Название: Jenseits von Materie
Автор: Prof. Dr. Oliver Lazar
Издательство: Bookwire
Жанр: Зарубежная психология
isbn: 9783039330560
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Der Wandel in der Gesellschaft ist unverkennbar, und ich finde es höchst interessant, dass sowohl die Voraussagen aus den vedischen* Schriften als auch die des Maya-Kalenders über den Anbruch eines neuen Zeitalters stimmig in das aktuelle Bild der Veränderungen passen. In der vedischen Kosmologie unterscheidet man vier Zeitalter, die sogenannten Yuga-Zyklen. Aktuell befinden wir uns im vierten Zyklus, der wie alle Yuga-Zyklen wiederum in Unterzyklen unterteilt ist. Es gibt jedoch keine gleichmäßige Unterteilung, die Zyklen und Unterzyklen sind unterschiedlich lang und stehen mit kosmologischen Ereignissen im Einklang. Die beiden Physiker Paul J. Steinhardt von der Universität Princeton und Neil G. Turok von der Universität Cambridge bestätigen in ihrem Buch Endless Universe – Beyond the Big Bang, dass die kosmologischen Zeitangaben in den vedischen Schriften erstaunliche Ähnlichkeiten zu den Erkenntnissen der zeitgenössischen Astronomie aufweisen.42 Wir reden hier also nicht von irgendeiner Spinnerei eines primitiven Urvolks, sondern stoßen ganz im Gegenteil in den vedischen* Schriften auf ein geballtes Mysterienwissen der ersten menschlichen Hochkultur zur Kosmologie, aber auch zur Spiritualität und zu vielen anderen Bereichen (siehe auch Kapitel 4.3.: Involution und vedisches Mysterienwissen ➛Seite 256).
Wir befinden uns aktuell in der Endphase des Kali-Yuga-Unterzyklus, den man auch als den Unterzyklus des dunklen Zeitalters oder des Streits bezeichnet. Der Sanskrit-Begriff Kali geht dabei auf den hinduistischen Dämon Kali zurück und kann mit Zank oder Streit übersetzt werden. »Die indische Zählung des Kali-Yugas und der Start des großen Zyklus in der Maya-Zeitrechnung (13-mal 144 000 Tage = 5200 Jahre à 360 Tage) begannen praktisch zur gleichen Zeit, nämlich um 3100 v. Chr.«43 Das Datum der Wintersonnenwende am 21. Dezember 2012 war insbesondere durch die vielen Reportagen und Artikel, aber vor allem auch durch den Hollywood-Film 2012 in den Medien sehr präsent. Grund ist die Fehlinterpretation des Maya-Kalenders. Man glaubte, dieses Datum besiegle das Ende der Welt, doch genau das Gegenteil ist der Fall. Mit diesem Datum beginnt ein neuer Zyklus und somit die Chance auf einen Neuanfang. Zwei sich völlig fremde alte Hochkulturen geben also unabhängig voneinander nahezu die gleiche Dauer von etwa 5000 Jahren für dieses dunkle Zeitalter an, das – wie wir heute auf die letzten 5000 Jahre zurückblickend bestätigen können – von Spaltung und Trennung von der geistigen Quelle, Ausbeutung, Macht, Leid, Krieg und einem immerwährenden Materialismus bestimmt wurde. Doch nun befinden wir uns an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter. Wie es in den vedischen Schriften heißt, wird die Zeit, wie wir sie kannten, zu Ende gehen, und nach einer relativ kurzen Übergangsphase beginnt ein neues Zeitalter mit satya-yugaähnlichen Verhältnissen. Das Satya Yuga ist der erste und vollkommene Zyklus der vier Yuga-Unterzyklen, er wird auch als das goldene Zeitalter beschrieben. Im Satya Yuga lebten die Menschen ethisch verantwortlich und sehr spirituell. Sie besaßen eine andere Verdichtung und Schwingungsfrequenz, sodass sie sich den geistigen Ebenen annähern konnten. Der Begriff Schwingungsfrequenz ist hierbei jedoch nicht im physikalischen Sinne zu interpretieren. Es ist vielmehr der Versuch, dieses Phänomen der sich annähernden Bewusstseinsebenen passend zu umschreiben. Satya kann mit Wahrheit oder Rechtschaffenheit übersetzt werden. Es heißt, die Schwingungsfrequenz der Erde wird immer weiter erhöht. So ist es immer mehr Menschen möglich, einen Zugang zu dieser spirituellen Welt zu erlangen. Man mag den vedischen Prophezeiungen Glauben schenken oder auch nicht. Doch sollte man sich die Frage stellen, woher die Menschen in dieser Frühzeit der menschlichen Kultur ihr Wissen haben? Sie wussten über die Kosmologie und die Heilung Bescheid, die wir zum Teil erst in unserer modernen naturwissenschaftlichen Forschung in der Neuzeit wiederentdeckten. Wie kann es sein, dass verschiedene sich fremde Hochkulturen ähnliche Aussagen über Zeitalter treffen können? Wir sollten dieses alte Wissen schätzen und ihm Beachtung schenken. Es ist definitiv mehr als nur erfundene Mythologie, und es sind keine Hirngespinste.
Das Timing ist schon interessant und mehr als passend; denn kurz nachdem ich den letzten Abschnitt zu Ende geschrieben hatte, überschlugen sich die Ereignisse auf unserer Welt. Ich schreibe diese Zeilen im April 2020, und das Corona-Virus breitet sich unaufhaltsam aus. Es legt große Teile unseres Lebens lahm, und Tausende Menschen fallen dem Virus jeden Tag zum Opfer. Momentan sind Norditalien und New York besonders stark betroffen, ein Ende ist bislang nicht in Sicht. Auch im Rest Europas steht alles still. Es gibt Kontaktverbote, Ausgangssperren, und das Einkaufen geht nur noch mit Sicherheitsabstand und Mundschutz. Noch sind die Supermarktregale gut gefüllt, nur Konservendosen, Nudeln, Mehl und Toilettenpapier sind ständig ausverkauft. Schon jetzt ist absehbar, dass die Welt nach der Pandemie eine andere sein wird. Dieses kleine Virus bringt uns allen plötzlich bei, was wirklich von Bedeutung ist. Alltägliche Dinge bekommen plötzlich einen großen Wert: Hygieneartikel, Lebensmittel, Medizin, der Besuch beim Frisör und die Nähe zu unseren Liebsten sind keine Selbstverständlichkeiten mehr. Das Virus macht uns plötzlich alle gleich. Es unterscheidet nicht zwischen reich und arm oder ob wir aus dem Westen oder Osten kommen. Die Arbeit von Kassiererinnen, Müllmännern, Erntehelfern, LKW-Fahrern und von vielen bislang gesellschaftlich kaum beachteten Berufen steht plötzlich in einem völlig anderen Licht da. Wir erkennen gerade, wie wichtig jeder Einzelne von uns ist, ganz egal, wo unser Platz sein mag. Ich bin fest davon überzeugt, dass das Corona-Virus Teil des Wandels ist. Die Frage ist nur, ob es auch ein Wandel zu einer bewussteren und besseren Welt für alle Lebewesen der Erde wird. Das hoffe ich, und wenn wir den Voraussagen der vedischen Schriften und der Mayas Glauben schenken, so dürfen wir unsere Sorgen und unsere Angst vor Mangel und Verlust beiseiteschieben und in uns ein Gefühl von Hoffnung und Vertrauen keimen lassen. Die Sterbeforscherin Dr. Elisabeth Kübler-Ross hat in ihrem Buch Über den Tod und das Leben danach einen bemerkenswerten Abschnitt geschrieben, der, so scheint es, die aktuelle Situation der Corona-Krise voraussagte:
»Doch meine eigentliche Aufgabe besteht darin – und hier benötige ich Ihre Mithilfe –, den Menschen zu sagen, dass es keinen Tod gibt. Es ist sehr wichtig, dass die Menschheit dies weiß, denn wir stehen am Beginn einer sehr schwierigen Zeit, nicht nur für Amerika, sondern für den ganzen Planeten Erde. Schuld daran ist unsere eigene Zerstörungssucht, schuld daran sind die Atomwaffen, schuld daran tragen unsere Habsucht und unser Materialismus, schuld daran ist unser Verhalten hinsichtlich der Umweltverschmutzung, schuld daran sind wir, weil wir so unendlich viele Gaben der Natur zerstört haben, und Schuld tragen wir insofern, als wir jegliche echte Vergeistigung verloren haben. Ich übertreibe ein bisschen, aber bestimmt nicht zu sehr. Das einzige Mittel, das eine Veränderung für ein neues Zeitalter herbeizuführen vermag, besteht darin, dass die Erde zu beben beginnt, auf dass wir aufgerüttelt werden.« 44
2.4.2 European Values Study 2017
Die European Values Study (EVS) ist eine transnationale empirische Langzeitstudie über die Vorstellungen der Europäer zu Familie, Arbeit, Religion, Politik und Gesellschaft. Die Umfragen werden seit 1981 alle neun Jahre in sogenannten Wellen neu erhoben. 2017 wurde die fünfte Welle abgeschlossen und veröffentlicht, in Summe wurden über 70 000 Menschen in Europa interviewt.45 Vor diesem Hintergrund darf man sicherlich von einer repräsentativen Stichprobe sprechen. Ich habe die Daten zu den religiösen und spirituellen Ansichten für Deutschland (D), Österreich (AT), die Schweiz (CH) und Europa gesamt (EUR) unter die Lupe genommen. Dass in einer modernen, vorwiegend materialistisch orientierten СКАЧАТЬ