Dr. Patchwork und die Insekten. Gordon Goh
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Dr. Patchwork und die Insekten - Gordon Goh страница 9

Название: Dr. Patchwork und die Insekten

Автор: Gordon Goh

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: WarTimeSaga

isbn: 9783742795625

isbn:

СКАЧАТЬ Die Matrix ist eine potentielle Energiequelle, die wir effizient nutzen könnten. Die Matrix steht in der Nahrungskette unter uns. So ist das einfach. Und die Plage steht uns im Weg. Das ist das Konkurrenzausschlussprinzip. Unser Volk braucht Raum (Hitler, 1938).«.

      »„Hitler, 1938 (Shatner, 1991)! Ich glaube, Sie müssen noch realisieren, dass wir in der Nahrungskette unter der Plage stehen. Die würden uns nur zu gerne in der Kuppel besuchen und fressen. Sie stehen trophisch über uns.« predige ich, während ich mit erhobenem Haupt und aufgerissenen Augen durch die Fensterfassade starre, durch die man eine Aussicht auf die Kolonie hat.

      Sinclair erkennt, wie sehr ich mich mitreißen lasse und versucht mich wieder auf den Boden der Tatsachen zu bringen »Jetzt kommen Sie mal wieder runter, Patchwork, äh ich meine Steinberg!«.

      Ich steige auf den Glastisch und schnappe mir das Wasserglas von Hubble und trinke es aus. Alle starren mich an, als wäre ich blöd, ob wohl sie es selber sind. Dann fahre ich aufrechtstehend fort »Erkennt ihr denn nicht den Goldesel, der vor unserer Haustür steht? Die Plage ist die Antwort auf alles.«.

      Sakurada ergreift auch mal das Wort und versucht mich mit folgenden Worten zu überzeugen »Jetzt machen Sie mal halblang! Das sind bloß dumme Insekten.«.

      Ich schmeiße das Wasserglas. Aber nicht auf Sakurada, weil er Scheiße gelabert und es deshalb eigentlich verdient hätte, sondern auf Sinclair, weil er meine Ratte geschlagen und es deshalb noch mehr verdient hat. Er weicht aus und ich verfehle nur knapp seinen Hohlschädel. Das Glas prallt gegen die Wand hinter Sinclair und zerspringt in viele Scherben. Während mein Vater voller Enttäuschung die Kinnlade runterhängen lässt und den Kopf schüttelt und Ivy und Maria vor Ratlosigkeit und Fremdschämen mit gesenktem Blick sich die Hand vors Gesicht halten, richte ich meinen Zeigefinger auf Sakurada und den Rest dieses Versagervereins und spreche mit röhrender Stimme mein Fazit »IHR SEID NUR DUMME INSEKTEN!«.

      Kapitel 3: Der vitruvianische Dr. Patchwork

chapter4Image1.jpeg

      Abb. 5: SOD-Abzeichen der Antiplage-Forschungsabteilung.

       1

      Es ist heller Vormittag auf Eden-2 und Sinclair steht noch immer im Konferenzraum vor dem Fenster und sieht 6 Stockwerke nach unten, wo er einen tollen Ausblick auf das Forum vor dem Eingang des SOD-Gebäudes hat. Nur das eiserne Gittertor des Forums trennt das SOD-Gelände vom Bürgersteig und der dahinter liegenden Straße mit all den Wohnblocks, den Filialen und den Fabriken. Links vom Tor aus sieht man die Solar-, die Kern- und die Kohlenstoffkraftwerke. Weiter hinten rechts sind auch die Slums der Kolonie zu sehen. Aber Sinclair steht nicht vor dem Fenster, um sich die Kolonie unter der Kunststoffkuppel anzusehen. Er braucht die Aussicht, um den Anblick zu genießen, wie gerade Adam Steinbergs Hintern von Sicherheitskräften durch die Haupteingangstür geschliffen wird, um ihn unsanft auf das backsteinerne Gelände zu schubsen. Sinclair genießt die Show, während er ein Glas Scotch in der Hand hält und neben den zerbrochenen Glasscherben steht, die wegen Steinbergs Szenario auf dem Boden liegen. Als Reaktion auf die unsanfte Behandlung durch die SOD-Beamten steht Adam vom Boden auf, dreht sich zu ihnen und spuckt einem der zwei Beamten gegen den plexigläsernen Gesichtsschutz. Dieser erwidert den Akt der Unzufriedenheit mit einem Hieb seines Teleskopschlagstocks gegen Adams Kniescheibe. Dann noch ein weiterer Schlagstockhieb in seine Visage. Blut und Spucke fliegen meterweit gegen eine Sandsteinsäule und bleibt dort kleben, während Adam bewusstlos zu Boden geht und die Beamten ihn mühelos vor das Tor schleifen können. Dann schließen sie das Gittertor und Adam liegt bewusstlos auf dem Bürgersteig mit blutender, sabbernder Fresse, wie ein leichtsinniger Fußballfan. Ivy geht mit sanften unauffälligen Schritten über das Forum mit einem geknickten Blick und enttäuschtem, aber nicht überraschtem Gesichtsausdruck in Adams Richtung. Sie kniet sich kurz zu ihm hin und streichelt ihm sanft den Kopf.

      Ein leichter Seufzer und ein Kommentar von Ivy »Was mach ich jetzt bloß mit dir?«.

      Dann greift sie sich seinen ruhenden Körper und hebt ihn über ihre Schulter, um ihn wegzuschleppen, wohin sie jetzt auch immer gehen mag.

      Sinclair stößt ein arrogantes Lachen von sich und schüttelt leicht den Kopf, bevor er sich seinen Scotch in den Hals kippt. Maria steht direkt neben ihm und sieht selbst vom Fenster aus auf das SOD-Gelände.

      »Denken Sie, das war eine gute Idee?« fragt sie Sinclair.

      »Der kommt zurückgekrochen!« antwortet Sinclair.

      »Wer? Mein Bruder? Er ist nicht der Typ fürs Kriechen.«

      »Dann wird es mal Zeit, dass er das lernt. Immerhin lebt er mit uns in einer zivilisierten Gesellschaft. Und in einer zivilisierten Gesellschaft ist Kriechen eine Selbstverständlichkeit.«

      Maria wendet ihren Blick vom Fenster in Sinclairs Richtung und sieht ihn erzürnt an.

      »Wollen Sie damit sagen, wir von der Interstellar Force kriechen auch?«

      »Jeder von uns hat einen Vorgesetzten vor dem er Kriechen muss. Ganz besonders Soldaten. Salutieren ist auch nur eine Form von Kriechen.«

      »Salutieren ist eine Form von Respekt.«

      »Respekt ist eine Form von Kriechen.«

      »Das ist Ihre Meinung, Sinclair!«

      Maria wendet vor Verachtung ihren Blick von Sinclair ab und schaut wieder aus dem Fenster und fragt »Sie werden ihn brauchen. Mein Bruder mag zwar eingebildet sein, aber er ist der Beste im Gebiet der Plage. Sie brauchen seine Ergebnisse.«.

      »Seine Ergebnisse stehen auf den Protokollen, die Eigentum der SOD sind. Mehr brauchen wir nicht.«

      Maria lächelt und kann sich ein kurzes Kichern nicht verkneifen.

      »Was ist so komisch, Major Steinberg?«

      »Mein Bruder protokolliert nicht.«

      Sinclair reißt vor Schock die Augen weit auf, als hätte er es für einen kurzen Moment geglaubt. Aber das ist unmöglich. Jeder kompetente Wissenschaftler mit gesundem Verstand protokolliert. Doch als ihm durch den Kopf geht, dass Adam Steinberg weder kompetent noch gesund im Verstand ist, reißt Sinclair noch weiter die Augen auf und geht zu den Notizen, die Steinberg auf dem Boden hat liegen lassen. Er hebt die Seiten aus recyceltem Papier auf und sieht sie sich genau an. Die meisten Seiten sind leer und die Kritzeleien auf den übrigen Blättern alles andere als wissenschaftlich. Sinclair stellt gerade einen Weltrekord im Augenaufreißen auf, als er die pornographischen Skizzen auf dem Papier sieht. Mit Kugelschreiber wurden zwei Schimpansen illustriert. Der eine Schimpanse besorgt es dem anderen von hinten. Über dem Kopf des Schimpansen, der es von hinten kriegt, steht der Name Sinclair geschrieben. Über dem Kopf des anderen Affen steht ebenfalls Sinclair. Auf weiteren Seiten sind lauter Illustrationen nackter weiblicher Körperteile. Sinclair umklammert mit seinen Fingern wütend das Scotchglas. Dann schmeißt er es mit aller Wucht gegen die Stelle, an der zuvor schon Adam ein Glas geworfen hat. Das Glas zerspringt in viele Scherben wie die Hoffnung, Adam Steinberg ohne Konsequenzen aus dem SOD geworfen zu haben.

       2

      Adam wacht irritiert und mit Kieferschmerzen in einer Bar auf. Licht dringt durch die parallelen Ritzen der Jalousien am gegenüberliegenden Fenster der Bar und scheint Adam direkt ins Gesicht. Adam hält sich die СКАЧАТЬ