Wild Guide Österreich. Hansjörg Ransmayr
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Название: Wild Guide Österreich

Автор: Hansjörg Ransmayr

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги о Путешествиях

Серия: Wild Guide

isbn: 9783942048941

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СКАЧАТЬ der berühmtesten Persönlichkeiten, die auf dem St. Marxer Friedhof ihre letzte Ruhestätte fand, war Wolfgang Amadeus Mozart. Nach seinem Tod am 5. Dezember 1791 endete der Trauerzug vorschriftsgemäß am Stubentor, und der geniale Komponist wurde ohne Zeugen in einem schmucklosen Schachtgrab beigesetzt. Als um 1808 herum Constanze das Grab ihres verstorbenen Gatten besuchen wollte, konnte es, da auch der Totengräber inzwischen verstorben war, nicht mehr lokalisiert werden. Auch spätere Versuche, das Grab eindeutig zuzuordnen, scheiterten, es wird jedoch im Bereich der dritten oder vierten Schachtgräberreihe vermutet. Schließlich wurde ein Denkmal gestaltet, das 1891 auf den Wiener Zentralfriedhof überführt wurde. In St. Marx, der eigentlichen letzten Ruhestätte des Komponisten, stellte der Friedhofswärter aus nicht mehr benötigten Bestandteilen anderer Gräber ein schlichtes Grabmal zusammen, das auf dem letzten Biedermeierfriedhof Wiens noch heute zu besichtigen ist. Am besten eignet sich dazu die Zeit der Fliederblüte von April bis Mai.

       GPS: 48.18382, 16.40322

      Anfahrt: Leberstr. 6, 1030 Wien

       Weit mehr als nur Urban Swimming

      21 Wienerberg Teich

      Schon die Römer nutzten die am Wienerberg vorhandenen Lehmvorkommen. Unter Maria Theresia entstand hier eine erste Ziegelei, die um 1820 herum als die größte Europas galt und später vielen Zugewanderten aus den Kronländern Arbeit gab. Als um 1950 herum der Lehmabbau unrentabel wurde, blieb ein Brachland mit Tümpeln und Lehmgruben zurück, das anfänglich als Müllhalde genutzt wurde. Erst um 1970 herum wurden Pläne für die neue Nutzung geschmiedet, und 1995 erfolgte die Widmung zum geschützten Landschaftsteil und Naherholungsgebiet. Mit seinen 120 ha, von denen immerhin 14 ha Wasserflächen und 14 km Wegenetz sind, eignet sich der Grüngürtel ideal zum Walken, Joggen und (geduldetem) Schwimmen. Offiziell ist der Wienerbergteich nämlich trotz guter Wasserqualität kein Badegewässer. Schließlich bräuchte es für eine derartige Widmung Aufsicht, Infrastruktur, Logistik und Rettungseinrichtungen. Für den, der das alles nicht sucht und braucht, gibt es am Ufer mehrere kleinere Liegewiesen und abgeschiedene Buchten, in die man sich zurückziehen kann. So hat hier das Baden mit dem unmittelbaren natürlichen Umfeld und dem Ausblick auf die urbane Skyline seinen eigenen, ganz besonderen Reiz. In schneereichen Wintern wird im Wienerbergpark außerdem sogar eine Langlaufloipe gespurt.

       GPS: Teich – 48.16182, 16.3522 Parkplatz – 48.1590641, 16.34449

      Anfahrt: A2 Richtung Wien, Ausfahrt Zentrum/Gürtel, B17, rechts ab auf Otto-Probstg., links ab auf Grohnergasse, bei Nr. 10 parken.

       Golfen im Volkspark

      22 Volkspark Laaer Berg, Disc Golf

      Ursprünglich wurde am weitestgehend waldfreien Laaer Berg intensive Weidewirtschaft betrieben. Auf den offenen Steppenflächen entwickelte sich eine für Wien einzigartige pannonische Flora, die durch den Mix aus Trockenrasen und Feuchtbiotopen entlang der Ziegelteiche einen außergewöhnlichen Artenreichtum zeigte. 1953 entstand bei der Stadtverwaltung der Plan, zur Verschönerung des Grüngürtels hier die 230 ha Wald aufzuforsten. Wegen der speziellen geologischen Beschaffenheit waren jedoch drei Jahre nach Projektbeginn nur noch ein Zehntel der Bäume am Leben. Mit einer, aus heutiger Sicht eher fatalen Beharrlichkeit wurde das Vorhaben unter Einsatz von schwerem Gerät und massiven Erdbewegungen durchgezogen und der „neue“ Wald 1982 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

      Seitdem präsentiert sich der Volkspark Laaer Berg als etwa 22 000 m2 großer Landschaftspark mit mächtigen Trauerweiden, schattigen Waldstücken, Teichen, Spiel- und Sportplätzen sowie einer von Maitre Leherb gestalteten Keramikstele namens „Tag und Nacht“. Hier finden nicht nur Wanderer und Jogger, sondern auch Petrijünger hervorragende Voraussetzungen für die Ausübung ihrer Hobbys. Außerdem entstand im Park der zweite Wiener Disc-Golf-Parcours, der als Par-27/9-Korb-Parcours für Anfänger – auch mit herkömmlichen Frisbees – etwas leichter bespielbar ist als sein 18-Korb-Pendant im Prater. Allerdings nur, wenn man seine eigenen Frisbees mitbringt …

       GPS: 48.1565, 16.38879

      Anfahrt: Vom Stadtzentrum U-Bahnlinie U1, Station Altes Landgut.

       „Klagemauer“ eines armen Schluckers

      23 Lainzer Tiergarten

      Ab dem 11. Jahrhundert wurde der Wald am Lainzer Berg von den Babenbergern für große Jagden genutzt. Aufgrund der Nähe zu besiedeltem Gebiet, massiven Flurschäden und Verbiss in den Weingärten wurde schon um 1561 das Areal mit einem, wie sich später herausstellen sollte, ineffizienten Holzzaun umgeben. Schließlich wurde unter Kaiser Joseph II. die Errichtung einer 24 km langen Steinmauer geplant und der Baumeister Philipp Schlucker zu einem Fixpreis damit beauftragt. Dieser vertat sich jedoch bei seiner Kalkulation ziemlich schwer und musste den Zaun weit unter seinen tatsächlichen Entstehungskosten fertigstellen, was ihm im Volksmund rasch den Beinamen „der arme Schlucker“ bescherte.

      Heute ist das öffentlich zugängliche, 2450 ha große Naturschutzgebiet ein Eldorado für Erholungssuchende, Wanderer und Naturfreunde. Es ist insofern ein Tiergarten geblieben, da sich der immer noch enorme Wildbestand innerhalb des weitläufigen Waldgebiets frei bewegen kann. Beim Umherstreifen können einem also durchaus Wildschweine, Hirsche oder Rehe über den Weg laufen, und mit etwas Glück sieht man auch Salamander, Reiher, Spechte und anderes Getier. Besondere Ausflugsziele im Areal sind der nur im Rahmen von Führungen begehbare Urwald am Johannser Kogel und die Hubertuswarte. Nur wenige Schritte vom Parkplatz entfernt liegt der romantische Lainzer Teich mit altem Baumbestand.

       GPS: 48.16686, СКАЧАТЬ