Название: Wild Guide Österreich
Автор: Hansjörg Ransmayr
Издательство: Bookwire
Жанр: Книги о Путешествиях
Серия: Wild Guide
isbn: 9783942048941
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12 Badeteich Süßenbrunn
Noch Wien und doch schon recht ländlich – das ist Süßenbrunn, welches erst durch die Gebietsreform der Nationalsozialisten zu einem Wiener Stadtteil wurde. Noch vor Jahren als Billigsdorferbezirk und Altersheim Wiens verschrien,entdecken in letzter Zeit immer mehr jüngere Zeitgenossen und Familien den dörflichen Charme und nostalgischen Vorortcharakter Süßenbrunns. So etwas wie nostalgisches Baggersee-Feeling kommt denn auch an dem aus einer Schottergrube hervorgegangenen Badeteich auf. Eine große Liegewiese, naturbelassene Ufer, keine Duschen und Dixietoiletten sind sicherlich nicht jedermanns Sache. Dies gilt auch für die an manchen Tagen recht hohe Hundedichte am und im Teich. Zwar gibt es eine klar abgetrennte Hundezone, dennoch kann es hier manchmal zu Interessenskonflikten kommen.
Erfreulicherweise sind hier sowohl die Badeteich- als auch die Parkraumnutzung kostenlos. Das kulinarische Angebot beschränkt sich auf jenes vom „Würstelstand zum Badesee“, der jedoch mit guter Qualität zu recht fairen Preisen durchaus punkten kann.
Anfahrt: A23 Richtung Prag, Ausfahrt Hermann-Gebauer-Str., Schnellstr. B8a, rechts ab Wagramer Str. 3 parken.
13 Habsburgwarte
Zu den naturgegebenen 542 m des Hermannskogels fügt die, 1888 vom Österreichischen Touristenklub in Form eines mittelalterlichen Wehrturms errichtete Aussichtswarte noch einmal 27 m hinzu. Bei schönem Wetter und guter Sicht kann man von der Aussichtsplattform in circa 17 m Höhe, die zugleich als Fundamentalpunkt der österreichischen Landesvermessung von 1892 diente, den Blick bis zum Schneeberg schweifen lassen.
Wegen ihrer exponierten Lage wird die Habsburgwarte von einem heimischen Energieversorger als Richtfunkstation und Fernmessstelle genutzt. Gerade diese Ausgesetztheitmacht den Turm aber auch äußerst anfällig für Blitzeinschläge, weshalb die kostenpflichtige Begehung der Aussichtsplattform nur bei stabilen Schönwetterlagen an Sommerwochenenden gestattet ist. Ganzjährig ist die Warte jedoch ein schönes Ausflugsziel für Mountainbiker und Wanderer. Letztere gelangen über den Stadtwanderweg 2, einem beliebten Rundweg mit Weinbergen, Waldabschnitten und Einkehrmöglichkeiten auf den Hermannskogel. Eine kürzer, steilere und bei Nässe recht rutschige Aufstiegsroute führt vom „Gasthaus zum Agnesbründl“ in etwa 15 Minuten zur Warte. Bei dieser Gelegenheit kann man dann auch dem sagenumwobenen, bereits in Niederösterreich gelegenen Agnesbründl einen kurzen Besuch abstatten.
Anfahrt: Über die Höhenstraße bis zum Parkplatz Rohrerwiese.
14 Setagaya-Park
Seine Existenz verdankt dieses Kleinod japanischer Gartenbaukunst dem Freundschafts- und Kulturabkommen zwischen dem Tokioter Stadtteil Setagaya und dem 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling. Gartengestalter Ken Nakajima hat sich für seine Wiener Freunde ordentlich ins Zeug gelegt und auf 4000 m2 viel von dem untergebracht, wofür die Gärten seines Heimatlandes bekannt sind.
Gerade zur zumeist Anfang April beginnenden Kirschblüte, wenn der gesamte Park sein rosafarbenes Kleid überzieht, herrschen hier wahrhaft paradiesische Zustände, was auch die auf einem Steinmonument in japanischen Schriftzeichen angebrachte Inschrift „Paradies“ unterstreichen soll. Der Garten beherbergt neben seiner exotischen Flora ein traditionelles Teehaus, kleine Schreine, eine Quelle sowie einen Wasserlauf samt Brücke und Teich, in dem sich Koi-Karpfen und Wasserschildkröten tummeln.
Von April bis Ende Oktober kann dieses herrliche Stück Natur kostenlos besichtigt werden, viele nutzen es auch zur inneren Einkehr und zum Meditieren.
Anfahrt: Von Donaulände B227 Ausfahrt Döbling, Gunoldstr., rechts ab Heiligenstädter Str., links ab Gallmeyergasse, nah Nr.4 parken.
15 Jüdischer Friedhof Währing
Ursprünglich befand sich der Jüdische Friedhof in der Seegasse im Stadtteil Roßau. 1784 erließ jedoch Kaiser Joseph II. eine Sanitätsordnung, in der gefordert wurde, dass alle Friedhöfe außerhalb der damals bestehenden Stadtmauern zu liegen hätten. So sah sich die jüdische Gemeinde gezwungen, neben dem Allgemeinen Währinger Friedhof ein 2 ha großes Grundstück zu erwerben und dort einen durch eine Mauer abgetrennten neuen jüdischen Friedhof zu errichten. Dieser wurde bis 1879 als Begräbnisstätte aller in der Reichshauptstadt verstorbenen Juden genutzt und erst nach Fertigstellung des israelitischen Areals am Zentralfriedhof geschlossen.
Während der NS-Zeit wurde der Friedhof enteignet und teilweise beim Aushub für einen Zivilschutzbunker zerstört. Obwohl aufgrund ihrer Religionsgesetze die jüdische Gemeinde verpflichtet ist, alle Grabstätten auf Dauer zu erhalten, verfiel nach Kriegsende mangels entsprechender Mittel der Friedhof. Erst in den letzten Jahren konnte durch Spenden und Eigenleistungen die Sicherung des baufälligen Friedhofs begonnen werden. Aktuell ist die Besichtigung nur im Rahmen von Führungen oder nach Abholung des Schlüssels und Unterzeichnung eines Haftungsausschlusses bei der Israelitischen Kultusgemeinde möglich.
Anfahrt: Währinger Gürtel, ab auf Schrottenbachgasse,bei Nr. 3 parken.