibt es nicht. Noch nicht! Zu unserer Ausrüstung gehören zum Einen die Interstellar Force-Standardausrüstung nach § 5 Abs. 2 des SOD-Militärhandbuches (Tab. 1) sowie ein Probensammel-Kit des Doktors, 100kg C4-Sprengstoff und einige individuelle Zusatzwaffen der Teammitglieder von jedem Mitglied selbst ausgesucht. Dazu gehören drei Elektroschockpistolen mit je 500 Watt-Leistung, eine Panzerfaust mit fünf Wärmelenkraketen (Wärmelenkfunktion optional), ein Kampfspaten und mein persönliches Teslaschwert, eine Hiebwaffe mit zwei seitlich angebrachten Blitzleiter-Kathoden. Für den Fall einer Konfrontation mit Orgaschinen oder Metallosphären ist der Lehemoziz mit einer 0,5 m-Mikrowellen-Langstreckenkanone und zwei 150 mm Maschinengewehren ausgestattet. Mein Team ist angetreten und steht bereit zum Aufbruch. Wir machen uns auf den Weg. Wir verlassen die Sicherheit der Kuppel und betreten die gefährliche Einöde von Eden-2 außerhalb der Kolonie, um meinem verrückten Bruder seine Insektenproben zu bringen. Lebendig wenn es geht. Ich hoffe, das geht gut für uns aus. Adam ist vielleicht der Nagel zu unserem Sarg.
Tab. 1: Interstellar Force-Standardausrüstung nach § 5 Abs. 2 des SOD-Militärhandbuches