Jenseits von Materie. Prof. Dr. Oliver Lazar
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Название: Jenseits von Materie

Автор: Prof. Dr. Oliver Lazar

Издательство: Bookwire

Жанр: Зарубежная психология

Серия:

isbn: 9783039330560

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СКАЧАТЬ zur Verfügung stellten, weil meine eingeschränkte Sichtweise es mir nicht erlaubte, mir auch nur eine vage Vorstellung davon zu machen, wie solche Dinge tatsächlich geschehen können.«11

      Kein halbwegs intelligenter Mensch würde es wagen, eine Publikation zu schwarzen Löchern im Zentrum von Scheibengalaxien zu kritisieren, wenn er davon keine Ahnung hat. Doch bei dem Thema Psi fühlt sich anscheinend jeder materialistische Naturwissenschaftler ohne den Hauch einer Ahnung von diesen Themen dazu berufen, alle Erkenntnisse dazu zu diffamieren. Wenn gewisse Menschen keine eigenen spirituellen Erfahrungen durchlebt und auch sonst keine Ahnung von diesem Thema haben, steht ihnen das Kritisieren schlichtweg nicht zu. Mit ihrem Verhalten missbrauchen sie die allgemeingültige Auffassung von wahrer Wissenschaft, die sie nur für sich allein in ihrer starr eingegrenzten Welt des Materialismus beanspruchen. Diese Überheblichkeit spiegelt sich auch in einer Aussage des Physikers und Philosophen Dr. Lars Jaeger in seinem Buch Wissenschaft und Spiritualität wider:

       »Zumeist sind die Vertreter dieser These (einer höheren Intelligenz zur Entstehung des Lebens) nicht bereit, sich den kritischen Methoden und Reflexionen der Wissenschaften zu stellen.« 12

      Ganz im Gegenteil sind diese Vertreter sehr wohl dazu bereit. Ihre Studien und Argumente sind frei zugänglich und können öffentlich diskutiert werden. Doch dazu kommt es in der Regel nicht. Kaum ein Wissenschaftler macht sich die Arbeit, diese Erkenntnisse ernsthaft zu lesen oder nachzuvollziehen. Ohne jegliche Gegenargumente werden diese Themen in der Regel ohne inhaltliche Auseinandersetzung als Spinnerei oder Kreationismus abgetan. Ich würde mich sehr freuen, wenn die klassischen Wissenschaftler endlich damit begönnen, die Psi-Studien einer kritischen wissenschaftlichen Auseinandersetzung zu unterziehen, statt unentwegt herablassend darüber zu meckern. Aber weil es von vornherein als absurd betrachtet wird, geschieht das leider nicht. Daher halte ich es für keine richtige Einschätzung, den Psi-Wissenschaftlern den Vorwurf zu machen, sie würden sich einer wissenschaftlichen Diskussion nicht stellen. Genau genomen sind es die materialistischen Wissenschaftler, die dies ganz offenkundig nicht zulassen. Als wahrhafter Wissenschaftler sollte man stets mit guten Argumenten arbeiten und nicht voreilig und polemisch urteilen. Aber selbst die für diese Psi-Themen aufgeschlossenen Wissenschaftler trauen sich häufig nicht, sich vollständig von den Fesseln des Materialismus zu lösen. So kann auch Dr. Reto Eberhard Rast, Arzt und Präsident der SWISS IANDS (Schweizerische Gesellschaft für Nahtodstudien), die ihm auferlegten naturwissenschaftlichen Grenzen wohl auch zu seinem eigenen Schutz, wie seine folgende Äußerung zeigt, offensichtlich nicht überwinden:

       »Die Verifizierung der spirituellen Erfahrungen in einem Jenseits entziehen sich naturgemäß der Überprüfung, da diese Welt eben jenseitig, also jenseits unserer Sinne sein muss.« 13

      Ich halte dies für eine Fehleinschätzung, insbesondere die Verwendung des Wortes naturgemäß macht hier deutlich, dass es in den Köpfen vieler Wissenschaftler eine bereits vorgefertigte Definition von dem gibt, was sie als natürlich empfinden! Wir besitzen definitiv mehr als unsere materialistisch geprägten Sinne. Insbesondere hochsensitive und medial begabte Menschen haben einen Zugang zu diesen subtilen Wahrnehmungen. Grundsätzlich besitzt aber jeder von uns diese Sensorik. Wir sollten akzeptieren, dass es für einige Menschen absolut natürlich ist, die Welt über die Hellsinne wahrzunehmen. Wir müssen den Wissenschaftsbegriff erweitern und nicht nur mit einer materialistisch geprägten Methodik forschen. Die Ansicht, dass nur das, was materialistisch nachweisbar ist, real sei, vermittelt ein sehr beschränktes Verständnis von Realität.

      Dass hier etwas mit dem Gros unserer Wissenschaftler nicht in Ordnung ist, hat auch schon der Physiker und Wissenschaftsphilosoph Thomas Kuhn geäußert. Er ist der Auffassung, dass sich herkömmliche Wissenschaftler wie mit Scheuklappen in ihrer Forschungsaktivität nur auf bereits bestehende Erkenntnisse und Theorien stützen, damit ihre Ergebnisse ja keine Lawinen lostreten und schön in das allseits anerkannte materialistische Paradigma passen.14 Ich bin hier absolut der gleichen Auffassung wie der niederländische Kardiologe und Nahtodforscher Pim van Lommel, dass gerade die unerklärlichen Phänomene, die nicht mit den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen erklärbar sind, das größte Entfaltungspotenzial für neues Wissen darstellen.15 Würde man die unerklärlichen Beobachtungen pauschal als falsch, manipuliert oder gar irre bezeichnen, so wäre uns die Welt der Quantenmechanik verschlossen geblieben. Wenn man die Prozesse betrachtet, die bei der Veröffentlichung einer wissenschaftlichen Arbeit (Paper) durchlaufen werden, so offenbaren sich enorme Schwächen im System. In der Regel muss sich ein Paper einem sogenannten peer review stellen, das bedeutet, dass ein kleines Komitee von Wissenschaftlern aus dem jeweiligen Fachgebiet die eingereichte Arbeit begutachtet. Was denkst du, welche Inhalte diese Wissenschaftler wohl akzeptieren und für gut erklären werden? Es werden ausschließlich Paper gefördert, die ins Paradigma passen. Dieses System fördert ausschließlich Wissenschaftler, die in die Fußstapfen ihrer Gutachter treten. Querdenker werden chancenlos ausgemerzt, doch genau diese Revolutionäre, die an den Grenzen der Wissenschaft forschen, besitzen das größte Potenzial für neues Wissen. Dieses Gutachtersystem fördert keinen Fortschritt, sondern untermauert nur bestehendes Wissen. Prof. Dr. Eckhard Kruse bestätigt in seinem Buch Der Geist in der Materie diese Einschätzung:

       »Egal ob es um Fördergelder oder um wissenschaftliche Veröffentlichungen geht, immer gibt es Begutachtungen durch einen kleinen Kollegenkreis derselben Fachrichtung. Was den Kollegen nicht gefällt, wird herausgesiebt. Es ist ein Prinzip, das Meinungsgleichheit fördert, Querdenken unterdrückt und obendrein die Gefahr von Vetternwirtschaft birgt.« 16

      Die materialistische Weltsicht ist in unserer Gesellschaft der Status quo und gilt gemeinhin als kompromisslos akzeptiert, offensichtlich weil sie uns schon von Kindesbeinen an in der Schule alternativlos eingeimpft wird. Ich frage mich, warum und mit welchem Recht wir dogmatisch in einem materialistischen Weltbild verharren? Psi-Wissenschaften lassen sich übrigens sehr wohl verifizieren. So konnten wir in unserer EREAMS-Studie wissenschaftliche Evidenz durch objektive Überprüfung von Beweisen erzielen. Nichtsdestotrotz halte ich persönliche Erfahrungen und Erlebnisberichte ebenfalls für legitime wissenschaftliche Erkenntnisquellen. Der Schweizer Jenseitsforscher Franz Dschulnigg bezeichnet die Nahtoderlebnisse der von ihm befragten Menschen als Reisen und ihre Erzählungen dazu treffenderweise als Reiseberichte.17 Warum sollten wir den vielen Reiseberichten der Menschen mit Nahtoderfahrungen keinen Glauben schenken? Jede wissenschaftliche Methodik sollte neben einer objektiven auch eine subjektive Verifikation zulassen, nur so erhalten wir ein ganzheitliches Abbild unserer Wirklichkeit. Der Mensch ist ein subjektives Wesen. Wenn ich ihn erforschen möchte, darf ich die Subjektivität nicht verbannen. Der deutsche Philosoph und Psychologie-Pionier Prof. Dr. Johann Friedrich Herbart (1776–1841) hat bereits sehr richtig erkannt, »dass es sich aus guten Gründen lohnt, über den Menschen anders nachzudenken als auf der Grundlage von Messungen«18 .

      Insbesondere bei der Erforschung der Essenz des menschlichen Seins, der Entstehung von Leben, Bewusstsein und Liebe sowie der Frage nach der Unendlichkeit der Seele und einem Leben vor der Geburt bzw. nach dem physischen Tod erreichen naturwissenschaftliche Erkenntnisse schnell ihre Grenzen. Diese Begrenztheit führt fatalerweise zu der allseits anerkannten Fehldeutung, dass dies alles ja gar nicht existiere. Der britische Biologe, Biochemiker, Philosoph und Bestsellerautor Rupert Sheldrake beschreibt die heutige Naturwissenschaft und ihre Betrachtung von Bewusstsein sehr treffend und zugleich vorwurfsvoll:

       »Heutige Naturwissenschaft ruht auf der Annahme, Realität sei grundsätzlich materieller oder physikalischer Natur. Es gibt materielle Wirklichkeit und sonst nichts. Bewusstsein ist ein Nebenprodukt der physischen Gehirntätigkeit. Materie ist ohne Bewusstsein. Der Evolution liegt kein Plan zugrunde. Gott existiert nur als Idee im Menschengeist, das heißt in menschlichen Köpfen.« 19

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