Hate is all I feel. Siobhan Davis
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Название: Hate is all I feel

Автор: Siobhan Davis

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Rydeville Elite

isbn: 9783903278295

isbn:

СКАЧАТЬ Tochter des legendären Davis Manning, mittlerweile beide tot. Zwillingsbruder von Abigail Hearst-Manning«, fährt er fort und sieht wieder in meine Richtung, »die zu Abigail Hearst-Manning Montgomery wird, sobald sie Trent Montgomery II. nach ihrem Abschluss nächsten Sommer geheiratet hat. Wie mache ich mich bisher?«

      »Schlechter als durchschnittlich«, mischt sich Charlie ein und beendet das Telefonat, das er gerade geführt hat. »Wenn du denkst, uns mit den Ergebnissen einer einfachen Google-Suche beeindrucken zu können, liegst du weit daneben.«

      Charlie hat recht – all die Informationen kann man online nachlesen. Außerdem wissen alle Ortsansässigen, dass unser Zweitname Hearst ist. Da der Name Manning so bedeutungsschwer ist, steht auf unserer Geburtsurkunde ein Doppelname. Genau genommen bin ich Abigail Hearst-Manning, aber jeder nennt mich nur Abigail Manning. Auch Drew wird nur mit Manning angesprochen, was unserem Vater sehr recht zu sein scheint. Ich habe mich oft gefragt, warum er nicht auch offiziell seinen Namen geändert hat.

      »Gesprochen wie ein wahrer Barron«, erwidert Lauder. »Du siehst wie ein typischer reicher Schnösel aus, der etwas zu beweisen hat.« Er schnippt mit den Fingern und sieht über unsere Schultern hinweg. »Du.« Er deutet auf jemanden. »Fang.« Er lässt seine Autoschlüssel über unsere Köpfe hinwegfliegen. »Park mein Baby. Wenn ihr irgendetwas passiert, mache ich dich dafür verantwortlich.« Lauder richtet zwei Finger auf einen armen Idioten, ehe er meine Hand ergreift und an seinen Mund hebt. Er zwinkert mir zu, ehe er einen Kuss auf meinen Handrücken drückt und ganz bewusst den Rauch ignoriert, der förmlich aus Trents Ohren austritt. »Auf Wiedersehen, Schönheit.« Hunt schnaubt und schüttelt den Kopf. »Bis später, ihr Arschlöcher«, sagt Lauder und stößt absichtlich gegen Trents Schulter, bevor er sich einen Weg durch die Mitglieder der Elite bahnt, zwei Schritte auf einmal nehmend.

      »Das war äußerst unterhaltsam«, witzelt Hunt, ohne zu lachen, und richtet seine Krawatte, ehe er seinem Kumpel ins Innere der Schule folgt.

      »Was zur Hölle geht hier vor sich?«, fragt Trent aufgebracht und sendet ungemütliche Vibes in Charlies Richtung.

      Eine Frage, auf die ich ebenfalls gern eine Antwort hätte.

       3. KAPITEL

      »Lasst uns reingehen und dabei reden«, sagt Charlie. »Wir können nicht am ersten Tag zu spät zum Unterricht kommen.«

      Ich verdrehe die Augen, als keiner hinsieht. Sich perfekt zu verhalten, muss anstrengend sein, doch Charlie zeigt das nie. Er ist der Mitfühlendste und Rücksichtsvollste der männlichen Elitemitglieder, und zugleich nimmt er seine Rolle auch sehr ernst. Jedes Wort, das seinen Mund verlässt, jede Aktion und jede Reaktion von ihm sind wohlüberlegt. Charlie hat noch nie etwas getan, was Scham und Schande über die Elite oder den Namen seiner Familie gebracht hätte. Ich habe ihn selten die Beherrschung verlieren sehen, und er pflegt auch keine Affären hier an der Schule, sondern zieht ältere Collegemädchen vor. Er ist der Einzige, der nicht zu einer arrangierten Ehe gezwungen wird, weil er etwas hat, was dem Rest von uns verwehrt blieb: Eltern, die ihn und einander vergöttern. Seine Eltern glauben an die Liebe und lassen ihrem Sohn die Freiheit, zu wählen, wen er heiraten möchte und wann. Das ist ein fortwährendes Streitthema zwischen meinem herzallerliebsten Vater, Christian Montgomery, und Charles Barron, denn es kommt einer Missachtung der Tradition gleich. Charlies Vater mag es jedoch, die Grenzen auszudehnen und alte Regeln infrage zu stellen. Dabei scheint es ihm egal zu sein, ob das zu Konflikten in den elitären Rängen führt. Er muss meinem Vater oder jenem von Trent keine Rechenschaft ablegen, allerdings würde ich an seiner Stelle niemals freiwillig mit den beiden Rottweilern in den Ring steigen. Die Loyalität der Männer untereinander ist begrenzt, und wenn Charlies Dad so weitermacht, könnte er sich bald im Aus wiederfinden.

      Charlie ist in vielerlei Hinsicht wie sein Dad. Obwohl ich mich immer darauf verlassen kann, dass er hinter mir steht und weder Diskussionen noch Streitereien mit Drew und Trent scheut, lässt er sich dennoch nie in die Karten blicken. Er wirkt hinter seiner charismatischen, umgänglichen Fassade eher im Stillen manipulativ.

      Bei Trent und Drew bekommt man immer das, was man sieht. Charlie hingegen ist wie einer dieser Höckerschwäne, über die wir letztes Jahr in Biologie gelernt haben: wunderschön und gelassen, bis man in ihr Territorium eindringt, dann attackieren sie. Dieser Punkt muss bei Charlie erst noch erreicht werden, aber ich bin sicher, dass man ihn nicht unterschätzen darf. Ich spüre, dass er letzten Endes der Grausamste von allen ist.

      Drew scheucht die Menge in das Schulgebäude, und wir erklimmen hinter ihm die Stufen.

      »Dein Vater meinte, dass er sich darum kümmern würde, warum zum Teufel sind sie dann hier?«, knurrt Trent, wie immer kurz vor dem Ausrasten.

      »Wer sind sie?«, frage ich und ignoriere den wütenden Blick, mit dem mich Trent bedenkt.

      »Sawyer Hunt und Jackson Lauder«, erklärt Charlie und schiebt die Hände in seine Hosentasche, als wir den Gang betreten.

      Die Namen sagen mir etwas. Ich durchkämme mein Gedächtnis nach Details und reiße die Augen auf, als ich die einzelnen Puzzleteile zusammensetze. »Sawyers Vater gehört Techxet und Jacksons Vater ist der verrückte Idiot, dem das weltweit erfolgreichste Formel-1-Team gehört, nicht wahr?«

      »Ja, Lauder schickt aber auch noch eine Reihe anderer Teams ins Rennen. Nicht nur in der Formel 1. Zusammen mit Camden Marshall, der diese fröhliche Diebesrunde vollzählig macht, betrachten sie sich als die neureiche Elite.« Drew schnaubt und schürzt die Lippen.

      Es ist kein Geheimnis, dass die Beziehung zwischen der alteneingesessenen Geldelite von Rydeville und der neureichen Elite, deren Mitglieder erst kürzlich in die Gegend gezogen sind, äußerst angespannt ist. Diese ganze Heuchelei ist beispiellos, aber ich habe es schon vor Jahren aufgegeben, die Handlungen unserer Gesellschaft mit Logik zu erklären.

      Dass mein Bruder diese Leute als Diebe bezeichnet, ist ebenfalls kein Zufall. Die Alteingesessenen glauben, dass ihnen die neue Elite ihre Krone und ihren Status rauben möchte. Daher schrecken sie auch vor nichts zurück, wenn es darum geht, die Neuen zu vertreiben. Ihnen ihren Reichtum zu nehmen und ihren Ruf zu zerstören. Ihnen alles zu zerstören. Und diese Haltung beschränkt sich nicht nur auf die Neuen in Rydeville. Ein paar der Wochenendkonferenzen, an denen die Jungs im letzten Jahr teilgenommen haben, waren organisiert worden, um die Beziehungen zu anderen alten Geldeliten in unterschiedlichen Staaten zu stärken.

      Die Welt, in der ich lebe, ist krank, und diese Erkenntnis ist auch die treibende Kraft hinter meinen Fluchtplänen. Ich möchte nicht in einer Welt leben, in der von Frauen erwartet wird, hübsch auszusehen und Babys zu produzieren, während sie über die Untreue ihrer Ehemänner hinwegsehen müssen. In der Fortschritt, harte Arbeit und Entschlossenheit verpönt sind, es sei denn, man ist Teil der alten Geldelite. In der vorrangig nach Macht und Kontrolle gestrebt wird und es unbedeutend ist, wen man auf seinem Weg an die Spitze mit Füßen tritt. In der schändliche Deals, kriminelle Machenschaften und das Handeln ohne moralischen Kompass unterstützt und mit Beifall bedacht werden.

      »Wo ist der Flachwichser Marshall überhaupt?«, fragt Trent, mit beständig angespanntem Kiefer.

      »Keine Ahnung«, antwortet Charlie, »aber er ist definitiv eingeschrieben.«

      »Und warum das?«, verlangt Trent zu wissen und bleibt vor unseren Spinden abrupt stehen. »Ich dachte, Marshall bleibt wie sein Einsiedler-Vater lieber im Hintergrund.«

      Jane und ich verstauen ein paar überzählige Bücher in unseren Spinden, während die Jungs miteinander reden.

      Charlie zuckt СКАЧАТЬ