Название: Physikalische Chemie
Автор: Peter W. Atkins
Издательство: John Wiley & Sons Limited
Жанр: Химия
isbn: 9783527828326
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Schritt 4 Beschränkung des Prozesses auf einen konstanten Druck.
Bei konstantem Druck (und außerdem konstanter Temperatur) wird der letzte Term wegen dp = 0 ebenfalls null, und wir erhalten einfach dG = dwe,rev. Daher gilt bei konstanter Temperatur und konstantem Druck dwe,rev = dG. Da der Prozess reversibel verlaufen soll, muss dies gleichzeitig die maximal mögliche Nichtvolumenarbeit sein; es folgt also
Für eine endliche, messbare isotherme Zustandsänderung wird Gl. (3.32) zu we,max = ΔG. Diese Beziehung ist besonders hilfreich zur Bestimmung der maximalen elektrischen Arbeit, die durch Brennstoffzellen und elektrochemische Zellen geleistet werden kann (siehe Abschn. 6.3).
3.4.2 Freie Standardreaktionsenthalpien
Durch Kombination von Standardreaktionsentropie und ‐enthalpie, die wir in den Abschn. 2.3 und 3.3 vorgestellt haben, gelangt man zur Freien Standardreaktionsenthalpie, ΔRG⊖:
Sie ist als die Differenz der (molaren) Freien Standardenthalpien von Ausgangsstoffen und Produkten in ihren jeweiligen Standardzuständen bei der angegebenen Reaktionstemperatur definiert.
Freie Enthalpien lassen sich durch kalorimetrische Messungen experimentell bestimmen (für ΔH direkt, und für S aus Wärmekapazitäten). Es existiert jedoch darüber hinaus die Möglichkeit der Bestimmung aus Gleichgewichtskonstanten (Abschn. 6.1) oder durch elektrochemische Messungen (Abschn. 6.4) – die Freien Enthalpien von Gasen können anhand von spektroskopischen Beobachtungen berechnet werden (Abschn. 13.5).
Beispiel 3.5: Die maximale Nichtvolumenarbeit einer chemischen Reaktion
Wie viel Energie kann der menschliche Körper durch Verbrennung von 1,00 mol Glucose für die Aufrechterhaltung von Nerven‐ und Muskelfunktionen gewinnen? Es gelten Standardbedingungen sowie θ = 37 °C (Körpertemperatur). Die Standardreaktionsentropie ΔRS⊖ beträgt +182,4 J K–1 mol–1.
Vorgehensweise Die maximal nutzbare Nichtvolumenarbeit einer chemischen Reaktion, die bei konstanter Temperatur und konstantem Druck abläuft, entspricht der Freien Standardreaktionsenthalpie ΔRG⊖. Zu ihrer Bestimmung können wir in guter Näherung die Temperaturabhängigkeit der Reaktionsenthalpie vernachlässigen; ΔRH⊖ entnehmen wir Tab. 2.5 in Abschn. 2.3. (Beachten Sie, dass die Werte in der Tabelle für 25 °C angegeben sind, nicht für 37 °C.) Anschließend setzen wir die Zahlenwerte in die Gleichung ΔRG⊖ = ΔRH⊖−TΔRS⊖ ein.
Lösung Mit der Standardreaktionsenthalpie ΔRH⊖ = −2808 kJ mol−1 folgt für die Freie Standardreaktionsenthalpie, mit Gl. (3.33),
Die maximale Nichtvolumenarbeit, die man aus der Verbrennung von 1,00 mol Glucose gewinnen kann, beträgt somit |we,max| = 2865 kJ.
Kommentar Um dieses Resultat einordnen zu können, überlegen Sie sich, dass ein 70 kg schwerer Mensch eine Energie von 2,1 kJ verbraucht, um 3,0 m in die Höhe zu steigen; dazu müssen durch Stoffwechselvorgänge theoretisch mindestens 0,13 g Glucose oxidiert werden (praktisch sogar wesentlich mehr).
Selbsttest 3.5
Wie viel Nichtvolumenarbeit kann man aus der Verbrennung von 1,00 mol CH4 (g) unter Standardbedingungen bei 298 K gewinnen? Gegeben ist ΔRS⊖ = −243 J K−1 mol−1.
[Antwort: |we,max| = 818 kJ]
(a) Freie Standardbildungsenthalpien
Wie für die Reaktionsenthalpien ist es nützlich, eine Freie Standardbildungsenthalpie ΔBG⊖ zu definieren. Sie entspricht der Freien Standardreaktionsenthalpie der Bildung einer Verbindung aus den Elementen in ihren jeweiligen Referenzzuständen. Die Definition des Referenzzustands von Elementen ist in Abschn. 2.3 zu finden. Die Freie Standardbildungsenthalpie aller Elemente ist null, da man für diese (formal) triviale „Bildungsreaktionen“ aufschreiben kann. Eine Auswahl von Zahlenwerten gibt Tab. 3.4. Mit ihrer Hilfe kann man die Freien Standardenthalpien beliebiger chemischer Reaktionen einfach bestimmen:
Tab 3.4 Freie Standardbildungsenthalpien bei 298 K.*)
Substanz | ΔBG⊖ (kJ mol−1) |
Diamant, C (s) | +2,9 |
Benzol, C6H6 (l) | +124,32 |
Methan, CH4 (g) | –50,7 |
Kohlendioxid, CO2 (g) | –394,4 |
Wasser, H2O (l) | –237,1 |
Ammoniak, NH3 (s) | –16,5 |
Natriumchlorid,
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