Luft an Land. Lili B. Wilms
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Название: Luft an Land

Автор: Lili B. Wilms

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783960894759

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СКАЧАТЬ das Fabians Ernst? Die es liegt nicht an dir es liegt an mir Nummer? Aber er sah so … erleichtert aus. Whatever. Er war erwachsen genug, eine einmalige Sache nicht unnötig aufzublasen. Schnell knöpfte er sein Hemd zu, wobei ihn Fabian beobachtete, so als wäre er unschlüssig, was oder ob er noch etwas sagen sollte. Schließlich senkte er den Blick auf den Boden und schüttelte mit einem lauten Seufzer den Kopf. Izaak schloss die Tür auf und öffnete sie.

      Als Fabian durchging, hielt er inne und legte seine Hand auf Izaaks Unterarm. »Es ist besser so«, flüsterte er und verschwand über den Flur.

      Kryptischer Mist. Es ist besser so. Er musste sich nichts vormachen. Abserviert zu werden wurde nicht leichter, je öfter es passierte. Wieso konnte er die Zeichen nicht lesen, wenn die Kerle nur Sex wollten? Oder warum ließ er sich trotzdem darauf ein, wenn er es erkennen konnte? Er wusste, dass es ihm nicht guttat. Er fühlte sich stark und selbstbewusst, bis er wieder allein dastand. Im wahrsten Sinne des Wortes. Izaak prustete die Luft über die Lippen aus, als er die Tür sorgfältig verschloss. Seinen Schlüssel steckte er wieder in seine hintere Hosentasche und ging zu den Toiletten. Am Waschbecken wusch er sich die Hände und spritzte sich Wasser ins Gesicht. Nachdenklich beobachtete er sich im Spiegel. Es ist, wie es ist. Get a grip, Izi.

      Zurück in der Bar begrüßten ihn seine Freunde mit besorgten Gesichtern.

      Tobi schlang sofort seine Arme um ihn. »Wir haben Mr. Hard Muscle grade aus der Tür verschwinden sehen. Hm … freuen wir uns, dass er einen Zauberschwanz hat oder hassen wir ihn jetzt, weil er verschwunden ist? Ich bin mir nicht sicher. Erzähl, Schatz. Ich will für dich da sein.«

      Nadine sah Izaak mit leicht schrägem Kopf an. »Muss ich jemandem weh tun oder freuen wir uns, weil wir Spaß hatten?«

      Izaak mochte kein Drama. Das Leben war zu kurz dafür. Er würde das Positive aus diesem kurzen Intermezzo ziehen. Dass er bei gewissen Typen sofort anhänglich wurde, war nicht Fabians Schuld. Es war auch nicht seine eigene Schuld. Er war nun mal, wie er war, und irgendwann würde er die Konsequenzen daraus ziehen und die richtigen Entscheidungen für sich treffen. »Ich werde euch nichts über seinen Schwanz erzählen. Aber ich denke, wir sind wieder an dem Punkt, dass wir Mr. Muscle aus der Ferne betrachten können und das war’s.«

      Mit immer noch unentschlossener Mimik sah ihn Tobi an. »Und wie finden wir das? Na los. Was sagt das Stimmungsbarometer?«

      Izaak drückte ihm einen Kuss auf die Wange. »Alles ist gut. Vor allem sprechen wir jetzt nicht mehr von uns, so als ob du jemand anderen als mich damit meinen würdest. Das ist unheimlich. Ihr seid mir unheimlich. Es ist Tanzzeit.«

      Kapitel 2

      Fabian

      Er war ein Idiot. Ein kompletter Idiot. Fabian eilte mit Riesenschritten zu seinem Auto. Wieso lief er weg? Das Nachglimmen seines Orgasmus’ konnte er schier noch fühlen, als er durch die kühle Nachtluft ging.

      Es war eine völlig harmlose Frage gewesen. Eine Frage, die auch durchaus Sinn ergab. Izi hatte ihn nicht gebeten, sein Leben für ihn zu ändern oder ihn zu heiraten – er hatte lediglich nach seiner Nummer gefragt. Und er war in Panik verfallen.

      Er hatte vor allem nur an sich gedacht, ohne darauf zu achten, wie die Zurückweisung dieses klitzekleinen Anliegens bei Izi ankommen würde.

      Als er dessen zerknirschtes Gesicht gesehen hatte, hätte er ihn am liebsten wieder in den Arm genommen und einfach gehalten. Ihm gesagt, dass er mit einem Kerl wie ihm, dessen Leben komplett aus den Angeln geworfen war, ohnehin nicht glücklich werden würde. Egal, ob es um ein Sexdate ging oder … Was redete er sich nur wieder ein?

      Wütend schüttelte er den Kopf und das letzte postorgasmische Sirren verließ seinen Körper. Izi hatte überhaupt nichts über eine Beziehung oder dergleichen gesagt. Er wollte die Nummer, um die Sache von eben einfach zu wiederholen.

      Und Fabian hatte völlig überreagiert. Die ganze Geschichte war ein Desaster gewesen, das nur darauf gewartet hatte, zu implodieren. Wieso ließ er sich mit jemandem aus dem Studio ein? Dem Ort, der ihm heilig war. Sein Rückzugsort, an dem er sich auf sich selbst konzentrieren konnte.

      Nur gut, dass Izi absolut zuverlässig ausschließlich zu den Pilates- und Yogastunden seiner Freundin dort auftauchte. Fabian würde es umgehen können, ihn zu treffen. Der Stundenplan hing aus und es war ein Leichtes, seine Trainingseinheiten ein bisschen anzupassen. Hatte er in den vergangenen Wochen sich selbst dabei immer wieder ertappt, just zu den Übungsstunden von Nadine im Studio zu sein, um Izis Ankunft und Abgang mitzubekommen, würde er dies ab sofort vermeiden.

      Bereits etliche Meter vor seinem Fahrzeug drückte er wütend den Türöffner. Diese Aktion heute Morgen war so »bezaubernd« gewesen. Er hatte Izi sehen müssen. Wieso konnte er nicht einmal mit seinem Kopf denken? Dem auf den Schultern. Für den zwischen seinen Beinen gab es Apps, mit denen er sein Leben in letzter Zeit hervorragend organisiert hatte. Wieso bitte, musste er ein laufendes System derart ins Wanken bringen? Arbeit, Studio, schneller Sex über irgendeine Plattform und zu seinen Verpflichtungen nach Hause. So schwer war das doch nicht. Aber dennoch. Seit er Izis Augen zum ersten Mal gesehen hatte, waren sie ihm nicht mehr aus dem Kopf gegangen.

      Er riss die Autotür auf und ließ sich schwer in den Sitz fallen. Mit einem ordentlichen Rumms ließ er die Tür zu sausen. Den Schlüssel im Schloss, fuhr er sofort an. Es war ein gutes Stück bis in den Vorort, in dem er wohnte. Er hatte heute bereits genügend Zeit mit Blödsinn vertrödelt.

      Aber diese Augen. Dieses außergewöhnliche Kristallblau, mit einem Hauch Grün, fast Türkis. Als er das Tattoo auf Izis Rücken gesehen hatte, als dieser im Studio vom Duschen zurückkam, war ihm die Luft weggeblieben. Die Flosse des Meermannes hatte dieselbe Farbe wie Izis Augen. Die Schuppen strahlten in den unterschiedlichsten Schattierungen und sahen aus, als würden sie glitzern. Jede Bewegung Izis hatte den Schwanz, der bis über seinen Po zu seinem Oberschenkel reichte, aussehen lassen, als ob sich die Schuppen darauf hervorhoben. Fabian hatte sich zwingen müssen wegzusehen. Bei aller Toleranz und Offenheit des Studios, er hatte kein Recht, Izi derart zu begaffen und ihn womöglich damit zu verunsichern.

      Fabian trommelte mit den Fingern auf dem Lenkrad herum. Die Ampel stand mindestens seit fünf Minuten auf Rot. Er hatte sich nicht träumen lassen, dieses Kunstwerk in so kurzer Zeit aus der Nähe betrachten zu können. Nicht nur betrachten. Er hatte es berührt. Der Meermann hatte den Rücken durchgedrückt, wobei sein Hinterkopf auf Izis Schulter zu liegen schien. Sein dunkles Haar, das wie wild um ihn schwebte, reichte bis zu Izis Oberarm. Es war das eindrucksvollste Bild, das er je gesehen hatte. Und es passte zu seinem Träger. Nicht auf den ersten Blick zu entdecken, aber hatte man es einmal gesehen, war es nicht mehr möglich, wegzusehen.

      Die Ampel neben ihm schaltete und beinahe wäre Fabian seinem Vordermann hinten drauf gefahren. Natürlich. Seine Ampel hatte die Farbe nicht verändert.

      Was wäre denn dabei, sich ein paar Mal mit Izi zu treffen? Und wenn sie nur ein freundschaftliches Verhältnis pflegten, wäre dies doch seinem infantilen Abgang vorzuziehen. Alles wäre dem vorzuziehen gewesen. Er drückte sich kurz die Handballen an die Stirn. Und was wäre so tragisch, wenn diese Freundschaft mit ein paar Vorzügen ausgestattet wäre? Hatte er es nicht verdient, mit einem Kerl wie Izi Zeit zu verbringen? Fabian fuhr sich über die kurzen Haare. Izis Haare. Diese dunklen, weichen Haare. Er rieb seine Finger aneinander. Das samtige Gefühl steckte wie eine Erinnerung zwischen ihnen. Anscheinend hatte er keinerlei Wachs oder dergleichen benutzt. Es fühlte sich so zart und unwirklich an. Und genau wie der verantwortungsbewusste Mensch, der Izi zu sein schien, hatte er keine Szene gemacht, als Fabian selbst einen Kurzschluss hatte.

      Endlich СКАЧАТЬ