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СКАЧАТЬ der Wörter“ und gelangt zu der Prognose, nach Erreichen dieses Ideals werde „die wissenschaftliche und technische Übersetzung so gut wie hundertprozentig automatisierbar sein“ (1967:159).

      Erwin KOSCHMIEDERKoschmieder3Koschmieder präzisiert MOUNINS Position, indem er vom Instrumentalcharakter der SpracheSprache ausgeht. Er definiert: „‘Übersetzen’ heißt nämlich: 1. zu Zx in Lx über Bx das G finden und 2. zu demselben G in Ly über By das zugeordnete Zy finden“ (1965:104). Anders ausgedrückt: ÜbersetzenÜbersetzen heißt, zum ausgangssprachlichen Zeichen über das ausgangssprachlich Bezeichnete das GemeinteGemeinte finden und zu demselben Gemeinten in der ZielspracheZielspraches. ZS über das zielsprachlich Bezeichnete das zugeordnete zielsprachliche Zeichen finden. KOSCHMIEDERS Auffassung vom ÜbersetzungsvorgangÜbersetzungsvorgang kann also folgendermaßen veranschaulicht werden:

      Diese Darstellung (vgl. WILSS 1977:49) zeigt, wie KOSCHMIEDERKoschmieder den ÜbersetzungsvorgangÜbersetzungsvorgang auf seine linguistischen Grundkomponenten reduziert und die Relationen zwischen ihnen zu formulieren sucht. Weil die Zuordnung desselben Gemeinten (tertium comparationistertium comparationis) zur Ausgangs- und zur ZielspracheZielspraches. ZS zwangsläufig impliziert, dass alles übersetzbar sei, erscheint es sinnvoll, den ÜbersetzungsprozessÜbersetzungsprozess als einfaches Faktorenmodell darzustellen: „Die ÜbersetzbarkeitÜbersetzbarkeit eines Textes ist also durch die Existenz von syntaktischen, semantischen und erfahrungslogischen Universalkategorien gewährleistet“, lautet dazu die Zusammenfassung bei WILSSWilss (1977:56). Und Werner KOLLERKoller entwirft ein generatives Übersetzungsmodell:

      Von der Annahme eines universalen semantischen Merkmalinventars führt ein weiterer Schritt zur Annahme, dass äquivalente Sätze oder Texte in verschiedenen Sprachen identische Repräsentationen in einer semantischen Metasprache haben, deren Einheiten universale semantische Merkmale sind. In diesem Sinne ist ein bilinguales oder multilinguales Übersetzungsmodell denkbar, in dem die einzelsprachlichen Oberflächenstrukturen auf einfachere Grundstrukturen zurückgeführt werden, die in ihrer tiefsten Schicht in der lingua universalis, das heißt einer interlingualen, ‘sprachunabhängigen’ semantischen Metasprache, repräsentiert sind.

      Durch zum Teil mehreren oder allen Sprachen gemeinsame, zum Teil einzelsprachliche Ableitungsschritte – diese können in ihrem syntaktischen Teil als Transformationen aufgefaßt werden; bei der Auswahl und Spezifizierung der einzelsprachlichen semantischen Merkmale würde es sich um ‘semantische Transformationen’ handeln, die von der metasemantischen Repräsentation zu den einzelsprachlichen semantischen Repräsentationen führen – gelangt man von der semantischen Anfangsrepräsentation zu den phonetischen und graphischen Endrepräsentationen (KOLLERKoller 1992:182).

      Dies ist eine theoretische Aussage, denn mit der wohl unwiderlegbaren Behauptung, dass letztlich jeder Text übersetzbar ist, wenn man nur die entsprechenden Regeln formuliert hätte, ist freilich noch kaum etwas darüber ausgesagt, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit eine angemessene Übersetzung entsteht.

      Kommentar

      Die aufklärerische Entmythologisierung der SpracheSprache als einem Zeichensystem zum Zweck der KommunikationKommunikation hat es ermöglicht, diese zu analysieren und wissenschaftlich zu beschreiben. Die semiotische Zeichentheorie, die Generative TransformationsgrammatikGenerative Transformationsgrammatik und die Universalientheorie beleuchten das Verhältnis zwischen Sprache und DenkenDenken. Sie haben damit wesentliche Anstöße zur Entwicklung einiger moderner Übersetzungstheorien gegeben, die im Folgenden beschrieben werden.

      Lektürehinweise

      Umberto ECO (1972): Einführung in die Semiotik. München, 81994, (UTB 105).

      Horst GECKELERGeckeler (1973): Strukturelle Semantik des Französischen, Tübingen.

      Werner KOLLERKoller (1992, 82011): Einführung in die Übersetzungswissenschaft. Heidelberg; besonders Kapitel 2.1.5.

      Georges MOUNINMounin (1967): Die Übersetzung. Geschichte, Theorie, Anwendung. München.

      Ferdinand DE SAUSSURESaussure (1967): Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft. Hrsg. von P.v.Polenz. Berlin.

      4 Der Übersetzungsvorgang als interlingualer TransferTransfer

       Erste Forschungen zur Maschinellen Übersetzung gaben Anstoß zu einer ÜbersetzungswissenschaftÜbersetzungswissenschaft als Teilgebiet der LinguistikLinguistiks. Sprachwissenschaft. Hier wurde zunächst von der Leipziger Schule das kommunikationswissenschaftliche Modell des Übersetzungsvorgangs entworfen. Die Forderung nach inhaltlicher Invarianz führt zur Suche von interlingualen Äquivalenten. Die systemische Grammatik vergleicht linguistische Aspekte zwischen Sprachen. Eine semiotisch orientierte Darstellung zielt auf die Faktoren der TransferprozedurTransferprozedur mit der PerspektivePerspektive einer objektiv beschreibbaren Transfermethode als FertigkeitFertigkeit.

      4.1 Wissenschaftliche Maximen moderner LinguistikLinguistiks. Sprachwissenschaft, MÜ

      Im Sinne des Rationalismus und der Universalientheorie (s. Kap. 3.5) ist die SpracheSprache ein Zeichensystem zum Zwecke der KommunikationKommunikation, welches auch Gegenstand einer wissenschaftlichen Untersuchung sein kann. Die SprachwissenschaftSprachwissenschafts. Linguistik, die LinguistikLinguistiks. Sprachwissenschaft, wie sie seit de SAUSSURESaussure heißt, hatte sich in den 1950er und 1960er Jahren auch die rationalistischen Analysekriterien wie Objektivierbarkeit, Methodenstringenz, Formalisierbarkeit, Intersubjektivität und Verifizierbarkeit als „Kennzeichen der wissenschaftlichen Methode“ (STACHOWITZ) zu eigen gemacht. Alle als subjektiv-zufällig geltenden Bestimmungsfaktoren in der Sprachbeschreibung waren nunmehr „unwissenschaftlich“ und mussten so weit wie möglich ausgeschaltet werden. Dadurch wurde der Kreis „wissenschaftlicher Disziplinen“ stark eingeschränkt. R. STACHOWITZ führt in seinem Buch über die Maschinelle Übersetzung1StörigWilss aus:

      Heute wird allgemein akzeptiert, daß der AusdruckAusdruck „Wissenschaft“ sich nicht länger auf eine geistige Disziplin bezieht, die sich mit einem besonderen Sachgebiet befaßt, sondern ganz allgemein auf jede Disziplin, die eine besondere Forschungsmethode verwendet, die sogenannte „wissenschaftliche Methode“. Dementsprechend klassifizieren wir verschiedene Fachrichtungen danach, ob sie sich der wissenschaftlichen Methode bedienen oder nicht. Daher schließen wir Disziplinen wie die Literaturwissenschaft von den Wissenschaften aus.

      Dies hatte zur Folge, dass man sich auf Texte beschränkte, die den Ansprüchen der wissenschaftlichen Beschreibbarkeit genügten. Auch die Beschreibung der Übersetzungsvorgänge sollte zur Aufgabe dieser LinguistikLinguistiks. Sprachwissenschaft werden, nachdem an der ÜbersetzbarkeitÜbersetzbarkeit als solcher nicht mehr gezweifelt wurde.

      Der Anstoß, ÜbersetzenÜbersetzen als primär oder gar ausschließlich „linguistisches“ Phänomen zu erfassen und als solches zu objektivieren, ging von der Forschung zur Maschinellen Übersetzung (MÜ) aus. Deren offiziellen Auftakt kann man auf das Jahr 1948 datieren, da Warren WEAVER in jenem Jahr in einem berühmt gewordenen Briefwechsel mit Norbert WIENER seine informationstheoretisch inspirierte Konzeption der Maschinellen Übersetzung vorlegte. Aus dem Rechner ließe sich bestimmt auch eine Maschine zur Sprachübersetzung machen.2 Eine natürliche SpracheSprache sei eine Art Geheimkode, den der Computer knacken könne: Er müsste nur ein Wort durch das richtige andere ersetzen.

      Die TheorieTheorie vom ÜbersetzenÜbersetzen wurde gleichsam als Hilfsdisziplin der maschinellen СКАЧАТЬ