Jenseits von Materie. Prof. Dr. Oliver Lazar
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Название: Jenseits von Materie

Автор: Prof. Dr. Oliver Lazar

Издательство: Bookwire

Жанр: Зарубежная психология

Серия:

isbn: 9783039330560

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СКАЧАТЬ nach dem Tod glauben, hat mich ehrlich gesagt sehr überrascht. Interessant ist auch die Erkenntnis, dass die Deutschen bei diesen Fragen deutlich zurückhaltender sind als die Österreicher, die Schweizer und die Europäer insgesamt (11 bis 14 Prozentpunkte, siehe Tabelle 2-2).

       Tabelle 2-2: EVS 2017 – Glaubensfragen

      Eine 2008 vom SPIEGEL in Auftrag gegebene Umfrage zeigt ein sehr ähnliches Resultat. Demnach glauben 52 Prozent der Deutschen an die Unsterblichkeit der Seele.46 Der Glaube an die Wiedergeburt, dass wir also schon vor diesem physischen Leben gelebt haben und durch immer neue Reinkarnationenszyklen die Erde betreten, war etwas, das ich eigentlich nur höchst spirituellen Menschen zugetraut hätte. Doch der Anteil der Menschen in Deutschland, die daran glauben, liegt bei 24,8 Prozent. Das sind bei 83 Millionen Einwohnern (Schätzung des statistischen Bundesamtes vom Januar 2019), über 20 Millionen Menschen allein in Deutschland, die an Reinkarnation glauben. Wenn wir diese Berechnung auf Europa mit einer Gesamtbevölkerungszahl von 746 Millionen (Schätzung der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung 2018) bei einer Quote von 26,7 Prozent übertragen, so leben in Europa fast 200 Millionen Menschen, die an eine Wiedergeburt glauben.

       Tabelle 2-3: EVS 2017 – Was entspricht am ehesten deinem Glauben?

      Tabelle 2-3 fasst zusammen, welcher Glaubenssatz am ehesten für die Befragten zutraf. Beim Vergleich der Daten aus Tabelle 2-2 zur Frage Glaube an Gott mit den Ergebnissen aus Tabelle 2-3 wird deutlich, dass für die meisten Menschen bei diesem Punkt der Begriff Gott einen übergreifenden Charakter besitzen muss. So ist nicht nur der Glaube an einen persönlichen, biblischen Gott gemeint, sondern auch der Glaube an eine Geistige Welt. Beim Thema Geistige Welt gibt es in Europa übrigens eine große Diversität. In den meisten westeuropäischen Ländern liegt der Prozentwert beim Glauben an eine Geistige Welt zwischen 29,2 Prozent (Spanien) und 59,8 Prozent (Schweiz), wohingegen in den osteuropäischen Ländern enorme Schwankungen zu erkennen sind. So glauben z. B. in Armenien lediglich 1,3 Prozent und in Georgien 5,6 Prozent der Bevölkerung an eine Geistige Welt. Die Schweiz ist beim Thema Geistige Welt Spitzenreiter in dieser Studie. In der Schweiz gibt es eine lange Tradition der Spiritualität, viele der weltweit renommiertesten Medien und spirituellen Lehrer stammen aus der Schweiz oder leben dort (z. B. Pascal Voggenhuber, Andy Schwab, Kim-Anne Jannes u. v. m.). Dort findet dieses Thema auch durch renommierte Organisationen wie den Baseler Psi-Verein in der Bevölkerung bereits eine breite Akzeptanz. Ich bin mir sicher, dass sich diese Akzeptanz weiter erhöhen und in den nächsten Generationen durchsetzen wird. Vor dem Hintergrund dieser Zahlen sollte man sich nicht länger davor fürchten, diese Themen auch in der Öffentlichkeit frei zu diskutieren. Der Paradigmenwechsel hin zu einer Welt, in der auch die Spiritualität Einzug halten darf und mitunter eine Selbstverständlichkeit ist, ist nicht länger von der Hand zu weisen.

      1 * Kleinstcomputer, meist für den Einsatz in eingebetteten Systemen (z. B. in programmierbaren Kaffeemaschinen oder in Steuergeräten für das Auto).

      2 * https://thanatos.tv/

      3 * Veden = altindische heilige Sanskrit-Schriften aus der Tradition des Hinduismus

      3 Materie

       » Wenn wir die Galaxien der Sternenwelt zählen oder die Existenz von Elementarteilchen beweisen, so sind das wahrscheinlich keine Gottesbeweise. Aber als Forscher bin ich tief beeindruckt durch die Ordnung und die Schönheit, die ich im Kosmos finde, sowie im Inneren der materiellen Dinge. Und als Beobachter der Natur kann ich den Gedanken nicht zurückweisen, dass hier eine höhere Ordnung der Dinge im Voraus existiert. Die Vorstellung, dass dies alles das Ergebnis eines Zufalls oder bloß statistischer Vielfalt sei, das ist für mich vollkommen unannehmbar. Es ist hier eine Intelligenz auf einer höheren Ebene vorgegeben, jenseits der Existenz des Universums selbst.« 1

      Carlo Rubbia, Nobelpreis für Physik 1984

      In Kapitel 1: Und plötzlich war alles anders (➛Seite 17) habe ich dir von Jomas Unfalltod erzählt, was mich auf so unglaubliche Weise berührt und verändert hat. Seit diesem tragischen Ereignis begleitet mich der folgende Gedanke. All die Liebe, die dieses Mädchen mit ihren Eltern verband, ihr Lächeln, ihre Lebensfreude und alles, was sie ausmachte, kann doch jetzt nicht einfach verschwunden sein. Mir wurde schlagartig klar, dass die Materie, aus der unser Körper besteht, das alles niemals beherbergen kann. Ich bin nicht der erste Mensch, der sich diese Art von Gedanken macht. Rupert Sheldrake nennt es einen seit Jahrhunderten andauernden Streit über das Seele-Körper- oder Geist-Gehirn-Problem. Während es für die Materialisten nichts als Materie und somit kein Bewusstsein gibt, betrachten die mechanistischen Dualisten nur den Körper als unbewusste, unbelebte und niedere Materie, und losgelöst davon existiert für sie der ewige immaterielle bewusste Geist.2 Um der Sache auf den Grund zu gehen, begann ich danach zu recherchieren, was Materie eigentlich ist und ab wann Materie lebendig wird und ob ein Bewusstsein mit Gefühlen wie Liebe, Freude und Trauer daraus entstehen kann. Vielleicht ist aber auch schon die Frage danach, wie Bewusstsein in Materie entstehen könnte, grundlegend falsch; denn womöglich existiert das Bewusstsein außerhalb der uns bekannten Raumzeit-Dimension, und es war schon immer da und geht nur zeitweise eine körperliche Verbindung im Rahmen von Inkarnationen ein. 2005 wurden in einer Sonderausgabe der Fachzeitschrift Science der American Association for the Advancement of Science die 125 wichtigsten von der Wissenschaft noch unbeantworteten Fragen veröffentlicht.3

      Die wichtigste Frage lautete demnach: »Woraus besteht das Universum?« Viel interessanter ist jedoch die Frage auf Platz zwei: »Was ist die biologische Grundlage des Bewusstseins?«

      Diese Frage als solche halte ich für grundlegend falsch. Sie darf so nicht gestellt werden, denn sie impliziert, dass es offensichtlich eine biologische Grundlage geben muss, die man nur noch genau entdecken müsse. Diese Frage zeigt ganz deutlich, dass ein rein materialistisches Weltbild fahrlässig beschränkend ist und verhindert, überhaupt die richtigen Fragen zu stellen.

      Ich vertrete hierbei dieselbe Ansicht wie Pim van Lommel; denn die Frage müsste vielmehr lauten: »Hat das Bewusstsein überhaupt eine biologische Grundlage?« und er ergänzt diese Frage ganz folgerichtig mit zwei weiteren: »Können wir denn von einem Anfang unseres Bewusstseins sprechen? Und gelangt unser Bewusstsein je an ein Ende?«4

      In Kapitel 5: Bewusstsein (➛Seite 272) werde ich dieses Thema vertiefen. In der Liste der wichtigsten Fragen gibt es noch weitere interessante Fragen, die ich in diesem Buch zu beantworten versuche. So befindet sich auf Platz zwölf die Frage: »Wie und wo entstand das Leben auf der Erde?« Nicht nur viele Wissenschaftler, Dozenten und Lehrer glauben, dass diese Frage schon längst beantwortet sei, doch kommen zum Teil so unfassbar fadenscheinige, ja nahezu naive Erklärungen zum Vorschein, deren Wahrscheinlichkeiten erwiesenermaßen praktisch bei null liegen. Da diese Erklärungen aber in das in Stein gemeißelte materialistische Paradigma passen, werden sie ohne eigenes Denken als bewiesene Tatsachen angesehen. Das eigentlich Schlimme daran ist, dass diese Leute nicht СКАЧАТЬ