Hate is all I feel. Siobhan Davis
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Читать онлайн книгу Hate is all I feel - Siobhan Davis страница 17

Название: Hate is all I feel

Автор: Siobhan Davis

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Rydeville Elite

isbn: 9783903278295

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СКАЧАТЬ Schädel brummt. Ich kann nicht noch länger herumgrübeln. Ich muss meinen Kopf freikriegen, und es gibt nur zwei Sachen, die mir dabei helfen: Tanzen und Laufen. Ich entscheide mich für Letzteres und stehe auf. »Ich muss laufen gehen«, wende ich mich an Oscar, schiebe den schweren Diamantring von meinem Finger und verstaue ihn in der Schublade meines Nachttischs, wo er bleiben wird, bis ich gezwungen bin, ihn wieder anzulegen.

      Sofort fühle ich mich leichter.

      »Ich hole das Auto, während du dich umziehst.«

      »Danke.«

      Er drückt mir einen sanften Kuss auf den Scheitel, was erneut Tränen in meinen Augen brennen lässt. Er hat mir immer schon mehr Liebe und Mitgefühl entgegengebracht als mein eigener Vater, und ich frage mich, wie es ist, in einer liebevollen Umgebung aufzuwachsen. Einen Vater zu haben, der dich beschützt, statt dich immer wieder den Wölfen zum Fraß vorzuwerfen.

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      Ich renne den abgelegenen Strandabschnitt entlang und treibe meine Beine dazu an, immer schneller und schneller zu werden. Dabei versuche ich, meine Angst auszulöschen und mich an meine Wut zu klammeren.

      Scheiß auf Christian Montgomery.

      Scheiß auf seinen Sohn.

      Und auf meinen Vater.

      Sie werden mich nicht kleinkriegen. Sie werden mich nicht für den Rest meines Lebens kontrollieren. Stattdessen werde ich einen Weg finden, um aus dieser Situation auszubrechen. Und niemand wird mich aufhalten.

      Ich schwitze heftig, als ich mich schließlich auf den Boden fallen lasse und mich auf der grasbewachsenen Düne ausstrecke, um wieder zu Atem zu kommen. Nach ein paar Minuten setze ich mich auf und hole meine Trinkflasche aus dem Rucksack. Das Wasser ist inzwischen warm geworden, doch das stört mich nicht. Ich schlüpfe aus meinem Lauf-Top und benutze es, um meine Stirn abzutupfen und die Schweißspur zwischen meinen Brüsten fortzuwischen. Dann gieße ich den Rest des Wassers über meinem Kopf aus und lasse es über mein Gesicht, den Sport-BH und meinen überhitzten Körper rinnen. Anschließend lege ich mich wieder auf den Rücken, schließe die Augen und lasse mir das Gesicht von den letzten Strahlen der Abendsonne wärmen.

      Die See hat mich immer zu sich gelockt. Vielleicht, weil ich mit dem Strand eine der letzten Erinnerungen an meine Mutter verbinde. Ich kann ihre Stimme noch immer in meinem Kopf hören, sehen, wie ihre langen braunen Locken im Wind wehten, als sie mit mir um die Wette in Richtung Wasser lief. Ihr fröhliches Lachen, als Drew und ich sie im Sand eingruben. Ihre warmen Hände auf meiner Haut spüren, als sie mich mit Sonnencreme einrieb. Die Sicherheit ihrer Arme fühlen, als sie mich trocken rubbelte.

      Mom hat den Strand geliebt. Im Sommer haben wir hier viel Zeit verbracht. Das wird auch der Grund sein, warum es mein Lieblingsort zum Laufen ist. Warum es mich hierherzieht, wann immer ich mich traurig fühle. Dieser Ort erinnert mich an sie, hier fühle ich mich ihr näher.

      »Einen Penny für deine Gedanken, meine Schöne«, sagt eine tiefe Stimme.

      Angesichts des Geräusches sich nähernder Schritte öffne ich ruckartig die Augen. Ich setze mich auf und ziehe die Brauen zusammen, als ich Jackson Lauder auf mich zujoggen sehe. Er trägt kein Shirt, sondern nur schwarze Lauf-Shorts, die sich an seine definierten Hüften schmiegen. Seine harten Muskeln bewegen sich beim Rennen unter der Haut.

      »Du siehst aus, als würden die Sorgen der Welt auf deinen Schultern lasten«, stellt er fest und lässt sich neben mir ins Gras fallen.

      »Ich habe gerade an meine Mom gedacht«, gebe ich ehrlich zu.

      Er sieht mich prüfend an. Wonach er in meinen Augen sucht, weiß ich nicht genau. »Es tut mir leid.«

      Er weiß es. Natürlich. Hunt hat offenbar mehr getan, als nur ein wenig Grundlagenforschung zu betreiben.

      »Sie ist vor langer Zeit gestorben.« Ich zucke mit den Schultern, als wäre es inzwischen leichter, damit zu leben. Es stimmt. Es wird mit der Zeit leichter, aber ich habe nie aufgehört, sie zu vermissen. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht an sie denke. An dem ich mich nicht frage, wie unser Leben aussehen würde, wäre sie noch immer hier, und ob sie es geschafft hätte, mit uns zu fliehen.

      Aber zu träumen ist destruktiv.

      »Keine Zeit der Welt kann den Schmerz jemals komplett betäuben«, sagt Jackson leise.

      Er hat recht. Ich sehe ihn an und versuche dabei nicht seinen Wahnsinnskörper anzuglotzen oder dem Reiz seiner funkelnden blauen Augen zu erliegen. »Wen hast du verloren?«

      Ein Muskel an seinem Kiefer zuckt. »Meine Schwester. Sie wurde vor vier Jahren ermordet.«

      Das haben wir ebenfalls gemeinsam. »Das ist schrecklich. Es tut mir leid.«

      Er holt ein Feuerzeug und eine selbstgedrehte Zigarette aus seiner Hosentasche und zündet sie sich an. Dann nimmt er einen tiefen Zug, ehe er sie mir anbietet. Nachdem ich seine Vorliebe für Joints verzeichnet habe, gehe ich davon aus, dass es sich hier ebenfalls um einen handelt. Ich habe noch nie einen Joint geraucht oder andere Drogen genommen. Das ist nicht erlaubt. Die Mitglieder der Elite sind meine ständigen Schatten auf jeder Party, um sicherzustellen, dass ich nicht in Versuchung gerate.

      Aber jetzt ist keiner hier.

      Oscar wartet im Auto, und selbst wenn er hier wäre, würde er mich nicht aufhalten. Ich denke nicht groß nach, nehme Jackson den Joint ab, und ignoriere das Prickeln, das meinen Arm hinaufschießt, als sich unsere Finger berühren. Ich inhaliere tief, und Rauch erfüllt meine Lunge, ehe ich loskeuche und huste, bis mir die Tränen in die Augen steigen.

      Jackson schmunzelt und nimmt mir den Joint wieder ab. »Natürlich ist es dein erstes Mal.« Er nimmt einen tiefen Zug, ehe er ihn mir erneut reicht. »In einem goldenen Käfig zu leben, muss langweilig sein.«

      Ich ziehe noch einmal und muss wieder prusten, dieses Mal jedoch nicht so heftig wie beim ersten Mal. »Du hast ja keine Ahnung«, murmle ich und gebe ihm das Ding zurück. Dann löse ich mein Haargummi und fahre mit der Hand durch meine Haare.

      Mir ist bewusst, dass es nicht klug ist, mich einem der neuen Jungs zu öffnen, aber nach dem Vorfall heute fühle ich mich rebellisch. Trents Dad hat mir gesagt, ich solle mich von den Jungs fernhalten, und das hier ist mein Weg, seiner Anweisung zu folgen.

      Jackson bedenkt mich mit einem seltsamen Blick, sagt aber nichts. In angenehmem Schweigen lassen wir den Joint zwischen uns hin und her wandern. Es dauert nicht lang, bis sich ein angenehmer, diffuser Nebel über meine Gedanken legt, meine Sinne dämpft und meine Glieder lockert. Ich lasse mich erneut rücklings auf den Boden sinken, ehe ich meine Arme und Beine wie ein Seestern hin- und herflattern lasse und dabei vor mich hinkichere.

      »Ich glaube, da ist jemand stoned«, neckt mich Jackson und beugt sich mit einem Lächeln über mich.

      »Ich fühle mich toll!« Ich bewege weiter meine Beine, wie früher als Kind, als Drew und ich stundenlang so im Sand spielten. Zufrieden seufze ich auf. »Ich sollte öfters Gras rauchen.«

      Jackson schnaubt und nimmt einen weiteren Zug. Dabei sieht er mich die ganze Zeit unverwandt an.

      »Wer macht so was überhaupt?«, frage ich. »Laufen gehen und dann einen Joint rauchen?« Ich springe auf, bewege meinen Körper zu einem imaginären СКАЧАТЬ