Название: Jenseits von Materie
Автор: Prof. Dr. Oliver Lazar
Издательство: Bookwire
Жанр: Зарубежная психология
isbn: 9783039330560
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Dann gibt es aber noch eine weitere, ganz kleine Gruppe von Menschen, die tatsächlich absolut echte und äußerst hoch entwickelte übersinnliche Fähigkeiten besitzen. Diese Medien haben ihre Fähigkeiten über viele Jahre hinweg geschult und sind in der Regel nach dem britischen Spiritismus ausgebildet. Diese hoch talentierten und gut ausgebildeten Medien findet man nicht an jeder Ecke, sie liefern nachweislich authentische Botschaften aus der Geistigen Welt, wie ich in Kapitel 7: Gibt es eine Evidenz für eine Geistige Welt? (➛Seite 319) im Rahmen unserer EREAMS-Studie noch eindrücklich zeigen werde.
Der Vorwurf Goldners, dass ein Medium den Unwissenden doch nur das Geld aus der Tasche ziehen würde, ist jedoch in dieser Pauschalität unhaltbar. Sämtliche seriösen Medien, die ich kennenlernte, bieten eine Geld-zurück-Garantie an. Wenn in einem Jenseitskontakt einmal keine sicheren Beweise zu der verstorbenen Person geliefert werden konnten oder man den Eindruck hatte, dass es kein authentischer Kontakt war, dann braucht man auch nichts zu bezahlen. Ich sehe nichts Verwerfliches daran, für diese Leistung, wenn sie authentisch ist, auch Geld zu verlangen. Pauschal zu behaupten, dass die genannten Personengruppen keine übersinnlichen Fähigkeiten, sondern eine psychische Störung besäßen, ist meiner Ansicht nach nur Beleg dafür, dass man sich nicht intensiv genug mit der Thematik auseinandergesetzt hat, denn ich habe in meinen umfangreichen Recherchen, in eigenen Erlebnissen und unserer Studie zu Jenseitskontakten gänzlich andere Erfahrungen gemacht, die ich auch in diesem Buch vorstelle und mit höchster Signifikanz wissenschaftlich belegen kann. Ich lade alle Skeptiker, wie Goldner, Oberhummer und viele andere, herzlich ein, sich meine Argumente und Ergebnisse genau anzuschauen. Wer es wirklich in Offenheit gelesen hat und Schwächen oder Widersprüche entdeckt, Gegenargumente hat und Kritik erbringen möchte, darf dies gern tun. Doch wer sich à priori ohne tiefgreifende Auseinandersetzung mit der Thematik herablassend über übersinnliche Fähigkeiten äußert, ist ein Gegner der Wissenschaft. Wer sich die Maischberger Diskussionsrunde angeschaut hat, wird feststellen, dass eine konstruktive und produktive Diskussion mit emotional aufgeladenen materialistischen Naturwissenschaftlern in der Regel leider nicht möglich ist. Der Fairness halber muss man aber ebenso konstatieren, dass es auch religiöse Fanatiker gibt, die den dogmatischen Wissenschaftlern in ihrer verschlossenen und rigorosen Art in nichts nachstehen. Das gegenseitige Zuhören und der Respekt sowie eine Offenheit für sachliche Argumente haben leider vielfach keine Chance.
Wie konnte es so weit kommen, dass die Spiritualität und die Wissenschaft getrennte Wege gingen und sich geradewegs zu Gegensätzen entwickelten? Den ersten Stein brachte wohl der englische Politiker und Rechtsanwalt Francis Bacon (1561–1626) ins Rollen. In weiser Voraussicht sah er in der technischen Beherrschung der Natur ein großes Entwicklungspotenzial für die Menschheit. Wer Wissen über die Natur besaß, konnte das Weltgeschehen beeinflussen. Bacon erhoffte sich eine Wissenschaftsförderung durch Regierungsmittel und Investorengelder. Sein Ansinnen, die Natur zu beherrschen, sah er auch durch die Bibel begründet. Er verwies auf Passagen in der Genesis, die seine Vision von einer allumfänglichen Naturwissenschaft als eine Rückbesinnung auf die ihm von Gott verliehene Macht rechtfertigte.5 Er prägte den auch heute noch gern zitierten Satz: »Wissen ist Macht.«6 Seit dem Beginn der mechanistischen Naturwissenschaft im 17. Jahrhundert wurden schließlich geistige Aspekte sukzessive immer mehr aus dem Verständnis des Lebens und der Welt verbannt. Wissenschaftler wie Johannes Kepler, Galileo Galilei und Isaac Newton legten den Grundstein für ein immer dominanter werdendes materialistisches Weltbild. Während sie selbst noch alle an einen kreativen intelligenten Gott als Urschöpfer ihrer entdeckten Phänomene glaubten, hielt der Kreationismus seit dem Ende des 19. Jahrhunderts einer zunehmend atheistischer werdenden, aufgeklärten Bevölkerung nicht mehr stand, und das in der Gesellschaft akzeptierte Glaubenssystem schlug mit der breiten Akzeptanz des Materialismus von einem Extrem ins andere. Nach Jahrhunderten der Inquisition, der Hexenverfolgung und der Ablassbriefe war es an der Zeit, die in ihrer Macht und Glaubhaftigkeit wankende Kirche in ihre Schranken zu weisen. Wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Geologie, Paläontologie, Biologie, Chemie und Physik sprachen eindeutig gegen eine 6000 Jahre alte, von Adam und Eva bewohnte Welt. Doch den meiner Ansicht nach größten Anteil zur Abkehr von einem spirituellen Weltbild hat wohl der britische Naturforscher Charles Darwin mit seiner Evolutionstheorie beigetragen. Auch heute wird seine mittlerweile weiterentwickelte Theorie zur Entstehung der Arten als Status quo an Schulen und Universitäten gelehrt. Ich halte genau diese Evolutionstheorie für einen zentralen Punkt bei der Diskussion von Wissenschaft gegen Spiritualität. Ich glaube sogar, die Evolutionstheorie ist der Hauptgrund für eine überwiegend säkulare Gesellschaft. Warum sollten Schüler und Studenten auch jemals einen Zweifel an den Lehrinhalten hegen, denn das Leben, seine Entstehung und Weiterentwicklung werden doch ganz natürlich in einer trügerischen Selbstverständlichkeit erklärt, sodass jeder glaubt, alle Fragen dazu seien beantwortet und alle Erkenntnisse seien bewiesen. Zweifel gibt es keine, und wer doch welche hat, muss zwangsläufig ein Spinner oder religiöser Fanatiker sein. Evolution wird als bewiesene Tatsache gelehrt und akzeptiert. Ich frage mich, wie unsere Kinder und Studenten wohl ihr Weltbild formen würden, wenn Darwins Evolutionstheorie nicht als absolute unanfechtbare Wahrheit, sondern mit allen Schwächen und Stärken, mit allen Wahrscheinlichkeiten und Unwahrscheinlichkeiten für bestimmte Szenarien und mit Raum für sachliche argumentative Kritik gelehrt würde. Was wäre verwerflich daran, auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu lehren, die Darwins Theorie widersprechen? Welche Erkenntnisse das genau sind, werde ich in Kapitel 4.1.: Materialistische/naturalistische Entstehung (➛Seite 107) noch detailliert darlegen. Doch darf ich schon vorwegnehmen, dass man für die Evolutionstheorie am Ende wesentlich mehr Glauben aufwenden muss als für ihre Alternativen. Ich wünsche mir eine faire und ehrliche Darstellung von Erkenntnissen, doch es geht wieder einmal um die Verteidigung des materialistischen Weltbildes, was man den Menschen als sachliche und rationale Wissenschaft verkauft. Was selbst viele Wissenschaftler unserer Zeit nicht wissen oder bewusst verdrängen, ist, dass die materialistisch geprägte Wissenschaft wie jedes andere Weltbild auch nur auf Glauben, auf gewissen Glaubensgrundsätzen basiert, die nicht hinterfragt werden. So werden Objektivität, Kausalität (Ursache-Wirkungszusammenhänge), Zeit und Raum wie selbstverständlich vorausgesetzt. Die Quantenmechanik (Kapitel 6: Quantenmechanik und Spiritualität ➛Seite 290) hat sehr eindrucksvoll bewiesen, dass jede einzelne dieser genannten Annahmen infrage gestellt werden muss.7 Im Grunde genommen hat sich die klassische Wissenschaft durch die Erkenntnisse der Quantenmechanik ihrer eigenen Glaubensgrundsätze entledigt, doch die richtigen Konsequenzen daraus möchte anscheinend kaum jemand СКАЧАТЬ