Hate is all I feel. Siobhan Davis
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Читать онлайн книгу Hate is all I feel - Siobhan Davis страница 14

Название: Hate is all I feel

Автор: Siobhan Davis

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Rydeville Elite

isbn: 9783903278295

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СКАЧАТЬ Du liebst ihn und du wirst ihn vermissen. Das ist kein Grund, sich zu schämen.«

      »Glaubst du, dass es in diesem Camp auch Mädchen gibt?« Ihre hellblauen Augen glänzen voll unvergossener Tränen.

      Ich schüttle den Kopf. »Das Trainingscamp ist nur für Männer.« Dennoch glaube ich, dass es im Camp weibliches Personal gibt, und sicherlich werden auch Nutten und Stripperinnen für diejenigen eingeschleust, die vögeln wollen, so wie Trent. Ich behalte meine Vermutungen jedoch für mich, weil sie Jane nur noch mehr aufwühlen würden. »Warum fragst du?«

      Sie schaut mich an, als wären mir gerade zehn Köpfe gewachsen. »Drew ist es gewöhnt, regelmäßig Sex zu haben, und wir waren bis jetzt noch nie eine so lange Zeit voneinander getrennt. Was ist, wenn er in Versuchung gerät?«

      »Also erstens, würg. Zweitens, mein Bruder verehrt dich wie verrückt und hat dich noch nie betrogen, also warum sollte er ausgerechnet jetzt damit anfangen?« Versteht sie nicht, dass sie diejenige ist, die all die Macht hat?

      Drew liebt Jane. Ich gehe absolut nicht davon aus, dass er diese Liebe leichtfertig aufs Spiel setzen würde. Darüber hinaus braucht unser herzallerliebster Vater aus irgendwelchen Gründen, die ich noch nicht durchschaut habe, die familiäre Verbindung mit den Fords. Er tut nichts ohne Grund oder aus reiner Nächstenliebe. Er würde Drew nicht einfach verheiraten, wenn nicht auch etwas für ihn dabei herausspränge. Ich verstehe noch nicht ganz, warum, aber Drew giert regelrecht nach der Anerkennung unseres Vaters. Er würde niemals etwas tun, was diese Beziehung gefährdet. Da bin ich mir sicher.

      »Mir ist klar, dass er mich nie vorsätzlich betrügen würde.« Jane knabbert auf ihrer Unterlippe herum. »Wahrscheinlich verhalte ich mich einfach albern. Aber es stört mich eben, dass wir nicht genau wissen, was dort vor sich geht. Was ist, wenn das Camp eine ausgefeilte Version vom Sexkerker deines Vaters ist und sie deshalb vorgeben, nichts über den Ort sagen zu dürfen?«

      Ich würde am liebsten laut loslachen, aber so abwegig ist das nicht. Ich habe mir nie sonderlich viele Gedanken darüber gemacht, was in Parkhurst wirklich geschieht, aber wer weiß, ob Jane nicht recht hat? »Vielleicht ist das so«, gebe ich schulterzuckend von mir. »Allerdings werden wir es niemals herausfinden. Am besten du schlägst dir diese Gedanken einfach aus dem Kopf und konzentrierst dich darauf, dass dich Drew unglaublich liebt. Er würde dich niemals verletzen.«

      »Du hast recht«, sagt sie schon etwas zuversichtlicher. »Außerdem gibt es genügend Möglichkeiten, unser Sexleben am Laufen zu halten, auch wenn wir gerade nicht am selben Ort sind.«

      Ich stupse sie in die Rippen und sie fällt von der Bettkante. »Das geschieht dir recht«, murmele ich. »Wenn du nicht willst, dass ich mir hier die Seele aus dem Leib kotze, dann verschon mich bitte mit dem Sexleben meines Bruders.«

      Sie kichert und kommt wieder zurück aufs Bett.

      Bevor sie nach Hause geht, gucken wir noch etwas fern und verabreden uns für den morgigen Tag zum Lunch in der Stadt.

      Ich nehme eine Dusche, ziehe mir meinen Pyjama an, spähe in den Flur und informiere Louis, dass ich kaputt bin und noch etwas fernsehe, ehe ich ins Bett gehen werde. Sein Blick bleibt einen Moment zu lang an meiner BH-freien Brust hängen, und ich stelle fest, dass sich einige Dinge wohl nie ändern werden. Dabei sollte man denken, er hätte inzwischen dazugelernt. Seine Vorliebe, jüngere Mädchen zu vögeln, ist schließlich der Grund, warum ich mich während seiner Schicht davonschleichen kann, wann immer ich will. Als ich herausfand, dass er ein Perverser ist, habe ich ihm eine Falle gestellt. Ich trommelte ein paar Mädchen aus dem inneren Zirkel für eine Übernachtungsparty zusammen und arrangierte es so, dass zwei von ihnen ihr Interesse an Louis offenkundig zeigten. Louis ist nicht wirklich alt. Mitte oder Ende zwanzig, schätze ich. Er ist auch ziemlich gutaussehend, wenn man auf Typen mit kurz geschorenen Haaren, Sixpack und nichts in der Birne steht. Ich habe bewusst zwei Mädchen ausgesucht, die auf ältere Typen abfahren, damit sie sich auf die Sache einlassen würden. Ehrlich gesagt, war es ein Kinderspiel. Sogar viel leichter, als ich vermutet hatte.

      Louis war so damit beschäftigt, die beiden Mädchen zu vögeln, dass er gar nicht mitbekam, dass ich von meinem Versteck im Schrank aus Fotos von dem ganzen Treiben schoss. Nun wedele ich mit den Schnappschüssen vor seiner Nase herum, wann immer es nötig ist. Beide Mädchen waren noch minderjährig, sodass er nicht nur seinen Job verlieren, sondern auch in den Knast wandern würde, käme es heraus. Er hasst mich nun wie die Pest, aber das könnte mir nicht gleichgültiger sein. Mir ist nur wichtig, dass er wegsieht, wenn ich es für nötig befinde.

      Louis ist ein Dreckskerl. Ich habe nicht den Funken eines schlechten Gewissens, ihm diese Falle gestellt zu haben. Er hat es ganz einfach verdient.

      Oscar zu erpressen, finde ich nach wie vor furchtbar. Oscar ist der nettere von den beiden Bodyguards, die mir zugeteilt wurden. Er ist Mitte vierzig, verheiratet, hat zwei Kinder und ist ein aufrichtiger Familienmensch. Dieser Job bedeutet ihm alles, zumal er eine Krankenversicherung sowie Fortbildungsmaßnahmen beinhaltet. Nichts davon würde er leichtfertig aufs Spiel setzen. Ich kann also mit Sicherheit davon ausgehen, dass er niemals Details von dem Abend preisgeben würde, an dem meine Tante beerdigt wurde. Damals schlich ich mich heimlich aus dem Haus und kam erst in den frühen Morgenstunden heim. Er hat keine Ahnung davon, wo ich war. Er weiß weder, dass ich mir das Leben nehmen wollte, ehe mich ein heißer Unbekannter davor bewahrte, noch, dass ich diesem Unbekannten meine kostbare Jungfräulichkeit schenkte.

      Dennoch ist ihm bewusst, dass es ein Kündigungsgrund wäre, mich über sechs Stunden aus den Augen zu verlieren. Damit habe ich ihn bei den Eiern. Ich fühle mich nicht gut dabei, aber manchmal muss man einfach tun, was nötig ist.

      Nachdem ich meine Schlafzimmertür von innen abgeschlossen habe, drehe ich den Fernseher auf volle Lautstärke und tausche den Pyjama gegen schwarze Skinny Jeans, ein schwarzes Top und einen dünnen schwarzen Kapuzenpullover. Ich schnüre mir meine Turnschuhe zu, binde mir die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen und stülpe die Kapuze über meinen Kopf, bevor ich den Geheimgang betrete, der hinter meiner Wand verborgen ist.

      Ich habe den Tunnel rein zufällig vor vierzehn Monaten entdeckt. Nach einem üblen Streit mit meinem Vater schlug ich wütend gegen die Wand und erwischte dabei einen versteckten Hebel, der die Wandvertäfelung zurückzog und eine steile Treppe offenbarte.

      Diese Treppenstufen tapse ich nun hinunter. Das Licht im Gang leuchtet automatisch auf, als ich die untere Stufe erreiche. Die hölzerne Wandvertäfelung schließt sich hinter mir, und ich wandle zielgerichtet über den Granitboden.

      Als ich diesen Ort das erste Mal entdeckte, war ich fasziniert. Ich hatte einen verstaubten, feuchten und heruntergekommenen alten Tunnel mit von Spinnenweben durchzogenen, vermoderten und bröckelnden Wänden erwartet – schließlich stammt unser Haus aus dem achtzehnten Jahrhundert. Mir wurde schnell klar, dass dieser Tunnel eher ein moderner Anbau war – mit glatten Steinwänden, Granitboden, automatischer Beleuchtung und elektronischen Schließmechanismen.

      Unser weitläufiges Anwesen ist seit Generationen im Besitz der Familie Manning. Nach dem Tod ihres Vaters, wurde es meiner Mom vererbt; wir waren damals noch Kinder. Moms einzige verbleibende Verwandte war ihre Schwester Genevieve, die jedoch nach ihrem Collegeabschluss aus dem Familiengeschäft ausstieg. Sie ließ sich ihren Anteil am Gesamtvermögen auszahlen und zog nach Alabama um. Dort baute sie sich eine Kette von Floristikgeschäften auf, ehe sie vor fünf Monaten verstarb. Die Verantwortung für die Bewahrung der Familientradition fiel daher auf meine Mutter.

      Heute ist mir klar, dass sie wie ich keine andere Wahl hatte. Ihre Heirat mit meinem Vater war sehr ungewöhnlich, denn seine Familie gehörte nicht denselben Kreisen an. Mom starb, als ich sieben war, also war sie nie in der Lage, mir die ganze Geschichte СКАЧАТЬ